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Ergebnisse der Mobilitätsumfrage

Über 60 Prozent der Teilnehmer an einer Mobilitätsumfrage verfügen über ein Auto, jedoch können sich 30 Prozent die Nutzung von CarSharing-Angeboten vorstellen. Das ist das Ergebnis der Befragung an einigen Wohnstandorten der gewoge im Rahmen des Projektes „Elektromobiles Wohnen in Aachen“.

Im Herbst letzten Jahres wurden die rund 4.500 Bewohner/innen am Driescher Hof, Frankenberger Viertel, Gut Kullen, Herstaler/ Meerssener Straße, Rosviertel sowie dem Wiesental vom Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr der RWTH Aachen angeschrieben. Sie wurden zu ihrem Mobilitätsverhalten und ihren Einstellungen zu Elektromobilität sowie zum Umweltschutz befragt. Zusätzlich wurden die Bewohner dieser sechs Wohnstandorte an einem Nachmittag in den Service-büros und der Hauptgeschäftsstelle der gewoge über das Projekt „Elektromobiles Wohnen in Aachen“ und die Umfrage informiert.

Grafik StadtplanDie Teilnahmebereitschaft an der Mobilitätsumfrage war, über alle Standorte gesehen, sehr gering. Es haben lediglich 156 Bewohnerinnen und Bewohner (3 ProzentProzent) an der Umfrage teilge-nommen. Lediglich an den Standorten Turpinstraße und Herstaler/Meerssener Straße beteiligten sich mehr als 10 ProzentProzent der angeschriebenen Bewohner.

Nahezu die Hälfte der Befragten ist älter als 60 Jahre. Das Durchschnittsalter der Probanden liegt bei 53 Jahren und entspricht damit gleichzeitig dem Durchschnittsalter der angeschrieben Mieter. Bei den meisten (80 Prozent) Haushalten handelt es sich um Single- und Zwei-Personen-Haushalte.

Die Auswertungen zum Mobilitätsverhalten der Bewohner zeigen, dass das Zufußgehen und das Autofahren dominieren. Die Mehrzahl der Befragten besitzt einen Pkw-Führerschein (77 Prozent) und 63 Prozent davon können jederzeit über einen Pkw verfügen. Bei den Berufswegen ist der Pkw-Anteil mit 38 Prozent am höchsten. Diejenigen, die über keinen Pkw im Haushalt verfügen, geben oftmals an, dass ihnen die Anschaffung und/oder der Unterhalt zu teuer seien. Weiterhin spielen Altersgründe bei dem Verzicht auf den eigenen Pkw eine wichtige Rolle.

Fuehrerscheinbesitz

Die überwiegende Mehrheit der Pkw-Nutzer nennt den Transport von Gepäck und Einkäufen als Hauptgrund für die Wahl des eigenen Autos. Weiterhin spielt die Flexibilität eine bedeutende Rolle, über die man mit dem eigenen Pkw verfügt. Ein Viertel der Probanden verfügt hingegen über keinen Führerschein und ist somit auf die Mitnahme oder die Nutzung von alternativen Verkehrsmitteln angewiesen. Jeder Vierte gibt an, für Freizeitaktivitäten und Erledigungen täglich auf Busse und Bahnen in Aachen zurückzugreifen.

Verkehrsmittelnutzung nach Wegezwecken

Die Mehrheit der Mieter ist mit der Anbindung ihres Wohnstandortes an den öffentlichen Nahver-kehr zufrieden (85 Prozent). Rund die Hälfte der Befragten nutzt Einzel- und 4-Fahrten-Tickets, etwa jeder Dritte verfügt über eine Zeitfahrkarte für den Aachener Verkehrsverbund (Monatskarte, Jobticket, Semesterticket). Gegen die Nutzung dieser öffentlichen Verkehrsmittel spricht aus Sicht der Befragten, dass man viele Ziele innerhalb der Stadt gut zu Fuß erreichen könne. Weiterhin seien die Fahrkarten für den ÖPNV zu teuer, wenn man diesen nur gelegentlich nutzt.

Carsharing spielt bei den Befragten (noch) keine Rolle, lediglich zwei Bewohner/innen waren zum Zeitpunkt der Umfrage bei einem Carsharing-Unternehmen angemeldet. Die meisten Probanden gaben an, dass sie zu wenig über das System des organisierten Teilens von Autos informiert seien. Jeder Dritte gibt allerdings an, dass er sich grundsätzlich vorstellen könne, in Zukunft CarSharing zu nutzen. Hierfür müsse der Preis akzeptabel und eine Station vor der Haustür zur Verfügung stehen oder die Neuanschaffung eines eigenen Pkw notwendig sein. In dem Fall würden einige Probanden unter Umständen auf CarSharing umsteigen, um Kosten zu sparen.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Bewohner, insbesondere in der Freizeit, relativ häufig auf das Fahrrad zurückgreifen. Das unbeständige, regnerische Wetter in Aachen sowie das Fehlen eines (geeigneten) Fahrrades werden hingegen als Gründe genannt, die eine häufigere Nutzung des Zweirads verhindern. Nur 40 Prozent der Teilnehmer sind der Meinung, dass man ein Fahrrad sicher am Wohnhaus abstellen könne.

Nahezu die Hälfte der Befragten interessiert sich für Pedelecs (Fahrräder mit elektrischer Tretunterstützung) und etwa jeder Dritte kann sich zudem vorstellen, in Zukunft ein Pedelec-Verleihsystem in Aachen zu nutzen.

Grafik Pedelec

Die meisten Befragten haben sich bislang sehr wenig mit dem Thema „Elektromobilität“ auseinan-dergesetzt, halten dieses Thema jedoch für sehr wichtig. Insbesondere aus Klimaschutzgründen und zur Reduktion von Autoabgasen und Verkehrslärm sei dieses Thema bedeutend. Vier von fünf Befragten gaben zusätzlich an, dass es wichtig sei, dass der Strom für Elektromobilität um-weltfreundlich produziert würde.

Gruende Elektromobilitaet

Die Ergebnisse sind für die Entwicklung der Mobilitätsangebote für die Mieter relevant. Sie zeigen zum einen, wie sich die Bewohner täglich fortbewegen und ob ein Interesse an nachhaltigen Mobilitätsangeboten vorhanden ist. In weiteren Gruppendiskussionen und persönlichen Gesprächen sollen die Bedürfnisse der Personen ermittelt werden, um ein nutzerfreundliches Angebot zusammenzustellen, welches von ihnen angenommen wird.

Unter allen Teilnehmer wurden Preise verlost, die den glücklichen Gewinnern im Rahmen der Sta-tionseröffnungen in der Turpin- und Rosstraße im April 2014 überreicht wurden.