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Sperrung und Ersatzneubau Haarbachtalbrücke A544

+++ Nach Brückenprüfung keine sofortige Sperrung der Haarbachtalbrücke erforderlich. Bei der turnusmäßigen Sonderprüfung der Haarbachtalbrücke vom 17.-20. April sind an der Fahrbahnunterseite Schadenserweiterungen festgestellt worden. Der zusätzliche Schadensumfang erfordert keine sofortige Sperrung des Bauwerkes. Da sich jedoch gegenüber der letzten Sonderprüfung die Anzahl der festgestellten Risse vergrößert hat, veranlasst die Autobahn GmbH Rheinland nun als Vorsichtsmaßnahme kurzfristig zusätzliche materialtechnische Untersuchungen in den betroffenen Bereichen der Brücke. Zudem wird der bisherige Prüfturnus aufgrund der Schadenserweiterung verkürzt: Neben den im Abstand von drei Monaten erfolgenden einwöchigen Sonderprüfungen werden nun die bisher festgestellten Risse zusätzlich im Abstand von vier Wochen auf Veränderungen geprüft. Die Dauer dieser zusätzlichen Prüfung beträgt jeweils einen Tag. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Ergebnisse dieser engmaschigen Überwachung zu weiteren verkehrsbeschränkenden Maßnahmen vor Ort führen. (Meldung der Autobahn GmbH am 26.04.2023) +++

 

Region bereitet sich auf Abriss und Neubau der Haarbachtalbrücke vor (06.04.2023)

  

  • Die Kommunen der Städteregion stellen sich im Schulterschluss den Herausforderungen des Neubaus der Haarbachtalbrücke.
  • Die Idee einer Behelfsbrücke soll mit Unterstützung vieler regionaler Beteiligter erneut vom Ministerium geprüft werden.
  • Die nächste Brückenprüfung ab dem 17. April kann eine Vollsperrung zur Folge haben.


Die Brücke der A544 über das Haarbachtal in Aachen ist marode, muss abgerissen und neu gebaut werden. Diese Situation bringt große Einschränkungen mit sich, die sich auf die Stadt, die Städteregion und andere Nachbarregionen auswirken werden. Pendler*innen, Unternehmen und Bewohner*innen werden massiv von den Bauarbeiten betroffen sein. Hinzu kommt, dass nach den Osterferien eine nächste Brückenprüfung ansteht und die Autobahnbrücke eventuell kurzfristig komplett gesperrt werden muss, wenn das Gutachten es erforderlich macht. In einem Pressegespräch am Mittwoch, 5. April, äußerten sich Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, Städteregionsrat Tim Grüttemeier, der Würselener Bürgermeister Roger Nießen sowie Isabel Strehle und Marc Hamblock (beide Stadt Aachen) ausführlich zur aktuellen Sachlage.

  

Gemeinsame Suche nach den besten Lösungen

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen formulierte in deutlichen Worten die große Herausforderung ebenso wie die notwendige Gemeinschaftsleistung der Betroffenen, die angesichts der massiven Einschränkungen im Rahmen des Neubaus anstehen. Die Bedeutung der A544 reiche bis weit in die Region, weil sie von vielen Pendler*innen genutzt werde: „Wir arbeiten mit allen Akteur*innen der Region intensiv zusammen, können aber heute noch keine rundherum fertigen Lösungen präsentieren. Wir unterstützen daher die Idee einer By-Pass-Lösung parallel zur heutigen Autobahnbrücke, die von Unternehmen und Kammern an uns herangetragen worden ist.“ Mit einem gemeinsamen Schreiben werden die Kommunen das Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit Nachdruck auffordern, die Idee aus der Gruppe der Kammern, Unternehmen und Hochschule intensiv zu prüfen.

Keupen wies im Pressegespräch auch auf die zahlreichen Maßnahmen hin, die seit der Information im November 2022 erfolgt sind oder noch laufen, darunter die Erstellung eines Verkehrsmodells zur Optimierung der Verkehrssteuerung, die Prüfung, ob Fördergelder für betroffene Unternehmen zur Verfügung stehen könnten, erweiterte ÖPNV-Angebote, alternative Arbeitszeitmodelle und neue Wegeführungen. Sie betonte zudem das große Entgegenkommen der Autobahn GmbH, die an vielen Stellen in diesem Projekt neue Wege geht.

   

Der sachliche Austausch ist notwendig und wichtig

Städteregionsrat Tim Grüttemeier betonte: „Ich bin froh, dass wir uns gemeinsam positionieren und so dazu beitragen, die Diskussion zu versachlichen. Wir brauchen nicht in den Krisenstabsmodus zurückkehren, wie vereinzelt schon gefordert wurde. Die Sperrung der Haarbachtalbrücke ist nicht gleichzusetzen mit der Corona-Krise, dem Hochwasser oder anderen Katastrophen, bei denen Menschenleben konkret in Gefahr sind. Es stehen zwei gut ausgebaute Autobahnen, die A4 und die A44, als Alternativstrecken zur Verfügung. Trotzdem sind Abriss und Neubau der Haarbachtalbrücke der A544 eine massive Belastung für die Region. Deshalb soll sich die Autobahn GmbH mit allen guten Anregungen der Region konstruktiv auseinandersetzen. Wir suchen nach einem Best-Case-Szenario, das auch ein Modell sein kann für andere Brückenbaustellen im Land.“

Der Würselener Bürgermeister Roger Nießen wies auf die Ängste der betroffenen Menschen hin und zeigte sich gleichzeitig erfreut über das geschlossene Auftreten: „Dass die Anschlussstelle Würselen/Verlautenheide offenbleibt, ist eine gute Entscheidung. Vor allem auch deshalb, weil damit die Anschlussstelle und Ortslage Broichweiden sowie die B57 in Würselen nicht zusätzlich belastet werden. Wir müssen alles prüfen, was möglich ist. Wir können darauf hinwirken, dass die beste Lösung für alle gefunden wird. Wenn die Sperrung dennoch kommt, müssen wir reagieren, vor allem auch bei Staus an Stellen, mit denen wir heute noch nicht rechnen. Wir müssen die Einschränkungen minimieren, das verkehrliche Chaos können wir aber nicht komplett verhindern.

   

Zurzeit steht vor allem der Notfall im Fokus

Isabel Strehle, Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur der Stadt Aachen sagte, dass die Stadt durch Abriss und Neubau der Brücke Turmstraße bereits Erfahrung damit habe, wie sich eine solche Situation bewältigen lasse. Sie ist überzeugt: „Mit positiver Routine, fachlicher Expertise und viel Vorbereitung können wir die Auswirkungen der Sperrung der Haarbachtalbrücke lindern. Und zurzeit haben wir vor allem den Notfall im Blick, der mit der bevorstehenden Brückenprüfung eintreten kann. Wir wollen grundsolide informieren.“
Die Notfallpläne seien vorbereitet und ausgearbeitet, so Strehle. Vier bis sieben Tage seien nötig, um alle Maßnahmen rund um die Brückensperrung umzusetzen. „Mit dem Verkehrsmodell der Stadt Aachen haben wir eine gute Ausgangslage, alle Verkehrsbewegungen in der Region auszuweisen. Wir sind gut im Zeitplan.“

Marc Hamblock von der Straßenverkehrsbehörde der Stadt Aachen erläuterte, was passieren wird, wenn die Haarbachtal-Autobahnbrücke tatsächlich im Rahmen der nächsten Brückenprüfung von heute auf morgen gesperrt werden muss: „Im Notfall sperrt zunächst die Autobahnpolizei ab. Die Autobahnmeisterei ist bereits jetzt im Alarmzustand und sorgt dafür, dass das Absperrmaterial in den nächsten zwei Wochen vor Ort sein wird“. Er verwies auch darauf, dass die Autobahn A4 zwischen dem Autobahnkreuz und der Anschlussstelle Aachen-Zentrum in beiden Fahrtrichtungen dreispurig geführt werde. Die Autobahn GmbH werde auf den Autobahnen A4 und A44 Alternativrouten und eventuelle Verzögerungszeiten ausweisen. Solche Informationen sind auch in den Niederlanden und in Belgien an den Autobahnen geplant. Im Netz von Stadt und Städteregion Aachen werden rund 50 Schilder auf die Sperrung der Haarbachtalbrücke und die Alternativrouten hinweisen. „Dennoch werden Reisezeitverluste nicht zu vermeiden sein“, schloss Hamblock seine Ausführungen ab.
 
   

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©Stadt Aachen/Ralf Roeger

    

Die Schäden an der Bestandsbrücke

Risse in der Betonfahrbahnplatte der 1956 gebauten Haarbachtalbrücke haben deren Spannglieder stark korrodieren lassen. Aus diesem Grund finden derzeit alle drei Monate Bauwerksprüfungen statt. Nach jeder Prüfung ist abhängig vom Fortschritt und Ausmaß der Schäden möglich, dass die Brücke kurzfristig voll gesperrt werden muss. 

    

Die neue Brücke

Die neue Brücke wird in gleicher Höhe und Lage gebaut. Sie wird aus zwei Teilbauwerken bestehen und der jeweilige Querschnitt wird um einen Seitenstreifen nach Stand der Technik erweitert. Im Fall einer zukünftigen Sanierung wird daher keine Vollsperrung mehr nötig sein.

     
Das Haarbachtal

Das Haarbachtal ist unter klimatischen Gesichtspunkten von besonderer Bedeutung. Um den Haarbach zu schützen, wird die Autobahn GmbH diesen während des Baus auf einer Strecke von 160 Metern verlegen und nach Fertigstellung des Bauwerks renaturieren.

Die Böden im Bereich der Baustelle sind schützenswert und müssen für die Bauzeit entfernt werden. Ebenso sind Eingriffe in die Pflanzenbestände nötig. Für eine Population von Fledermäusen sind bereits Ersatznistplätze geschaffen worden. Alle Maßnahmen sind genehmigungspflichtig und auch bereits genehmigt. Nach Fertigstellung der Bücke wird der Bereich wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt.

     

Der Zeitplan

Die Autobahn GmbH sieht bislang folgenden Zeitplan vor: Im Juni 2023 wird mit bauvorbereitenden Maßnahmen, wie der Einrichtung der Baustellenflächen, Ertüchtigung der Baustellenverkehrsanlagen, etc. begonnen. Falls keine der noch folgenden Brückenprüfungen eine vorzeitige Sperrung erforderlich machen sollte, beginnen die geplante Vollsperrung und der Abriss der Brücke im Januar 2024. Brückenprüfungen gibt es turnusmäßig alle drei Monate. Vorgesehen sind sie für April, Juli und Oktober.

Nach spätestens 22 Monaten ist der erste Überbau fertiggestellt, dann endet die Vollsperrung. Der Verkehr kann in beide Richtungen einspurig wieder befahren werden. Bis der zweite Teil der Brücke parallel dazu ebenfalls fertig ist, vergehen weitere zwölf Monate. Die Renaturierung des Haarbachtals benötigt sechs Monate.

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©Stadt Aachen/Harald Beckers

    

Die Organisation

Thematische Arbeitsgruppen unterstützen die Vorbereitung und Umsetzung des Ersatzneubaus. Ihnen gehören Vertreter*innen der Autobahn GmbH, der Stadt Aachen, der Stadt Würselen, der StädteRegion, der ASEAG und von Straßen.NRW an. Die Gruppen stimmen ab, was im Fall einer vorzeitigen Vollsperrung zu regeln ist, wie Verkehrstechnik und Umleitungen zu regulieren sind, welche Maßnahmen die Verkehrsbehörden übernehmen müssen und wie die Kommunikation erfolgt.

      

Die Verkehrsführung

Sollte es kurzfristig zu einer Vollsperrung kommen, läuft die Umleitung des Verkehrs Richtung Aachener Innenstadt über die A 4 und die Anschlussstellen Aachen-Zentrum und Laurensberg (Krefelder Str. und Toledoring/Pariser Ring sowie nach Fertigstellung der Brücke Turmstraße zusätzlich über die Roermonder Str.) sowie über die A 44 mit den Abfahrten Aachen-Brand und Aachen-Lichtenbusch.

Eine erste überschlägige Betrachtung seitens eines beauftragten Ingenieurbüros empfiehlt, die Anschlussstelle Verlautenheide/Würselen offen zu halten und damit die Verkehrsströme besser zu verteilen. Die größten Mehrbelastungen werden in der Simulation auf der A 4 erwartet. Hier plant die Autobahn GmbH die temporäre Freigabe der bisherigen Seitenstreifen. Aktuelle Verkehrszählungen, die im Auftrag der Autobahn GmbH bis Ostern durchgeführt werden, aktualisieren das bislang eingesetzte Verkehrsmodell. Dabei geht es vor allem um das Verkehrsaufkommen in Spitzenstunden.

Mit dem Verkehrsmodell werden die Umleitungsstrecken gemeinsam mit allen Verkehrsträgern optimiert; das betrifft mögliche Anpassungen der Verkehrsführung insbesondere in Knotenpunkten, inklusive der Anpassung von Ampelschaltungen. Während der Umsetzung dieser neuen Verkehrsführung erfolgen regelmäßige Kontrollen. Erweist sich eine Regelung als nicht optimal, wird nachgesteuert. Was man wissen muss: Ampelregelungen sind extrem komplex und benötigen zum Teil eine Vorlaufzeit von sechs Wochen, weil externe Firmen zugezogen werden müssen. Was auch gut zu wissen ist: Wege für Feuerwehr, Rettungsdienste, Polizei und den Öffentlichen Nahverkehr werden bevorzugt betrachtet. 

Über allem steht, den Verkehr durch Information und Beschilderung schon frühzeitig und großräumig umzuleiten und die Verkehrsteilnehmenden auf die Nutzung von Bussen und Bahnen hinzuweisen.

    

Rad- und Fußgängerwege

Im Bereich der Haarbachtalbrücke sind eigene Umleitungsstrecken für Fahrradfahrende und Fußgänger*innen vorgesehen. Die Autobahn GmbH sieht auch vor, einen Teil von ca. 60 m bis 80 m des Fuß- und Fahrradwegs unter der Brücke „einzuhausen“, um vor eventuell während der Bauphase herunterfallenden Gegenständen zu schützen. Aus sicherheitstechnischen Gründen kann während der Abbrucharbeiten keine Fuß- und Radverbindung im Haarbachtal zur Verfügung gestellt werden.

    

Baustellen in Aachen

Die Stadt Aachen prüft alle geplanten Bauvorhaben sorgfältig darauf, ob und wenn ja, welchen Einfluss sie auf die neue Verkehrssituation haben. Wo nötig und möglich, werden Bauarbeiten auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Ebenso werden die neuen Verkehrssituationen dahingehend geprüft, geplante Maßnahmen aufgrund der Verschiebung der Verkehre eben in den beruhigten Bereichen während der Vollsperrung der A 544 voranzutreiben.

Akute Baustellen – sog. Notmaßnahmen –, die ungeplant entstehen, etwa weil ein Rohrbruch die Straße hat einbrechen lassen, sind aber nicht zu vermeiden. Bei 800 km städtischem Leitungsnetz mit vielerorts überholungsbedürftigen Kanälen kann das leider immer wieder vorkommen.

     

Was Sie tun können, um längere Fahrzeiten möglichst zu vermeiden

Die Bauphase wird für alle Beteiligten anstrengend. Alle Verkehrsteilnehmenden sollten daher für sich überlegen, was sie selbst dazu beitragen können, Staus und eine stärkere Belastung der Anwohnenden zu vermeiden.

Nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel, wenn Sie die Möglichkeit haben. Sie sind wesentlich effektiver, weil sie viele Menschen auf wenig Straßenfläche transportieren. Informieren Sie sich über Mobilitätsangebote des Unternehmens, bei dem Sie arbeiten. Bilden Sie Fahrgemeinschaften. Erkundigen Sie sich, ob erweiterte Homeoffice-Zeiten oder eine An- und Abfahrt außerhalb der Peak-Stunde eine Option sind. Und prüfen Sie, ob Ihre Fahrtstrecke mit dem Fahrrad eventuell kürzer und auch schneller ist als der Weg mit dem PKW. Der Ausbau von Radvorrangrouten schreitet voran und macht das Radfahren nicht nur sicherer und schneller, sondern auch vergnüglicher. 

    

Unsere Tipps

    

Aachener Verkehr und Verkehrsangebote aktuell
Das Mobilitätsdashboard zeigt aktuelle Busverbindungen, Sharing-Angebote, Staus, Parkplätze, Ladestationen und mehr
https://verkehr.aachen.de

    

Radvorrangrouten
www.aachen.de/rvr

    

Pedelec Leih-System Velocity
https://velocity-aachen.de

    

Multimodal unterwegs
Mit dem Bus zum Bahnhof und nach dem Aussteigen weiter mit dem E-Bike in die Stadt radeln. Ganz einfach per App. 
https://mova.de

    

Mehr finden Sie unter
www.aachen.de/gut_erreichbar

Haben Sie Fragen?

Informieren Sie sich auch auf den Seiten der Autobahn GmbH

Das Projekt 
Antworten auf die häufigsten Fragen
(Hier können Sie auch selbst Fragen stellen.) 

Infoveranstaltung

Die Autobahn GmbH hat am 14. April eine Online-Infoveranstaltung für Bürger*innen der Region durchgeführt. Alle Informationen zur Veranstaltung finden Sie auf der Website der Autobahn GmbH.

Kurzlink

Direkter Link zu dieser Infoseite
www.aachen.de/a544

Infos in Gremien

Autobahn GmbH und Stadt Aachen informieren seit der Bekanntgabe der Baumaßnahme im November regelmäßig über den Stand des Projektes.

Im Februar und März fanden Informationen Eingänge in folgende Gremien: Rat, Mobilitätsausschuss, Bezirksvertretungen Aachen-Brand, -Eilendorf, -Haaren,  und -Mitte.

Auch die IHK hat frühzeitig reagiert und bereits zwei Mal betroffene Unternehmen mit der Autobahn GmbH und Fachleuten aus den Kommunen zusammengebracht. Daneben fanden zahlreiche bilaterale Gespräch statt.