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Inhalt



Städtebauliches Konzept

Das städtebauliche Konzept beruht auf dem Masterplan Campus West 2019 (RKW, Düsseldorf in Zusammenarbeit mit FSW LA und BSV). Das ursprüngliche Konzept besteht bereits seit 2005 / 2006 und wurde seitdem mehrmals überarbeitet. Zuletzt wurde mit der geplanten Brückenverbindung zwischen Campus West und Campus Melaten eine neue Erschließungsvariante für die Nordanbindung entwickelt. Dieser Masterplan ist die Grundlage des Bebauungsplanentwurfes.


Masterplan (RKW / FSW LA)

In Anlehnung an den klassischen Campusgedanken soll ein identitätsstiftender Hochschulstandort als Bindeglied zwischen Campus Mitte und Campus Melaten im Bereich des ehemaligen Güterbahnhofs Aachen West geschaffen werden. Das Rückgrat des neuen Campus West bildet das sogenannte Campusband, eine 26 m breite, zweifach geschwungene Straße, die sich vom Anschluss Kühlwetterstraße über das ehemalige Bahnhofsareal und in der Verlängerung als Brücke über den Pariser Ring und die Gleise hinweg bis zur Mathieustraße im Campus Melaten erstreckt. Das Campusband stellt sich als eigenständiges Element im Stadtraum dar, das die verschiedenen Strukturen des Campus West anbindet und klein- und großräumig vernetzt. Es dient als Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Nutzungsbereichen. Das Band ist prägend für das neue Stadtquartier, es ist Grünzug, Raum für Fahrstraße sowie Fuß- und Radweg und schafft Räume mit Aufenthaltsqualität.

Den Auftakt des neuen Quartiers bildet der sogenannte Kongressplatz, dem eine besondere Funktion zu Teil wird. Zwischen Campusband, Kühlwetter- und Süsterfeldstraße gelegen ist er sowohl Vorplatz des hier geplanten Instituts für Eisenhüttenkunde und der „Innovation-Factory“ (Standort für gemeinsames Forschen und Entwickeln von Hochschule und Unternehmen), als auch das Entrée in den Campusbereich. Dominierend an diesem Standort ist der geplante bis zu 70 m hohe Campus Tower, der in die Innovation-Factory integriert ist.

Hinter der Innovation-Factory schließen sich die einzelnen Cluster an. Sie bilden zum Campusband eine geschlossene Kante und erlauben an einzelnen Stellen einen Eintritt in ihr Inneres.

Innerhalb der Cluster ist eine 5- bis 6-geschossige Bebauung vorgesehen. Die in zweiter Reihe liegenden und zur Bahnseite orientierten Parkhäuser sind ebenfalls 6-geschossig.

Durch einzelne ca. 12-geschossige und bis zu 50 m hohe Hochpunkte zu Beginn eines jeden Clusters werden noch einmal besondere Adressen gebildet, die als Visitenkarte des Campus dienen. Sie sind als künftige Landmarken klar erkennbar. Bereits bei der Entwicklung des Campus Melaten wurde ein Land- und Stadtmarkenkonzept (HJPplaner Aachen, 2005) erstellt, um die Verträglichkeit von Hochpunkten zu untersuchen. Diese Untersuchung wurde im Rahmen einer im Jahr 2008 ebenfalls durch HJP erstellten Hochhausstudie vertieft. Die in diesem Gutachten mittels Simulationen (Zeppeline und Überlagerung zahlreicher Fotos) definierten Hochpunkträume in Aachen wurden bei der vorliegenden Planung am Campus West berücksichtigt.

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Systemschnitt - Masterplan Campus West 2019 , RKW mit FSW LA

Die Clusterinnenbereiche und Gebäude der „zweiten Reihe“ werden über das Campusband und die Nebenerschließungen angebunden.

Entlang der Süsterfeldstraße sind, im Kontrast zur geschlossenen Bauweise der Clustergebäude, 4-geschossige Solitärbauten geplant, die auch in der Höhenentwicklung auf den Bestand reagieren und den Geländeunterschied zwischen Campusband und Süsterfeldstraße aufnehmen. Die Bebauung orientiert sich künftig sowohl zur Süsterfeldstraße als auch zum Campusband, sodass eine Raumkante zu beiden Seiten des Campusbandes entsteht.

Auch der an der Süsterfeldstraße gelegene Discounter wurde planungsrechtlich gesichert.

Im nördlichen Bereich, am denkmalgeschützten Ringlokschuppen, wird ein weiteres Cluster entstehen. Hier wird die alte Drehscheibe in die Planung einbezogen, sodass sie gemeinsam mit der historischen Gebäudesubstanz eine identitätsstiftende Wirkung entfalten kann. Bestandteil des Denkmals sind neben dem Ringlokschuppen und der Drehscheibe auch Teile der ehemaligen Gleise und eine Kohlebühne. Ein weiteres Denkmal in Form eines ehemaligen Stellwerks befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite.

Hinsichtlich der künftigen Nutzung ist vorgesehen, dass sich neben typischen Hochschulnutzungen auch Einrichtungen für Forschung und Entwicklung sowie mit der Hochschule kooperierende Dienstleistungs- und Gewerbebetriebe ansiedeln sollen. Die Erdgeschossbereiche sollen eine möglichst gemischte Nutzung beinhalten, um eine Belebung des Quartiers zu erreichen. Im Bereich der Süsterfeldstraße, in direkter Nachbarschaft zur Fa. Lindt, sind weiterhin Gewerbebetriebe, Büro- und Dienstleistungsnutzungen vorgesehen.

Die Qualitäten und Standards für die künftigen Hochbauten auf dem Hochschulgelände sind in einem Gestaltungshandbuch definiert und wurden über den städtebaulichen Vertrag verbindlich gesichert.