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Inhalt



Das Projekt

Der Anlass

Armut trägt maßgeblich zur Beeinträchtigung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen bei. Nach Angaben des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) lebten im März dieses Jahres 1,93 Millionen Kinder unter 15 Jahren in Familien, deren Mütter und /oder Väter auf Arbeitslosengeld II angewiesen sind. Das sind 16,9 % der Kinder in diesem Alter. In der Stadt Aachen leben demnach sogar 23,6% Kinder in Familien, die Arbeitslosengeld II empfangen. Deshalb will die Stadt Aachen ihre Möglichkeiten nutzen, um Armut vorzubeugen.

Auch nicht-arme Kinder können unter vielfältigen Einschränkungen leiden. Für jedes Kind ist daher die Kompetenz der Eltern eine wesentliche Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung. Eltern sollen systematisch und breitflächig unterstützt und gefördert werden. Darum hat die Stadt Aachen ein vernetztes Vorbeugungs- und Unterstützungsprogramm entwickelt, in dem bereits bestehende Initiativen gebündelt und bei Bedarf ausgebaut werden.

Das Problem

Aktuelle Daten und Untersuchungen (die Prognosstudie und die Anzahl der Hartz IV-Empfänger) weisen für Aachen einen dringenden Handlungsbedarf auf. Der Familienatlas von Prognos schätzt die Stadt Aachen als „gefährdete“ Region ein. Die Stadtverwaltung teilt die Aussage zwar nicht, prüft die Daten aber genau. Schlechte Platzierungen erhielt die Stadt vor allem in der Kategorie „Wohnsituation und Wohnumfeld“ (Rang 33, von insgesamt 40 Großstädten). Weitere Minuspunkte sind die Anzahl der verunglückten Kinder im Aachener Straßenverkehr (Rang 25) und die Kriminalitätsrate (Rang 19). Die beispielhaft genannten Zahlen müssen geprüft werden. Sollte tatsächlich Handlungsbedarf bestehen, müssen Lösungen entwickelt werden.

Die Ziele

Die Stadt Aachen wird die Aktivitäten zum gesunden Aufwachsen bündeln, Zugänge erleichtern und alle „frischgebackenen“ Eltern mit einem „Begrüßungspaket“ zur Geburt ihres Kindes beglückwünschen. Gleichzeitig sollen Eltern für die Teilnahme an frühen Familienbildungsangeboten gewonnen werden.

Konkret:

  • Frühe Unterstützung und Förderung von Familien und deren Kindern von Anfang an.
  • Armut verhindern, Armutsfolgen vermeiden.
  • Aufbau einer vernetzten Unterstützungs- und Förderungsstruktur unter Einbeziehung aller relevanten Akteure.

Schaffung von positiven Lebens- und Lernbedingungen

Ziel ist es, die Lebens- und Lernbedingungen von Mädchen und Jungen unserer Stadt zu verbessern. Kommunen können Armut verhindern, in dem sie Familien stärken, neue Familienmodelle unterstützen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern.
Zur kurzfristigen Linderung von Armutsfolgen kann die Übernahme der Kosten für eine warme Mahlzeit in Kindergärten / Schulen für jedes Kind, dessen Eltern ein Essen nicht bezahlen können, sein. Eine Grundausstattung zum Schulstart muss ebenfalls gesichert sein. Langfristig soll das Ziel sein, Armut zu verhindern und elterliche Kompetenz zu stärken.

Stärkung der Elternkompetenz

Durch die Entwicklung der Familienzentren ist Aachen auf einem guten Weg Familienbildung niedrigschwellig in Kitas anzubieten. Weiterer Bedarf besteht für die Eltern der unter 3-Jährigen. Gerade vor und nach der Geburt sind Eltern sehr offen für Fragen der Pflege und Erziehung des Kindes. An keiner Stelle der kindlichen Biografie kann effektiver investiert werden. Diese sensible Phase muss systematisch zur Stärkung der Elternkompetenz genutzt werden.

Förderung bei Benachteiligung und Schutz vor Gefahren

Das dritte strategische Ziel hat einen Förder- und einen Schutzaspekt: Eltern in Aachen sollen sicher sein, dass Entwicklungsdefizite, Verhaltensauffälligkeiten, Sprachdefiziten etc. frühzeitig erkannt und behandelt werden. Eine verbindliche Kooperationen sorgt dafür, dass Kindern und Jugendlichen möglichst früh geholfen wird.
Mädchen und Jungen in Aachen sollten wirksam gegen Gefahren, wie Vernachlässigung, Missbrauch, Misshandlung, Alkohol- und Drogenmissbrauch, Essstörungen etc. geschützt sein. Ein Frühwarnsystem könnte auch für die über 3-Jährigen eine geeignete Maßnahme sein.

Projektleitung
Fachbereich Kinder, Jugend und Schule Frau Tiltmann