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Was ist das Ziel des Reallabors Templergraben?

Der Templergraben vor dem Super C sowie dem Hauptgebäude der RWTH Aachen wird – insbesondere in „Nicht-Corona-Zeiten“ – täglich von vielen tausend Studierenden zu Fuß genutzt und überquert. Bereits vor einigen Jahren wurde der Bereich zu einem urbanen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität weitgehend umgestaltet. Seit einigen Jahren besteht zudem seitens verschiedener Hochschulinstitutionen der Wunsch nach einer stärkeren Reduzierung des Autoverkehrs an dieser Stelle.

2020 wurde dieser Wunsch von der studentischen Initiative Uni.Urban.Mobil gemeinsam mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) sowie dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) in einem entsprechenden Bürgerantrag aufgegriffen. Im September 2020 wurde daraufhin der politische Beschluss zu einem „Reallabor Templergraben“ seitens des Mobilitätsausschusses der Stadt Aachen gefasst.

Im Reallabor wird erprobt, wie sich die sogenannte Netzunterbrechung auf den Templergraben und die umliegenden Straßen auswirkt. Ist der Autoverkehr in der Innenstadt so weiter zu beruhigen? Lässt sich mit diesem planerischen Element die Perspektive stärken, den gesamten Grabenring zu einem innerstädtischen Radverteilerring weiterzuentwickeln? Kann diese Maßnahme dazu beitragen, die Mobilitätswende voranzubringen und die Stadt lebenswerter zu machen? Können Templergraben und Karlsgraben zu einer Fahrradstraße werden?

Diesen Fragestellungen geht die Stadt Aachen seit dem 18. Juni 2021 mit dem temporären Reallabor Templergraben nach.

Ein verkehrsberuhigter Raum an diesem zentralen Ort der RWTH Aachen – zwischen Super C, Hauptgebäude und Kármán Auditorium – bietet die große Chance einer qualitativen Aufwertung als Begegnungsort von Stadt und Hochschule. Und dies nicht nur bezogen auf die Beschäftigten der Hochschule und Studierenden, sondern ebenfalls auf die gesamte Innenstadtbevölkerung sowie der auswärtigen Besucher*innen der Stadt Aachen. Mit dem Reallabor Templergraben eröffnet sich eine gute Möglichkeit, den Autoverkehr in der Innenstadt insgesamt weiter zu beruhigen und zu verringern. Der Versuch steht damit in direktem Bezug zur „Mobilitätswende“ in Aachen und leistet einen Beitrag zu dem Ziel, die Stadt lebenswerter zu gestalten.  Das Projekt entspricht somit den Zielen der Mobilitätsstrategie 2030 der Stadt Aachen.

Was genau ist das Reallabor? 

Im Reallabor Templergraben wird zunächst temporär ein Teil der sogenannten Schleifenerschließung des Grabenrings erprobt. Die Schleifenerschließung ist dabei ein planerisches Element der perspektivischen Stärkung des gesamten Grabenrings als „Radverteiler“. Aus verkehrsplanerischer Sicht sind dazu „Netzunterbrechungen“ erforderlich, d. h. es sind kurze Abschnitte mit einzurichtenden Durchfahrtsverboten vorgesehen. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass der Grabenring das Kernstück der Rad-Vorrang-Routen darstellt, die alle Stadtteile mit der Innenstadt und umgekehrt verbinden sollen.

Unterschiedliche Szenarien dazu wurden im Mai 2021 in den politischen Gremien vorgestellt und sind in einer aktuellen Vorlage ausführlich dargestellt. Grundsätzlich soll im Rahmen der Schleifenerschließung die Erreichbarkeit der Innenstadt sichergestellt, der Autodurchgangsverkehr jedoch unterbunden werden.

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Mit Hilfe von speziell dazu von der Stadt Aachen neu installierter Wärmebildkameras wird genau beobachtet, welche „Verdrängungseffekte“ eintreten. Wohin weicht der Autoverkehr aus? Wie stark sind die Einschränkungen an anderer Stelle? Führt der Umweg für den Autoverkehr dazu, dass weniger Menschen das Auto insbesondere für kurze Wege nutzen? Überwiegen die positiven oder die negativen Effekte bei einer Netzunterbrechung am Templergraben? Welche Erfahrungen können für die weiteren Schritte zur Schaffung des Radverteilerringes gewonnen werden?

Kurz gesagt, im Rahmen des  Reallabors wird erprobt, wie sich die Netzdurchtrennung auf den Templergraben sowie die umliegende Straßen auswirkt. Dabei spielt die Erfassung und Auswertung der Verkehrsmengen eine besondere Rolle.