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Ferienzeit ist Sandkastenzeit auf dem Katschhof

Sommerzeit, Ferienzeit, Sandkastenzeit: Der Archimedische Sandkasten, ein Projekt im Rahmen des Future Lab Aachen, ist an diesem Freitagmorgen, 30. Juni, innerhalb weniger Stunden routiniert von einem Team des Aachener Stadtbetriebs auf dem Katschhof aufgebaut worden. Pünktlich standen die ersten jungen Buddler*innen mit Schaufel und Eimer bereit, um direkt in einen Teil der insgesamt 150 Tonnen Spielsand einzutauchen. Und schließlich ist der Aufbau auch ein Spektakel. Da werden 160 Meter laufende Balken verlegt und mit 200 Schlossschrauben festgedreht, mit vier Kipplastern Sand angefahren, der schließlich mit dem Radlader und auch per Hand in der großen 324 Quadratmeter großen Holzkonstruktion verteilt wird.

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Teamarbeit: 17 Mitarbeiter*innen des Stadtbetriebs haben den Archimedischen Sandkasten aufgebaut. Fotos: Stadt Aachen/Jane Kaimer

150 Tonnen neuer Spielsand

„Wir haben 150 Tonnen Sand, davon sind 30 Tonnen, gereinigt und gesiebt, aus Altbeständen und 120 Tonnen neuer Spielsand“, erklärt Christina Ganser, Teamleiterin der Spielplatzkontrolle des Aachener Stadtbetriebs. Sie leitet den Aufbau des Archimedischen Sandkastens und kann sich dabei auf ein Team von 16 eingespielten Kolleg*innen, darunter auch Auszubildende des Stadtbetriebs, verlassen. „Zwei Kollegen sind sogar schon seit dem ersten Jahr dabei, alle wissen genau was zu tun ist. Und ehemalige Kollegen im Ruhestand schauen gerne vorbei und verpflegen uns mit Brötchen und Getränken.“

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Auch während der gesamten Sommerferien, bis einschließlich Sonntag, 6. August, wird der Sandkasten von Mitarbeitenden des Stadtbetriebs betreut, unter anderem werden Spielplatzkontrolleure jeden Morgen den Spielsand rechen und auf Verunreinigungen kontrollieren. Der Sand wird nach dem Abbau des Archimedischen Sandkastens eingelagert und über das Jahr auf Spielplätzen im Stadtgebiet verteilt.

Noch vereinzelt freie Ferienspielplätze

Wesentlich zum Erfolg des Archimedischen Sandkastens – ein Projekt im Rahmen des Future Lab Aachen, um mit den Hochschulen und der Stadt Aachen die Wissenschaftsstadt Aachen sichtbarer zu machen – trägt die Archimedische Werkstatt bei, geleitet von der Bleiberger Fabrik. Zum diesjährigen Thema „Wasserspiel meets Rube-Goldberg-Maschine“ bauen die teilnehmenden Kinder unter der Anleitung des Künstlers Berthold Westhoff eine Konstruktion. „Die Kinder sollen spielerisch in Anlehnung an die Rube-Goldberg-Maschine lernen, wie Wasser etwas bewegen kann und, wie durch Wasser Energieerzeugung möglich ist“, erklärt die Leiterin der Bleiberger Fabrik, Birgit Frank. Das Wasser dafür kommt aus einem Hydranten am Rand des Katschhofes.

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Insgesamt ist die Nachfrage nach Ferienspielplätzen sehr hoch, wie Renate Prömpeler vom Fachbereich Kinder, Jugend und Schule berichtet. „Ich bekomme auch weit nach Anmeldeschluss viele Anfragen. Aber die Plätze wurden hochgesetzt, auch noch einmal, als man die vielen Anmeldungen sah. Alle Träger und die auch die Stadt selbst haben ihre Plätze noch einmal aufgestockt. Es gibt also noch Restplätze, zum Beispiel in der Waldwoche, bei der Sternwarte und beim Schnupper-Tauchen. Das Tauchen ist in diesem Jahr auch in Begleitung eines Elternteils möglich.“ Die hohe Nachfrage zeigt sich auch bei der Archimedischen Werkstatt, wie Leiterin Birgit Frank erläutert. Schnell waren die verfügbaren Plätze ausgebucht. „Darüber hinaus bieten wir dieses Jahr wieder Tagesplätze an, das heißt, Kinder und Jugendliche können spontan zu uns kommen und mitmachen.“ Wie das Ergebnis am Ende auf dem Katschhof aussehen wird, da lässt sich auch die Leiterin überraschen. „Wir geben keine Richtung vor, hier trifft Kunst auf Wissenschaft, die sich frei entfalten soll.“

Besuch in der Versuchshalle

Thematisch und fachlich wird die Archimedische Werkstatt in diesem Jahr vom Lehrstuhl und Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft (IWW) der RWTH Aachen beraten. Dazu gehört unter anderem ein Besuch in der wasserbaulichen Versuchshalle des Instituts, wie Ina Schulte, wissenschaftliche Mitarbeiterin, erläutert: „Unsere Versuchshalle ist etwa sieben Mal so groß wie der Sandkasten. Dort werden wir den Kindern den aktuellen Forschungsstand zeigen, und die Begeisterung für Wasserthemen wecken.“

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Mitarbeiter*innen des IWW werden auch am Aktionstag teilnehmen, der im Rahmen des Future Lab Aachen am Freitag, 28. Juli, von 10 bis 17 Uhr auf dem Katschhof stattfindet. „Hier kommen verschiedene wissenschaftliche Institute der RWTH und FH Aachen vorbei, um ihre aktuellen Forschungsergebnisse zu zeigen“, erläutert Elena Reinders vom Fachbereich Kommunikation und Stadtmarketing der Stadt Aachen. „Die Musikhochschule wird zum Abschluss des Aktionstages ein kleines Konzert anbieten, das im vergangenen Jahr bereits bei toller Atmosphäre sehr gut angekommen ist. Bei schlechtem Wetter findet der Aktionstag im Centre Charlemagne statt, wo kostenlose Familienführungen zu Kaiser Karl und der Wasserstadt Aachen angeboten werden.“ Das rollende Labor „exploregio-Mobil“ ist ebenfalls vor Ort, in dem Kinder eigene kleine Experimente durchführen können. Der Aktionstag ist am Motto der Archimedischen Werkstatt „Wasser“ angedockt: Es wird gezeigt, wie man sich vor Hochwasser schützt und Plastik aus dem Wasser fischen kann. Kinder können kleine Boote bauen, die mit Murmeln befüllt werden, um nach dem Archimedischen Prinzip zu testen, wie viele Murmeln darauf passen, bevor die Boote untergehen.

Das beliebte Guten-Morgen-Yoga, ein Angebot im Rahmen der Gesunden Verwaltung der Stadt Aachen, findet ebenfalls wieder statt: Jeweils montags von 7 bis 7.30 Uhr – keine Kosten, keine Anmeldung.

Strandkorb, Bagger und Schaufeln

Als neuer Partner unterstützt die Inform GmbH das Projekt. „Wir haben dieses Jahr einen Strandkorb gestiftet, der auch die Eltern zum Verweilen einladen soll, während die Kinder im Sand buddeln“, sagt Sandra Schäfer von der Inform GmbH. Für die Kinder, die spontan zum Sandkasten kommen und kein eigenes Sandspielzeug dabeihaben, gibt es noch eine weitere gute Nachricht: In diesem Jahr stehen erneut kleine Schaufeln, Bagger und Pylone, gesponsert von der Stawag, zur Verfügung. Auch das große Sonnensegel wird aufgestellt. „Wir identifizieren uns mit dem Future Lab Aachen und sind seit dem ersten Jahr dabei“, betont Kirsten Haake von der Stawag.

Der Archimedische Sandkasten ist ein Projekt, bei dem Kunst auf Wissenschaft trifft. Hier wird bis Sonntag, 6. August wieder generationenübergreifend der Sommer genossen, rund um die Uhr im Herzen der Stadt.