Innenstadtkonzept 2022
Anlass
Die Aachener Innenstadt ist für die Gesamtentwicklung Aachens von besonderer Bedeutung. Die repräsentative Rolle der Innenstadt für Bewohner*innen und Besucher*innen, als Ort des Arbeitens, des Handels, des Wohnens und der Freizeit erfordert eine kontinuierliche Weiterentwicklung. Deshalb hat der Planungsausschuss der Stadt Aachen in seiner Sitzung vom 30.08.2012 beschlossen, das nächste in die Zukunft weisende Innenstadtkonzept Aachen 2022 erarbeiten zu lassen. Es steht in einer Reihe verschiedener Konzepte, die zur Steuerung und Entwicklung der Innenstadt in den letzten Jahrzehnten erfolgreich aufgelegt und umgesetzt wurden. Ausgehend von einer Bilanzierung des Innenstadtkonzepts 2002 (weitere Informationen) wurde unter Einbindung einer Vielzahl von Akteur*innen eine umfängliche städtebauliche Analyse durchgeführt, auf deren Grundlage Entwicklungsziele benannt und ein umfängliches Maßnahmenprogramm aufgestellt wurde.
Mit der Neuauflage liegt nunmehr ein Integriertes Handlungskonzept vor, das die Leitgedanken und Aufgaben der nächsten Jahre formuliert und als Grundlage für die Beantragung von Städtebaufördermitteln dient.
Beteiligungs- und Erarbeitungsprozess
Ein konsensfähiges Innenstadtkonzept lässt sich nur im Zusammenspiel vieler privater und öffentlicher Akteur*innen entwickeln. Sie aktiv anzusprechen und zu beteiligen, war zentraler Bestandteil des Arbeitsprozesses. Ein breit angelegter öffentlicher Dialog begleitete den Bearbeitungsprozess. Parallel dazu waren Politik und Verwaltung durch Verwaltungswerkstätten und durch eine interfraktionelle Lenkungsgruppe intensiv mit eingebunden.
Öffentliche Veranstaltungen
Zu Beginn der Bearbeitung des Innenstadtkonzepts 2022 fand im April 2013 in der Nikolauskirche eine öffentliche Auftaktveranstaltung statt. Mit der innovativen Methode eines „Gallery Walk“ an 8 verschieden Themenstationen, die im Wechsel von allen teilnehmenden Bürger*innen besucht wurden, konnten sich diese aktiv in den Beteiligungsprozess zum Innenstadtkonzept einbringen. Im Oktober 2013 wurde in der Mensa des St. Leonhard Gymnasiums der Arbeitsstand der Öffentlichkeit präsentiert. Die vier unabhängigen Beratergruppen präsentierten den Anwesenden die Ergebnisse ihrer Diskussionen und gaben Empfehlungen zu Handlungsansätzen für die Innenstadt. In einer weiteren öffentlichen Zwischenpräsentation am 17. Juni 2014 im Ballsaal des Alten Kurhauses wurde den Aachener Bürger*innen der aktuelle Arbeitsstand und die Leitziele zum Innenstadtkonzept 2022 vorgestellt.
Ergebnisse der Bürgerbeteiligung zum Innenstadtkonzept 2022
Schwerpunkte I
Schwerpunkt der Bearbeitung der 1. Phase des Innenstadtkonzeptes war die Bestandsanalyse der aktuellen Situation und die intensive Akteursbeteiligung. Bereits bei der gut besuchten Auftaktveranstaltung wurden eine Vielzahl von Ideen und Anregungen vorgebracht. Dazu an dieser Stelle einige Schlaglichter:
- Hohes Flächenpotential für Aufenthalt im Campus Innenstadt
- Verzahnung zwischen Innenstadt und Campus stärken
- Am Büchel kleinteilige Struktur mit Schwerpunkt Wohnen
- Verbesserung der Raum- und Aufenthaltsqualitäten in den Straßenräumen (insb. Heinrichsallee, Elisenbrunnen, Theaterplatz); Alleecharakter stärken
- Wasser (Bäche und Quellen) wichtige Elemente stärker nutzen
- Imagewandel für Bushof und sein Umfeld; die Funktion als Umsteigepunkt sowie die Lage von VHS und Bibliothek werden begrüßt
- Die Wohnfunktion der Innenstadt stärken und erhalten
- preiswerten Wohnraum sichern und entwickeln
- Einkaufsvielfalt fördern und attraktives Kulturangebot in der Innenstadt bieten.
- Aachens Innenstadt wird als Stadt der kurzen Wege positiv gesehen; Fußgänger und Radfahrer stärken; ÖPNV ausbauen.
Schwerpunkt II
Räumlicher Schwerpunkt der Bearbeitung ist neben dem Campus Innenstadt und Büchel der Bushof und sein Umfeld. Derzeit werden Gespräche mit verschiedenen Akteuren geführt, um für folgende städtebauliche Ziele zu werben:
- Herstellung räumlich-funktionaler Vernetzungen (Großkölnstraße, Holzgraben und Willy-Brandt-Platz)
- Städtebauliche Neuordnung des Gesamtbereiches
- Schaffung von Plätzen und Freiräumen mit hoher Aufenthaltsqualität
- Berücksichtigung der Geschichte des Ortes (Altes Kurhaus mit ehemaligem Kurgarten, Badegeschichte mit Quellen und Bächen, Peterskirchviertel, historische Wegeverbindungen)
- Modernisierung öffentlicher (kultureller) Einrichtungen (Altes Kurhaus mit Klangbrücke, Bibliothek und VHS)
- Optimierung des Busknotenpunktes: Komfortabler, leistungsfähiger ZOB unter Verzicht der Nutzung der Gebäudeunterfahrt
- Optimierung der Erreichbarkeit der Tiefgarage durch den motorisierten Verkehr
- Förderung von innerstädtischem Wohnen
Als wichtiger Beteiligungsbaustein im laufenden Bearbeitungsprozess diente die intensive Arbeit mit unterschiedlichen bürgerschaftlichen Gruppen. Im Einzelnen sind dies:
- Patenklasse (Leistungskurs Erdkunde des St. Leonhard Gymnasiums)
- Think Tank (Berufstätige Bürgerinnen und Bürger mit unterschiedlichem beruflichen Hintergrund)
- Denkfabrik 66+ (Ältere Menschen, die sich im Rahmen des Kulturführerscheins Gedanken über das Wohnen im Alter machen)
- Familienzeitpolitik (Familien mit ihren Kindern aus drei innerstädtischen Kindertageseinrichtungen)
Mit dieser Einbindung von Menschen unterschiedlichen Alters, sozialer und ethnischer Herkunft, Sichtweisen auf Stadt bzw. Stadtentwicklung und Lebenslagen erfährt das zukünftige Innenstadtkonzept wichtige Anregungen. Die in diesen unabhängigen Beratergruppen erarbeiteten Anregungen finden in der Ausarbeitung des Konzeptes ihre Berücksichtigung. Beteiligung
Patenklasse
Als so genannte Patenklasse unterstützen die Oberstufenschüler des St. Leonhard-Gymnasiums den laufenden Bearbeitungsprozess des neuen Innenstadtkonzeptes. Für die Schüler bedeutet es praxisnah ihre Lerninhalte anwenden zu können und damit an einem konkreten Projekt zu arbeiten. Für die Bearbeiter des Innenstadtkonzeptes ist es eine interessante und effiziente Form der aktiven Beteiligung von Jugendlichen. Damit wird die Sicht- und Denkweise von Jugendlichen in den Planungsprozess zur zukünftigen Entwicklung der Aachener Innenstadt eingebracht.
Zentraler Bestandteil der Zusammenarbeit war ein dreitägiger Entwurfsworkshop zum Bushof und seinem Umfeld. Die Veranstaltung fand in der Zeit vom 8. Juli 2013 bis 10. Juli 2013 im Bushof statt. An diesen drei Tagen haben die Schülerinnen und Schüler, ausgehend von einer städtebaulichen Analyse des Bestands, die Probleme und Chancen des Bushofes und seines Umfeldes zusammengestellt. Aus ihrer Sicht ist der Bushof als zentraler Umsteigeort für die Busse ein wichtiger Ort in der Stadt. Doch es ist kein Ort, der geliebt wird oder an dem man sich gerne aufhält.
Die Schüler haben an den drei Tagen ihre Vorstellungen anhand von Plänen und Modellen zu Papier gebracht. Im Vordergrund standen die Bemühungen, dem Bushofquartier ein Gesicht zu geben, Nutzungen attraktiv anzuordnen sowie Aufenthalts- und Freiraumqualitäten zu schaffen. Dabei durfte die Patenklasse über so manchen Zwangspunkt jugendlich frei hinweg sehen. Entstanden sind vier interessante Projekte, die davon geprägt sind, dass mehr Freiraum in der Innenstadt geschaffen wird, das Freizeitangebot erhöht wird und Wasser zu einem prägenden Element ausgebaut wird. Geplant ist, die Arbeiten der Schüler in der Mensa des St. Leonhard Gymnasium aus zu stellen. Der genaue Termin wird an dieser Stelle noch bekannt gegeben.Think Tank
So wurde die Qualität der Innenstadt Aachen im Think Tank gesehen. Zentrale Gedanken waren:
- Aachen ist mehr als Geschichte
- Aachen als Gesamtmarke erkennbar machen
- Aachens Wasser sichtbar und erlebbar machen
- Fußläufigkeit in der Innenstadt und Fahrradmobilität ausbauen
In einem weiteren Termin hat der Think Tank sich der zukünftigen Entwicklung des Bushofes und seines Umfeldes gewidmet. Dabei wurde der dringende Handlungsbedarf betont und ein klares Plädoyer ausgesprochen, diesen Bereich zu einem lebenswerten Teil der Aachener Innenstadt zu machen. Dabei stand im Vordergrund das kulturelle Angebot in der Stadt im Zusammenhang mit den vorhandenen Einrichtungen wie Altes Kurhaus, Klangbrücke, VHS und Stadtbibliothek zu stärken.
Denkfabrik 66+
In der Denkfabrik 66+ beschäftigen sich ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Fragen des Wohnens und geeigneter Wohnformen im Alter.
In einer Ganztagesveranstaltung am 21. Juni 2013 wurde über die Vor- und Nachteile innerstädtischen Wohnens nachgedacht, Fragen der Mobilität und Umwelt und die Qualität von Plätzen und Straßen aus Sicht älterer Menschen diskutiert.
Die nachmittägliche Exkursion durch Aachen stand im Zeichen unterschiedlicher Wohn- und Lebenssituationen (Barbarossapark, Campus Innenstadt, Lindenplatz, Deliusviertel und Annastraße / Hermann Heusch-Platz).
Für ältere Menschen besitzt das Wohnen in der Innenstadt eine hohe Attraktivität. Nicht zuletzt durch die kurzen Wege z.B. zum Arzt, zu Bildungs- und Kultureinrichtungen oder die fußläufige Erreichbarkeit des täglichen Bedarfs. Doch müssen die Rahmenbedingungen stimmen. So gilt es die Mobilität durch einen guten ÖPNV und ausreichend Parkplätze sicherzustellen. Gleichzeitig ist der Wunsch nach Ruhe im Wohnumfeld vorhanden, ebenso wie die Sehnsucht nachbarschaftliche oder gemeinschaftliche Wohnformen finden zu können.
Familienzeitpolitik
Der Blick auf die Bedürfnisse und Wünsche Aachener Stadtbewohner in verschiedenen Lebenssituationen wird komplettiert durch die Sichtweisen von jungen Familien. Im Zusammenhang mit dem Pilotprojekt "Kommunale Familienzeitpolitik" (gefördert vom Bundesministerium für Familien. Senioren, Frauen und Jugend) werden derzeit drei Kitas beteiligt, um gezielt zu den Problemen und Qualitäten der Innenstadt aus Familiensicht Auskünfte zu erhalten.
Im Rahmen eines ersten Informationsgesprächs wurde das Pilotprojekt "Kommunale Familienzeitpolitik vorgestellt. Der Fokus lag bei diesem Gespräch darauf, Informationen der Eltern und Erzieher zu Ihrem Alltag zu erhalten. Es galt aufzuzeigen wo familienfreundliche Strukturen vorhanden sind und wo in öffentlichen Räumen oder hinsichtlich der Infrastruktur Defizite bestehen und Verbesserungen notwendig sind.
Anhand einer Übersichtskarte wurden die Wohn- und Arbeitsorte sowie gut funktionierende öffentliche Räume und Bereiche mit Defiziten verortet. Im nächsten Schritt werden die genannten Orte bei einem KinderStadtspaziergang gemeinsam mit den Familien besichtigt. Den Eltern und Erziehern wird dabei die Gelegenheit geboten, über ihre Erfahrungen mit ihren Kindern in der Stadt, besonders im Hinblick auf Mobilitätsprobleme und Angsträume zu berichten.
Unser Ziel ist es mit den Familien Lösungsansätze zu entwickeln, welche Maßnahmen sinnvoll sein könnten, um Zeitbelastungen für Familien zu reduzieren sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf der Ebene der Innenstadtentwicklung mit konkreten Zielen und Maßnahmen zu verbessern. Die Ergebnisse werden in einer Abschlussveranstaltung den beteiligten Kindergärten im September vorgestellt und im Innenstadtkonzept berücksichtigt.Weitere Arbeitsschritte sind:
- Formulierung der Leitziele und Ableitung der Maßnahmen
- November 2013 : Expertenhearing / Raumwerkstatt zum Bushof und sein Umfeld / Raumwerkstatt Campus
- Ausarbeitung des Innenstadtkonzeptes 2022
- Abstimmung mit der Komunalpolitik und Beschlussfassung
- Ende 2014 öffentliche Abschlusspräsentation
Beratergruppen
In vier unabhängigen Beratergruppen (Patenklasse, Think Tank, Denkfabrik 66+ und Eltern dreier innerstädtischer Kindergärten im Rahmen des Pilotprojekts „Kommunale Familienzeitpolitik“) erarbeiteten interessierte Bürger*innen Ideen und Vorstellungen zur Entwicklung der Innenstadt. Bemerkenswert waren die konstruktive und positive Arbeitssituation und die Erkenntnis, dass das Streben nach Qualität die verschiedenen sozialen Gruppen und die verschiedenen Generationen verbindet.
Die Patenklasse stand stellvertretend für die Jugend als heutige und zukünftige Stadtakteure. Der Leistungskurs Erdkunde des St. Leonhard Gymnasiums in Aachen hat sich vier Monate mit dem Thema Stadtentwicklung global und regional beschäftigt.
Der Think Tank Classic war der Gruppe der Menschen „mitten im Leben“ vorbehalten. Diese Gruppe deckt nicht nur das demografische Alter zwischen 20 und 60 Jahren ab, sondern zehn Personen wurden so ausgewählt, dass unterschiedliche Professionen mit ihrer Sicht und ihren Ansprüchen auf Stadt zu Wort kommen.
In der Denkfabrik 66+ hat sich eine Gruppe gefunden, die sich über das Wohnen im Alter Gedanken macht. Für viele ältere Menschen ist die Innenstadt wegen der guten infrastrukturellen Ausstattung sehr attraktiv.
Im Rahmen des bundesweiten Pilotprojekts „Kommunale Zeitpolitik für Familien“ (Familienzeitpolitik, Leitfaden) wurden drei innerstädtische Kindertagesstätten beteiligt. Aus Sicht der Kinder, Eltern und Erzieher*innen wurden Anforderungen und Ziele einer qualitätvollen und aus Familiensicht „zeitsparenden“ Stadtentwicklung erarbeitet worden. Das Thema „Familienzeitpolitik“ ist als kommunales Handlungsfeld in der Stadtplanung so erstmals berücksichtigt worden.
Raumwerkstätten
Zur weiteren Schärfung der Zielsetzungen für einzelne Teilbereiche und zur Schaffung von Planungsgrundlagen für eine zukünftige städtebauliche Neuordnung wurden während der Bearbeitungszeit des Innenstadtkonzepts für die Teilbereiche Bushof / Peterskirchhof, Büchel und Umfeld und Campus Innenstadt verschiedene vertiefende Veranstaltungen durchgeführt.
Verwaltungswerkstätten
Während der Erarbeitung des Innenstadtkonzepts wurde die Verwaltung in Form von vielfältigen einzelnen Abstimmungsgesprächen und im Rahmen zweier Verwaltungswerkstätten in die Bearbeitung eingebunden.
Politische Meinungsbildung und Entscheidung
Lenkungsgruppe
Um die kommunalpolitischen Entscheidungsträger*innen intensiv einzubinden, fanden im Zuge der Bearbeitung des Innenstadtkonzepts vier Sitzungen der interfraktionellen Lenkungsgruppe statt. Das mit den planungspolitischen Sprecher*innen der Fraktionen des Stadtrates besetzte Team diskutierte anhand des jeweiligen Bearbeitungsstandes die thematischen Schwerpunkte und Handlungsansätze.
Planungsausschuss
Der Planungsausschuss wurde kontinuierlich über den laufenden Arbeitsprozess des Innenstadtkonzeptes informiert und fasste notwendige politische Beschlüsse.
Der Entwurf des Innenstadtkonzepts wurde am 05.11.2014 in der Bezirksvertretung und am 06.11.2014 im Planungsausschuss beraten. Dabei wurde der Beschluss gefasst, auf Grundlage des Innenstadtkonzepts 2022 für die vorgeschlagenen Maßnahmen der 1. und 2. Priorität entsprechende Städtebaufördermittel zu beantragen.
Entwicklungsziele und Leitlinien
Die auf Basis der Ergebnisse der Beteiligung und der städtebaulichen Analyse erarbeiteten folgenden drei Leitlinien definieren für die unterschiedlichen Handlungsfelder und räumlichen Schwerpunkte zukünftige Zielsetzungen.
Vernetzen
Nach innen und außen
Die Innenstadt als Teil der Gesamtstadt ist mit den umliegenden Siedlungsbereichen weiter zu vernetzen und die Erreichbarkeit der Innenstadt für alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen sicherzustellen. Dabei sind in besonderer Weise die beiden großen Parks, Stadt- und Kurpark und Kurgarten Burtscheid, noch stärker an ihr Umfeld anzubinden.
Die Nutzungsmischung der Innenstadt ist zu stärken und der Innenstadthandel in seiner gesamten Bandbreite zu fördern.
Der Innenstadtcampus ist räumlich und funktional enger an den Altstadtbereich anzubinden und das Bushofareal mit der historischen Altstadt zu vernetzen. Das Innenstadtkonzept 2022 springt an drei Stellen – Innenstadtcampus, Kurpark und Burtscheid – über den Alleenring, um das Zentrum mit den Qualitäten des Umfelds noch enger zu vernetzen.Entwickeln
Bauliche Weiterentwicklung mit Schwerpunkt „Östliche Innenstadt“
Es gilt, die Innenstadt mit ihrer identitätsstiftenden Struktur authentisch weiterzuentwickeln. In vielen Bereichen stehen Flächen für eine Nachverdichtung oder Umstrukturierung zur Verfügung.
Wurden weite Teile der Innenstadt unter Berücksichtigung des historischen Kontextes wiederaufgebaut, ist der Bereich zwischen Büchel und Hansemannplatz durch großmaßstäbliche Nachkriegsbebauung geprägt. Mit der städtebaulichen Neuordnung am Büchel und im Umfeld des Bushofs soll ein attraktiver Teil der Innenstadt entstehen, der die historische Altstadt durch ein neues attraktives Stück Stadt ergänzt.
Dazu gehören neben der Schaffung und Inwertsetzung öffentlicher Räume, die Neubebauung unter Berücksichtigung des städtebaulichen Kontextes sowie die Förderung der innerstädtischen Nutzungsmischung.Qualifizieren
Der öffentlich zugängliche Raum
Innerstädtische Straßen, Plätze und Parks sind in ihrer Gestaltqualität aufzuwerten und die Aufenthaltsqualitäten zu verbessern. Dabei gilt es, den Bedürfnissen von Kunden, Tourist*innen und Bewohner*innen gleichermaßen gerecht zu werden. Das Wasser der Bäche und der Thermalquellen als identitätsstiftendes und belebendes Gestaltungselement soll verstärkt berücksichtigt werden. Durch die Aufwertung öffentlicher bzw. öffentlich zugänglicher Flächen und die Weiterentwicklung des Freiraumangebots werden die Lebens- und Wohnqualitäten in der Innenstadt gesteigert.
Räumliche Schwerpunkte und thematische Handlungsfelder
Bereits in der Evaluation des Innenstadtkonzeptes 2002 wurden räumliche Schwerpunkte identifiziert, die einer dringenden städtebaulichen Weiterentwicklung bedürfen. Diese wurden auf Grundlage der Analyse des Innenstadtkonzeptes 2022 durch weitere räumliche Schwerpunkte ergänzt. In der räumlichen Betrachtung stehen nun acht Innenstadtgebiete zentral im städtebaulichen Fokus:
- Bushof und Umfeld,
- Büchel und Umfeld,
- Umfeld Welterbe,
- Campus Innenstadt ,
- Westbahnhof und Republikplatz,
- Hauptbahnhof und Umfeld,
- Burtscheid,
- Stadt- und Kurpark.
Darüber hinaus wurden für die thematischen Handlungsfelder...
- Straßen und Platzräume,
- Wohnen,
- Mobilität und Umwelt,
- Stadtmarketing, Handel, Freizeit und Tourismus
- Bildung, Ausbildung und Kultur,
- und Baukultur
...konkrete Leitlinien und Ziele benannt.
Maßnahmen und Umsetzung
Auf Grundlage der intensiven Bearbeitung wurden erforderliche Maßnahmen für eine zukunftsfähige Innenstadtentwicklung priorisiert. Dabei handelt es sich um ein Arbeitspaket, das auf zehn Jahre ausgelegt ist und schrittweise abgearbeitet wird (vergleiche Maßnahmenplan 1 und 2 Stufe und Gesamtmaßnahmenplan). Die Maßnahmen sind einerseits von besonderer städtebaulicher Bedeutung, anderseits Grundlage und Voraussetzung für weitere Entwicklungen.
Der Schwerpunkt der ersten Umsetzungsstufe liegt in der Erarbeitung von Konzepten und der Auslobung von Wettbewerben, welche sich mit den identifizierten Handlungsfeldern und Planungsgebieten auseinandersetzen. Hier soll eine Grundlage geschaffen werden, um zukünftige Investitionen einschätzen und qualitätvoll entwickeln zu können.
Die zweite Stufe beinhaltet teilweise die ersten Umsetzungsmaßnahmen aus der konzeptionellen Phase sowie erste Umbaumaßnahmen von Straßen und Plätzen.
In dem klassischen städtebaulichen Handlungsfeld „öffentlicher Raum“ liegt ein weiterer Schwerpunkt der Innenstadtentwicklung. Als vordringlich wurden hier die Umbaumaßnahmen der Straßen und Plätze eingestuft, die bereits in einem Zusammenhang mit anderen laufenden Projekten oder weiteren Förderprogrammen stehen.
Die Projekte der weiteren Prioritäten (3. Stufe ff.) werden im Verlauf der kommenden Jahre konkretisiert und priorisiert. Neben den im Innenstadtkonzept beschriebenen Handlungsfeldern mit den konkreten Maßnahmen umfassen die darauffolgenden Förderstufen außerdem die räumlichen Schwerpunktbereiche Westbahnhof, Umfeld Bushof und Peterskirchviertel und Büchel und Umfeld.
Diese sind in ihrer Größenordnung städtebaulich und finanziell durch die in der konzeptionellen Phase (1. Stufe) durchgeführte Wettbewerbe noch zu spezifizieren.
Für die Jahre 2016/2017 wurden folgende Projekte zur Förderung angemeldet:
- Wettbewerb Bushof und Umfeld,
- Städtebaulich verkehrliche Machbarkeitsstudie zur Flächenverfügbarkeit (vorlaufend zu WB Bushof),
- Wettbewerb Büchel und Umfeld,
- Wettbewerb Fußgängerbrücke Westbahnhof und Umfeld,
- Konzept Citymanagement,
- Erarbeitung Parkpflegewerk Stadt- und Kurpark,
- Konzept zur Gestaltung der „Premiumwege, 10 Wege ins Aachener Grün“ und deren Wegweisung,
- Modernisierungsberatung,
- Umgestaltung Hof,
- Umgestaltung Mariahilfstraße,
- Umsetzung des Konzeptes zur Gestaltung der „Premiumwege, 10 Wege ins Aachener Grün“ und deren Wegweisung,
- Sanierung Turnhalle Sandkaulstraße (energetische Erneuerung, Barrierefreiheit und quartiersbezogene Funktionsverbesserung kommunaler Gebäude),
- Kauf und Umbau Musikbunker Junkerstraße
- Kauf und Umbau Musikbunker Goffartstraße
Umsetzungsschritte
- 6.11.2014 Beschlussfassung zum Innenstadtkonzept 2022 durch den Planungsausschuss
- Dezember 2014 Anmeldung des Integrierten Handlungskonzeptes “Innenstadtkonzept 2022“ und Beantragung der 1. Förderstufe beim Fördergeber
- Dezember 2015 Zuwendungsbescheid des Fördergebers für die 1. Förderstufe trifft ein,
- Dezember 2015 Beantragung der Projekte der 2. Förderstufe