Stadtteilperspektive Forst: Der Bunker bekommt eine grüne Fassade
- Seit gut zwei Jahren läuft der Stadtentwicklungsprozess in Forst. Viele Menschen haben sich seitdem beteiligt, mehrere Projekte sind auf den Weg gebracht, die Politik unterstützt auf breiter Basis.
- Viele Aktivitäten rund um den Bunker Zeppelinstraße: Eine Street-Art ziert seit Monaten den Bau, nun kommt die Grünfassade und eine Aufwertung des Umfelds dazu.
- Engagierte Bürger*innen und Verwaltung laden am Freitag, 28. November, zum Bunkerfest ein. Auch OB Michael Ziemons kommt.
Forst soll mit seinen Teilräumen Unterforst, Altforst, Schönforst, Forster Linde und Driescher Hof für die Zukunft gestärkt und attraktiver sowie lebenswerter gestaltet werden. Ein umgesetztes zentrales Projekt der Stadtteilperspektive „Zukunft Forst“ ist die Fassadengestaltung des Bunkers Zeppelinstraße. Die Aufwertung des Bunkerumfelds war ein wichtiges Anliegen der Menschen aus Unterforst. Die Stadt hat dies und weitere Aktivitäten im Rahmen der Stadtteilperspektive „Zukunft Forst“ am Montag (24. November) vor Ort vorgestellt.
Stadtbaurätin Frauke Burgdorff skizzierte gemeinsam mit Heiko Thomas, städtischer Beigeordneter für Klima, Stadtbetrieb und Gebäude, und dem Verwaltungsteam den eingeschlagenen Weg, die ersten Erfolge und weitere Ziele. Alle freuen sich zudem auf das Bunkerfest am Freitag, 28. November, ab 15 Uhr. Zur Eröffnung kommt auch Oberbürgermeister Dr. Michael Ziemons nach Unterforst.
„Die Gestaltung des Bunkers ist ein schönes Beispiel für das Zusammenspiel zwischen Bürgerschaft und Verwaltung“, ziehen Frauke Burgdorff und Heiko Thomas positive Bilanz. Sie nehmen das gelungene Projekt zugleich als Auftrag mit, dass die Stadt in Forst am Ball bleibt.
Noch vor Monaten war an ein buntes Fest rund um den Bunker Zeppelinstraße nicht zu denken. Wilder Müll wurde achtlos neben Glascontainer geschmissen, für nicht wenige galt das Umfeld als ungemütlich und eher abweisend. Engagierte Menschen aus Unterforst formulierten ihren Wunsch: Macht den Bunker und sein Umfeld attraktiver! Das griff das Verwaltungsteam der Stadtteilperspektive „Zukunft Forst“ rund um die Projektleiterinnen Christiane Schwarz (Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung) und Alexandra Weis (Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration) auf.
Fassadenbegrünung und Umfeldgestaltung
Der jüngste Erfolg: Der Bunker hat eine Fassadenbegrünung erhalten. An der Stelle kam das städtische Gebäudemanagement mit ins Boot. „Die Planung hierfür erfordert viel Fachwissen und helfende Hände. Daher ist diese Maßnahme auch ein gutes Beispiel für ein Gemeinschaftsprojekt der Stadtverwaltung und der Bürgerinnen und Bürger“, erläutert Christiane Schwarz. Das Ergebnis kann sich schon jetzt sehen lassen: Hochbeete und neue Sitzauflagen bereichern den Raum, für die Glascontainer wurde ein neuer Standort gefunden – was sich positiv auf das gesamte Umfeld auswirkt.
Zentrales Element ist die Begrünung: „Wir reden hier von einem Pilotprojekt der Verwaltung. Erstmals konnten wir eine Begrünung im öffentlichen Raum an einem städtischen Gebäude realisieren“, sagt Jens Hauschild, kaufmännischer Geschäftsführer des Gebäudemanagements. Projektverantwortlich in seinem Team ist Luisa Strehl aus der Stabsstelle für Nachhaltiges Bauen. „Wir setzen auf eine abwechslungsreiche, biodiverse Pflanzenauswahl“, erklärt sie. Rund 560 Pflanzen und 15 verschiedene Pflanzenarten wurden gepflanzt. Es handelt sich um bodengebundene Selbstklimmer (Kletterhortensie und Wilder Wein) für die Fassadenbegrünung sowie bodendeckende Stauden am Fuß der Kletterpflanzen und sogenannte Solitärgehölze (Kupfer-Felsenbirne, Schneeball, Blutpflaume) und Staudenbepflanzung im Hochbeet (unter anderem Salbei, Sonnenhut und Herbst-Anemone).
Mehr Licht am Bunker
Auch bei dieser Maßnahme, insbesondere der Gestaltung des Bunkerumfeldes, hat die Verwaltung die Akteur*innen vor Ort aktiv eingebunden – wozu sowohl der Musikverein als Mieter des Bunkers als auch die Lenkungsgruppe Forst gehören. Ein wichtiges Element ist die künftige Beleuchtung der Grünfassade, die in Kooperation mit der Regionetz und dank der Unterstützung des Fördervereins Lichtprojekt Aachen realisiert wurde. Sie soll mit dazu beitragen, dass sich Menschen im Bunkerumfeld sicherer fühlen. Ebenfalls neu: ein Strom- und Wasseranschluss, um eine unkomplizierte Versorgung bei Quartiersfesten und anderen Aktionen sicherzustellen.
Bereits im Frühsommer avancierte der Bunker Zeppelinstraße dank einer aufsehenerregenden Street-Art-Gestaltung der Fassade in Richtung Mataréstraße zum Hingucker. Zuvor hatte die Stadt einen Wettbewerb ausgerufen. Vier Künstler reichten ihre Entwürfe ein. Bewohner*innen aus dem Quartier, Schüler*innen und Eltern aus der Montessori-Grundschule Mataréstraße haben den Wettbewerb beworben und konnten ihren Favoriten wählen. Als Sieger ging Alex Jagama Shifferaw mit seinem Projekt: „Forst im Aufbruch“ hervor. Sein Kunstwerk bereichert seit Monaten das Viertel und erntet viel Lob.
Stadtentwicklungsprozess Zukunft Forst
Im Jahr 2022 hat die Stadt Aachen den Stadtentwicklungsprozess gestartet. In einer ersten zweijährigen Phase hat es zahlreiche, insbesondere aufsuchende Beteiligungsformate gegeben, um die Menschen vor Ort einzubinden. Was fehlt ihnen in ihrem Viertel? Was sollte verbessert werden? Welche akuten Probleme gilt es zu lösen? Derzeit arbeitet die Verwaltung daran, im kommenden Jahr Städtebaufördermittel für den Stadtraum zu beantragen. Frauke Burgdorff weiß: „Städtebauförderung ist ein wirksamer, aber langwieriger Prozess. Von der Idee bis zur Umsetzung braucht es einen langen Atem.“ Daher wurde die sogenannte Zwischenzeit ausgerufen, um in den Teilräumen schnell und unbürokratisch vor Ort sichtbar zu werden und unter dem Leitmotiv „Wir wachsen zusammen“ erste Projekte umzusetzen – wie nun am Bunker. Die Kommunalpolitik unterstützt diesen Ansatz fraktionsübergreifend und hat hierfür schnell Gelder zur Verfügung gestellt und so bürgernahes Handeln ermöglicht.
So geht das Ziel der Zwischenzeit bislang auf: Es gab bereits ein Straßenfest am Trierer Platz im Mai 2024, jüngst sorgte auch die Farbgestaltung des öffentlichen Raumes um St. Katharina in Forster Linde für Aufsehen. Die Aufwertung der Fassaden und des Umfeldes des Bunkers ist das umfangreichste Projekt der Zwischenzeit. Zugleich laufen bereits Planungen, auch weitere Orte unter anderem mit Sitzmöbeln auszustatten.
Beim Blick auf die neue Bunkerfassade haben die verantwortlichen Akteur*innen der Verwaltung nun vor allem eine Hoffnung: „Wir wünschen uns, dass die Bepflanzung nun in Ruhe anwachsen kann und das Wandgemälde auch im Namen aller Menschen hier im Viertel eine Wertschätzung erhält, sodass diese Aufwertung lange gut erhalten bleibt und ein großer Mehrwert sein kann“, so Christiane Schwarz und Luisa Strehl.
Straßen- und Bunkerfest
Das bis hierhin Erreichte wird erst einmal gebührend gefeiert. Das Bunkerfest lädt am Freitag, 28. November, von 15 bis 17 Uhr alle Menschen im Quartier (und darüber hinaus) zur Zeppelinstraße ein. Oberbürgermeister Dr. Michael Ziemons kommt zur Eröffnung und offiziellen „Einweihung“ der neuen Grünfassade. Es gibt ein feines Programm, wie Maria Feldhaus vom Arbeitskreis Unterforst erläutert. So tritt unter anderem der Chor der MGS Mataréstraße auf, es gibt mehrere Mitmachangebote, dazu Waffeln und Heißgetränke. Der Arbeitskreis hat sich aus der engagierten Nachbarschaft herausgebildet. Er fungiert als Anlaufstelle, auch wenn es mal nicht so gut läuft. „Das Quartiersmanagement stellt die Schnittstelle zur Verwaltung her, bringt die Bedarfe aus dem Quartier in den Stadtentwicklungsprozess ein und steht auch bei der Organisation von Veranstaltungen wie nun dem Bunkerfest mit Rat und Tat zur Seite“, erläutert Alexandra Weis.
Weitere Infos: www.aachen.de/zukunft-forst.
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