Pressemitteilungen

Eine dufte Sammlung! Flakons in allen Facetten
Sonderausstellung im Couven Museum Aachen
16. November 2024 bis 18. Mai 2025

Eröffnung: Fr 15.11., 18.00 Uhr

Das Couven Museum Aachen zeigt eine Auswahl von knapp 1300 Parfüm-Flakons aus dem Nachlass der in Eupen geborenen Aachener Sammlerin Ilse Sommer, die über Jahrzehnte hinweg rund 3.000 außergewöhnliche und zum Teil seltene Flakons – von der Römerzeit bis in die Gegenwart, von der Miniatur bis zur großen Factise – zusammentrug. Die Ausstellung beeindruckt mit einer Vielfalt an Formen und Themen. Kuratorin Carmen Roebers erläutert: „Beeindruckend sind die ganz unterschiedlichen Materialien, die das Parfüm umhüllten: Gold, Silber, Glas von Lalique, Porzellan aus Limoges, Emaille, Schildpatt, Perlen, Halbedelsteine, Ton, Terrakotta, Stein und Hartholz. Glas ist allerdings wohl eines der besten Materialien, um Parfum aufzubewahren, da sich der Duft hier besonders gut hält. Es darf allerdings nicht der Sonne ausgesetzt werden, deshalb hat man teilweise farbiges Glas, auch Waldglas genannt, verwendet.“
Zu den ältesten Behältnissen zählt eine kleine gläserne Parfümflasche aus dem  4. Jahrhundert v. Chr., zu den neuesten aktuelle Flakons von Nischenparfüms, die zum Beispiel alte, aber in Vergessenheit geratene, Marken wieder aufgreifen.
„Besonders spannend ist, in welchem Kontext das Thema kuratorisch beleuchtet wird“, unterstreicht Kulturdezernent Heinrich Brötz. „Es werden ja nicht einfach nur Flakons ausgestellt. Ich finde es aufschlussreich, wie sich auch in diesem Thema gesellschaftliche Strömungen, Zeitgeschmack und Design widerspiegeln. Insofern ist das Couven Museum als Haus für bürgerliche Wohnkultur der ideale Ort für eine solche Ausstellung.“
Frank Pohle, Leiter der Route Charlemagne, ergänzt: „Natürlich spielte für uns bei der Themensetzung auch eine Rolle, dass wir in unserer Region eine erhebliche Parfümindustrie haben. Was wir hier machen, ist aus der der stadtgeschichtlichen Sicht auch ein Stück Industriegeschichte.“

Für Ilse Sommer war ihre Sammlung weit mehr als ein Hobby. Ihre Leidenschaft für Parfum-Flakons war für sie ein wahres „Lebenselixir“. Der Duft „Soir de Paris“ von Bourjois stand am Anfang ihrer Faszination. Schon als Kind erlag sie dem Zauber des kobaltblauen Behältnisses, der sie jedes Mal in ihren Bann zogen, wenn ihre Mutter das Parfüm auftrug. Über ein Vierteljahrhundert lang durchstreifte sie Antiquitätenläden, Märkte und Ausstellungen auf der Suche nach neuen Schätzen für ihre Sammlung. „Meine Mutter hat eine Begeisterung für Flakons entwickelt, weil sie für sie die Seele des Duftes umhüllten“, erklärt Miriam Sommer, die Tochter der Sammlerin. „Diese Leidenschaft übertrug sich auf die gesamte Familie, Freunde und Bekannte. Alle freuten sich, wenn sie wieder ein besonderes Stück im In- und Ausland entdeckt hatten und so zur Sammlung beitragen konnten.“


Die Kunst des Flakons: von der Weinflasche zum kostbaren Behältnis

 Ist ein Duft kreiert, benötigt er einen kunstvollen Flakon, der ihn auch äußerlich unverkennbar macht. Die ersten modernen Glasflakons entstanden im 18. Jh. in Frankreich. Das Wort „Flakon“ stammt aus dem Französischen und bezeichnet kleine, kunstvoll gestaltete Fläschchen. Die Vielfalt historischer Parfümbehältnisse war und ist immer noch beeindruckend. Ob aus Porzellan, mattem Glas oder vergoldet – Flakons nahmen Formen von Tieren, Früchten und Jagdszenen an und dienten nicht nur als Behältnis, sondern auch als Statussymbole. Da Düfte früher nur Wohlhabenden vorbehalten waren, verkörperte die kunstvolle Gestaltung den exklusiven Charakter des Parfüms. Flakons reflektieren Mythen, zeigen sinnliche oder erotische Anspielungen und vereinen technische sowie künstlerische Perfektion. Hochwertige Verpackungen spielen ebenfalls eine zentrale Rolle, um emotionale Verbindungen zu schaffen und die Kaufentscheidungen der Konsument*innen zu beeinflussen. Auch hier zeigt die Ausstellung einige Beispiele.

Porzellanflakons mit Feinsilberbelag, Art Deco
Porzellanflakons mit Feinsilberbelag, Art Deco
Parfümzerstäuber für die Handtasche „Le Weekend“, Messing, Marcel Franck, Markteinführung 1948
Parfümzerstäuber für die Handtasche „Le Weekend“, Messing, Marcel Franck, Markteinführung 1948
Duftfische, Gold, Türkissteine, Deutschland, 18. Jh.
0Duftfische, Gold, Türkissteine, Deutschland, 18. Jh.
Glasflakon „Cactus“, René Lalique, Design 1942 entworfen
Glasflakon „Cactus“, René Lalique, Design 1942 entworfen
„Französisches Telefon mit Verpackung“, Avon, 1970er Jahre
"Französisches Telefon mit Verpackung“, Avon, 1970er Jahre
Parfümflakon aus irisierendem Glas mit Ballpumpe, o. J.
Parfümflakon aus irisierendem Glas mit Ballpumpe, o. J.
Duftfläschchen aus rotem Rubinglas mit silbernem Deckel, 19. Jh.
Duftfläschchen aus rotem Rubinglas mit silbernem Deckel, 19. Jh.
Affe mit abnehmbarem Kopf aus Plüsch mit Parfümflasche im Inneren, Firma Schuco, 1920er Jahre
Affe mit abnehmbarem Kopf aus Plüsch mit Parfümflasche im Inneren, Firma Schuco, 1920er Jahre
Figurengruppe mit Kronentop, Sitzendorfer-Porzellan, Art Deco
Figurengruppe mit Kronentop, Sitzendorfer-Porzellan, Art Deco
Limoges-Döschen mit drei Parfümflakons, Frankreich, um 1970
Limoges-Döschen mit drei Parfümflakons, Frankreich, um 1970
Parfümflakons mit Petit-Point-Stickerei, 1950er Jahre
Parfümflakons mit Petit-Point-Stickerei, 1950er Jahre


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