
So sah die Pontstraße vor dem Start der Baumaßnahme aus (2021): Zwischen Gehwegen und Parkstreifen liegt ein baulich angelegter Radweg, der nicht den Regelwerken entspricht. Die Fahrbahn wird stadtauswärts vom Kfz-Verkehr genutzt. Es gibt einen hohen Bedarf an Flächen für Außengastronomie, Liefer- und Lademöglichkeiten, Taxiständen und Fahrradparkplätzen. Bei großen Feierlichkeiten muss der sehr stark vorhandene Busverkehr häufig spontan umgeleitet werden.
Das Wichtigste in Kürze
Die Pontstraße ist geprägt von vielen Gastronomiebetrieben und über Aachen hinaus bekannt und beliebt als Straße, in der gerne und viel gefeiert wird. Der Kfz-Verkehr und der Radverkehr werden zwischen Pontdriesch und Ponttor als Einbahnstraße in stadtauswärtiger Richtung geführt.
Unbekannt ist den meisten, dass die Pontstraße Teil der in der Umsetzung befindlichen Fernwärmetrasse von Laurensberg in die Innenstadt ist. In dieser Funktion wird in der Pontstraße durch die Regionetz seit Mai 2025 für ca. 18 Monate gebaut. Dazu ist eine Vollsperrung der Straße erforderlich. Eine Umleitung über die Wüllnerstraße wurde dazu eingerichtet.
Im Juli 2025 haben die politischen Gremien die Verwaltung beauftragt, eine Bürger*innenbeteiligung durchzuführen, um Möglichkeiten für eine Aufwertung des Straßenraumes zu beraten.
Aktuelles
Ihre aktuelle Planung für die Pontstraße stellt die Stadt in einer Bürger*innenbeteiligung vor. Die Informations- und Beteiligungsveranstaltung findet statt am Donnerstag, 20. November, von 18 bis 20 Uhr in der Grundschule Am Lousberg, Saarstraße 66 in Aachen. Die Anregungen und Hinweise aus der Bevölkerung werden aufgenommen, geprüft und in den weiteren Planungs- und Beratungsprozess einbezogen.
Interessierte können sich die Unterlagen auch an folgenden Orten anschauen: Zum einen sind sie online über folgende Adresse abrufbar: www.aachen.de/pontstrasse. Zum anderen liegen sie im Foyer des Verwaltungsgebäudes Am Marschiertor, Lagerhausstraße 20, vom 6. November bis 4. Dezember 2025 aus. Das Foyer ist zu folgenden Zeiten geöffnet: Montag, bis Donnerstag von 8 bis 17.30 Uhr, freitags von 8 bis 14.30 Uhr.
Wer der Stadt bis zum 4. Dezember 2025 Hinweise und Anregungen übermitteln möchte, kann das auf drei Wegen tun: über die Mailadresse pontstrasse@mail.aachen.de, über den Briefkasten im Foyer des Verwaltungsgebäudes Am Marschiertor oder über das Beteiligungsportal NRW.
Karte
Ausgangslage / Bestand
Funktion der Straße und zentrale Defizite
In der Pontstraße herrscht eine sehr hohe gastronomische Dichte, die u.a. aufgrund der räumlichen Nähe zu Standorten der RWTH auch rege frequentiert wird. Die Gäste gelangen dabei überwiegend zu Fuß zu ihrem Ziel. Auch in den Abendstunden weist die Pontstraße in diesem Abschnitt eine große Frequenz zu Fuß und per Rad auf.
Die Aufenthaltsqualität ist in diesem Abschnitt gestalterisch vergleichsweise niedrig. Sie wird vorrangig individuell und kurzfristig durch die anliegende Gastronomie in Form von Tischen, Stühlen und Pflanzkübeln geprägt. Öffentliche Sitzgelegenheiten fehlen gänzlich. In der Pontstraße herrscht v.a. in den Sommermonaten reges Treiben einer Mischung aus Aachener*innen aller Altersstufen, touristischen Gästen und Studierenden.
In der Pontstraße wird der Kfz-Verkehr ab Einmündung Pontdriesch/Zufahrt Bergdriesch als Einbahnstraße stadtauswärts geführt. Für den Kfz-Verkehr übernimmt der Abschnitt die Funktion einer Sammelstraße, um den Verkehr des Innenstadt-Erschließungsbereiches „Seilgraben“ Richtung Alleenring zu führen (s. „https://www.innenstadtmobilitaet-morgen.de“). In den Abendstunden wird die Pontstraße von einigen Autofahrenden als "Präsentationsmeile" genutzt.
Im öffentlichen Verkehr ist die Pontstraße ab Pontdriesch Teil der zentralen ÖPNV-Achse vom Bushof Richtung Roermonder Straße. Die Linien 1, 3, 7, 13, 17, 27, 33, 37, 41, 43, 44, 47, 73, 74, X47 und X73 sowie die Nachtbuslinien N2 und N4 nutzen die Straße. Bei größeren Feierlichkeiten ist der Busverkehr stark behindert und muss dann häufig spontan umgeleitet werden.
Der Radverkehr kann die Pontstraße im Beidrichtungsverkehr nutzen. Aufgrund der geringen Breiten, auf der sich hier Fuß- und Radverkehr bewegen, weist die aktuelle Situation sowohl unter dem Aspekt der Verkehrssicherheit, der Aufenthaltsqualität sowie des Verkehrsflusses Defizite auf.
Die bauliche Breite des Gehweges auf der südlichen Straßenseite wird den Anforderungen des Fußverkehrs bzgl. Verweilen, Flanieren oder Durchqueren nicht gerecht. Der Fußverkehr nutzt i.d.R. auch den rot gepflasterten, nicht benutzungspflichtigen Radweg, was potenziell zu Konflikten zwischen Fuß- und Radverkehr führt.
Verkehrsbelastung
Am 07.11.2024 wurden auf der Pontstraße (Höhe Einmündung Saarstraße/vor dem Ponttor) vom Hirschgraben kommend in der Spitzenstunde (15:15 - 16:15 Uhr) 560 Kfz gezählt. An diesem Tag nutzten zwischen 7 und 19 Uhr ca. 5.200 Kfz und 620 Räder die Fahrbahn. Diese Zahl berücksichtigt nicht die stadteinwärts auf der Nebenanlage fahrenden Radfahrenden. Außerdem ist zu beachten, dass die Radverkehrsmenge insbesondere witterungsbedingt starken Schwankungen unterliegt. An Schultagen befahren 32 Linienbusse die Pontstraße in der Spitzenstunde zwischen 7 und 8 Uhr.
Querschnitt im Bestand

Die Maße der einzelnen Querschnittselemente des Straßenraumes sind hier vor Hausnummer 135 dargestellt. Der Straßenraum ist 17,60 m breit. Der Radweg und die Parkstreifen sind schmaler als die heutigen Anforderungen für eine Neuplanung.
Varianten der Verkehrsführung bzw. Straßenraumaufteilung
Über die Versorgungsfunktion im Untergrund hinaus bietet die Pontstraße in diesem Abschnitt vielfältiges Potenzial hinsichtlich der Erhöhung der Aufenthaltsqualität und teilweise auch zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Daher strebt die Verwaltung an, die zwingend erforderlichen Versorgungsmaßnahmen mit einer Neuaufteilung und Umgestaltung des Straßenraums zu verbinden. Zwei Varianten wurden den politischen Gremien über eine Vorlage im Juli 2025 vorgestellt. Hier auf der Seite sind die Varianten in Kurzform dargestellt.
Variante 1: „Fokus Aufenthaltsqualität“
In dem von der Verwaltung favorisierten Planungsvorschlag werden zu Fuß Gehende und Fahrzeugführende baulich voneinander getrennt. Radfahrende und Kraftfahrzeuge werden auf der Fahrbahn und zu Fuß Gehende auf dem Gehweg geführt. Dies trägt dem hohen Aufkommen zu Fuß Gehender bei überwiegender Aufenthalts- bzw. Einkaufsfunktion Rechnung und sichert gleichzeitig die Erreichbarkeit von Handel und Gastronomie mit dem Kfz.
In dieser Variante ist eine 5,55 m breite Fahrbahn vorgesehen, die für den Kfz in einer Richtung und für Fahrräder in beiden Richtungen freigegeben ist. Auf beiden Seiten sind neben den breiten Gehwegen 2,20 bis 2,35 m breite Streifen zum Parken sowie Liefern und Laden oder Aufenthalt vorgesehen.

Variante 2: „Radentscheidkonforme Radverkehrsanlagen"
Zur Erfüllung der Ziele des 2019 beschlossenen "Radentscheid Aachen" wurde eine weitere Variante mit beidseitig angelegten Radwegen geplant. Diese Variante hätte zur Folge, dass auf einer Seite alle Bäume entfernt werden müssten und dass dieser Abschnitt aus der Tempo-30-Zone rausgenommen werden müsste, da benutzungspflichtige Radverkehrsanlagen in Tempo-30-Zonen unzulässig sind.

Zeitplan bzw. Meilensteine der aktuellen Maßnahme
- Mai 2025: Start der Baustelle zur Verlegung von Fernwärme
- Die Regionetz verlegt seit Mai 2025 Fernwärmeleitungen in der Pontstraße. Eine Bauzeit von 18 Monaten ist angesetzt. Die Arbeiten erfolgen i.d.R. in einem ca. 2 m breiten Graben längs im Bereich der Fahrbahnmitte und verzweigen, ausgehend von einer ebenfalls zu errichtenden Fernwärmeunterverteilung, quer zu Leitungsachse in Richtung der Bebauung. Archäologische Funde können den Bau verzögern.
- Baumaßnahme Pontstraße (Pontdriesch-Ponttor) | Regionetz
- Zum Eintrag im Baustelleninformationssystem
- Juli 2025: Beschluss zur Durchführung einer Bürger*innenbeteiligung
- Den politischen Gremien wurden zwei Varianten zur Ausarbeitung vorgeschlagen. (siehe unten)
- Die Verwaltung wurde beauftragt, eine Bürger*innenbeteiligung durchzuführen. Dabei soll auch eine dauerhafte Verlegung des Linienverkehrs aus der Pontstraße in die Wüllnerstraße beraten werden, so wie es während der Bauzeit umgesetzt ist.
- geplant bis Dez. 2025: Bürger*innenbeteiligung zur Vorplanung
- Auf Basis der politischen Beratung wird eine Bürger*innenbeteiligung durchgeführt. Dies wird derzeit vorbereitet. Der Termin wird auf dieser Seite bekanntgegeben, sobald er feststeht. Die Anlieger*innen werden per Hauswurfsendung informiert. Die Öffentlichkeit wird über die Presse informiert.
- geplant bis Dez. 2025: Beschluss über die grundsätzliche Aufteilung des Straßenraumes (Planungsbeschluss)
- Den Abschluss der Vorplanung bildet der Beschluss über die in der Straße zu berücksichtigenden Belange („Planungsbeschluss“). Dies erfolgt vor allem über die Festlegung von Fahrspuren, Gehwegbreiten, der Art der Radverkehrsführung und der Multifunktionsstreifen (Haltestellen, Parkplätze, Bäume, Bänke..). In diesem Stadium erfolgt eine überschlägige Kostenschätzung aufgrund des Umfangs der erforderlichen Tiefbauarbeiten. Der Planungsbeschluss ist ein Grundsatzbeschluss der politischen Gremien über die Gestaltung einer Straße und daher eine sehr hohe Bedeutung.
- geplant in 2026: Beschluss über die bauliche Ausführung der Maßnahme (Ausführungsbeschluss)
- Auf Grundlage des Planungsbeschlusses wird die Ausführungsplanung erstellt. Hier erfolgt die Ausarbeitung von genauen Breiten und der technischen Ausführung. In der Regel erfolgt vor dem Ausführungsbeschluss eine Information der Bürger*innen über diesen Plan, damit ggf. Korrekturen im Detail vorgenommen werden können. Auf dieser Basis erfolgt die Erstellung einer Vorlage mit einer genauen Kostenschätzung über die das zuständige politische Gremium entscheidet. Anschließend wird die Bauleistung ausgeschrieben und eine Baufirma gesucht, bevor die Arbeiten dann genau terminiert und umgesetzt werden können.
- geplant bis Ende 2026: Abschluss der Regionetz-Maßnahme
- Die im Mai 2025 begonnene Regionetz-Maßnahme soll nach 18 Monaten beendet werden. Sollte sich hieran etwas ändern, wird darüber auf dieser Seite informiert.
- geplant ab 2027: Beginn der städtischen Umgestaltungsmaßnahme
- Hierzu werden die Anlieger*innen im Vorfeld informiert, wenn der Auftrag erteilt werden konnte und der Baubeginn abgestimmt wurde. Dann wird auch darüber informiert, welche Bauzeit vorgesehen ist.
Kosten
Die Kosten werden bei weiterer Ausdetaillierung der Planung für den Planungs- und Ausführungsbeschluss dargestellt und entsprechend in den Haushalt eingeplant. Eine bestandsorientierte Variante wird dabei günstiger sein als eine Variante, bei der umfangreiche Umbauarbeiten z.B. durch Verschiebung der Bordlage vorgesehen werden.
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