Die Stadt fit für die Zukunft machen, das ist uns ein großes Anliegen. Das ist unter anderem wichtig für einen fließenden Verkehr und eine hohe Lebensqualität aller Aachener*innen. Baustellen können stören, doch sie sind für eine lebenswerte Stadt unerlässlich. Und es steckt mehr dahinter, als auf den ersten Blick zu erkennen ist.
Viele Baustellen nutzen uns, sobald sie abgeschlossen sind: Wir alle profitieren von besseren Rad- und Fußwegen, einem fließenden (Bus-)Verkehr und von der Neugestaltungen von öffentlichen Plätzen, Wohnraum und Grünflächen in der Stadt.

Unter der Oberfläche
Der größte Teil der Baumaßnahmen spielt sich jedoch unterhalb der Oberfläche ab, auf der wir täglich unterwegs sind. Im Erdreich Aachens befinden sich 8.000km Leitungen für Straßenbeleuchtung, Strom, Gas, Wasser, Fernwärme, Telekommunikation sowie Kanäle für Abwasser. Natürlich muss auch diese Infrastruktur in Schuss gehalten werden. Viele Leitungen stammen noch aus den 1950er Jahren. In der Innenstadt ist das Kanalnetz sogar streckenweise über 100 Jahre alt. Es muss schrittweise modernisiert werden. Sonst kommt es zu plötzlichen Schäden, die kurzfristig behoben werden müssen. Manchmal werden bei Baustellen im Aachener Untergrund sogar alte „Schätze“ entdeckt. Dann werden die Baumaßnahmen archäologisch begleitet.
Gemeinsam mit Plan
Die Arbeit rund um eine Baustelle ist daher oft nicht sichtbar – von unterirdischen Messungen bis zur Organisation im Hintergrund. Die Stadt Aachen fördert die Zusammenarbeit aller Akteur*innen und Unternehmen rund um eine Baustelle und versucht so, möglichst reibungsarme Abläufe hinzubekommen. Trotz dieser Bemühungen gelingt es manchmal nicht, die Zeitpläne rund um eine Baustelle einzuhalten. Die Stadt Aachen achtet auch darauf, alle sinnvollen Veränderungen in einer Bauphase unterzubringen. Beim Umbau der Jakobstraße beispielsweise sind neue Versorgungsleitungen verlegt worden und gleichzeit sind ein Premiumfußweg und eine neue Fahrrad-Station entstanden. Auch den gestiegenen Bedarf an Fernwärme-Anschlüssen berücksichtigte das Planungs-Team in der Bauphase.
Sicherheit im Fokus
Neben diesen praktischen Punkten achten die Mitarbeitenden der Stadt selbstverständlich auch auf Sicherheit und Ruhezeiten: Es ist wichtig, dass zwischen einer Baustelle und dem Verkehr genügend Platz ist – zur Sicherheit der Bauarbeitenden und aller Verkehrsteilnehmer*innen. Etwa ein Drittel aller Baustellen können nur unter Vollsperrung betrieben werden. Zudem ist genügend Platz für Geh- und Radwege an Baustellen erforderlich. Dabei hat das Team auch die Bedürfnisse von Menschen mit Einschränkungen im Blick. Wo es umsetzbar ist, wird für eine schnelle Abwicklung auch mal in der Nacht gearbeitet. Doch in Wohngebieten und der Innenstadt hat der Lärmschutz nachts und am Wochenende Vorrang.
Die häufigsten Fragen rund um Baustellen
Warum so viele? Was sind die Ursachen? Werden Baustellen abgestimmt? Wieso erst zumachen, dann wieder aufmachen? Wieso geht das nicht schneller? Fragen und Antworten haben wir für Sie in untenstehendem FAQ zusammengefasst.
Welches sind die Ursachen von Baustellen?
Der weitaus größte Teil der Baumaßnahmen spielt sich unterhalb des Straßenniveaus ab. Dort liegen Leitungen, die regelmäßig repariert, erneuert oder ausgebaut werden müssen, um zukunftsfähig zu bleiben. Viele Baustellen ergeben sich auch aus politischen Entscheidungen rund um die Neugestaltung der Stadt, z.B. zur Verbesserung des Busverkehrs, der Radwege und der Fußwege oder allgemein zur Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in
der Stadt. Diese Maßnahmen tragen zur Stadterneuerung, zur Mobilitätswende, zu mehr Grün und zu einem angenehmen Stadtklima bei. Außerdem gibt es Hochbau-Maßnahmen wie Brückenbauten oder auch Bauvorhaben Dritter, die wegen Sanierungen oder Neubauten für Container, Gerüste, Bauzäune und Lagerflächen Platz im Straßenraum beanspruchen und zu Sperrungen führen können.Warum gibt es so viele Baustellen?
In der Stadt Aachen gibt es mehr als 800 Kilometer Straßenfläche. Darunter befinden sich 8.000 Kilometer Leitungen für Straßenbeleuchtung, Strom, Gas, Wasser, Fernwärme, Telekommunikation für schnelles Internet sowie Kanäle für Abwasser. Viele Leitungen sind in den 50er Jahren eingebaut worden. Ihre Lebensdauer neigt sich jetzt dem Ende zu. Blickt man auf das Kanalnetz gibt es in Aachen – gerade in der Innenstadt – sogar Leitungsabschnitte, die über 100 Jahre alt sind. Wird die Netzerneuerung zu lange aufgeschoben und die angesetzte Lebensdauer der Leitungen überschritten, entstehen vermehrt plötzliche Schäden. Dafür gibt es aktuell zahlreiche Beispiele. Sie führen zu kurzfristigen ungeplanten Baustellen, die aufgrund ihrer Dringlichkeit nicht aufschiebbar sind. Und sie ziehen Verkehrsbehinderungen nach sich.
Die hohe Zahl an Schäden macht deutlich, wie wichtig die Erneuerung und der Ausbau einer zukunftsfähigen und sicheren Infrastruktur ist. Damit die Versorgung weiter zuverlässig gesichert bleibt, müssen jährlich im Stadtgebiet 200 km Leitungen erneuert werden. Das entspricht allein 70 bis 100 größeren Baumaßnahmen pro Jahr. Hinzugekommen ist seit der Energiekrise der Bedarf an klimafreundlicher Fernwärme. Aber auch die gestiegenen Anforderungen an die Leistungsfähigkeit und Steuerung der Netze durch Elektromobilität und regenerative Energien spielen eine Rolle.
Neue Regelungen des Arbeitsschutzes zur Sicherheit der Bauarbeitenden wirken sich auf den Straßenverkehr aus. Sie fordern mehr Abstände zum Verkehr und ziehen damit Vollsperrungen nach sich. Das betrifft etwa ein Drittel aller Baustellen. Ebenso müssen Mindestmaße für Geh- und Radwege sowie die besonderen Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Personen Beachtung finden.Warum kann man die Anzahl der Baustellen nicht reduzieren?
Wird die angesetzte Lebensdauer der Leitungen überschritten und die Netzerneuerung zu lange aufgeschoben, kommt es zu Schäden und dadurch zu akuten Baustellen. Diese Baustellen sind weder vorhersehbar noch aufschiebbar. Die aktuell hohe Zahl an Schäden und die daraus resultierenden Verkehrsbehinderungen machen deutlich, wie wichtig die zügige Erneuerung und der Ausbau einer zukunftsfähigen und sicheren Infrastruktur ist.
Allerdings werden regulär geplante Baustellen in Ausnahmefällen anlässlich besonderer Ereignisse auch schon einmal ausgesetzt oder zurückgebaut. Dazu gehört beispielsweise der Weihnachtsmarkt, der innerhalb von vier Wochen mehr als eine Million Besucher*innen in die Innenstadt zieht.Stimmen sich die Auftraggeber*innen der Baustellen ab?
Baumaßnahmen werden zwischen allen Bauträgern eng koordiniert: Die Planung beginnt häufig mehr als drei Jahre im Voraus und wird dann quartalsweise immer detaillierter abgestimmt. Für die Gesamtkoordination steht bei Regionetz und Stadt Aachen je ein Baustellenmanager zur Verfügung, der im Vorfeld dafür sorgt die Maßnahmen zu optimieren. Gut zu wissen: Der Ausbau des Glasfasernetzes genießt nach Telekommunikationsgesetz Vorrang. Hier
sind den Möglichkeiten der Koordination Grenzen gesetzt. Nicht längerfristig abstimmbar sind auch plötzlich auftretende Akutbaustellen oder Hochbaumaßnahmen, die nicht durch die öffentliche Hand umgesetzt werden und zu Straßensperrungen führen oder den Straßenraum anderweitig beeinträchtigen.Warum werden manche Baustellen beendet und kurz darauf erneut geöffnet?
Neue Leitungen müssen erst verlegt und in Betrieb sein, bevor die Hausanschlüsse umgeklemmt und die alten Leitungen abgetrennt werden können. Andernfalls wäre die Versorgung der angeschlossenen Kund*innen für die Dauer der Bauzeit unterbrochen. Nach der Verlegung der neuen Leitungen werden die gleichen Stellen also teilweise mehrmals aufgegraben, um die Anschlüsse vom alten Leitungssystem auf das neue umzubinden. Es kommt außerdem
vor, dass Telekommunikationsanbieter kurzfristig entscheiden, Leitungen zu verlegen oder dass Hauseigentümer*innen spätentschlossen doch noch eine Anbindung an das Fernwärmenetz wünschen.Warum sieht es manchmal so aus, als werde gar nicht gearbeitet?
Bei manchen Tätigkeiten entsteht der Eindruck, als ruhe die Baustelle. Oft werden in der Zeit Dichtigkeitsmessungen oder andere Aktivitäten durchgeführt, die an der Oberfläche nicht sichtbar sind. Doch auch Lieferengpässe und Personalausfälle bei den ausführenden Firmen oder witterungsbedingte Zwangspausen können dafür verantwortlich sein, dass vor Ort keine Fortschritte zu sehen sind: Auf passendes Wetter sind vor allem Asphaltarbeiten und
Fahrbahnmarkierungen aus technischen Gründen angewiesen.Warum dauern die Baumaßnahmen manchmal so lange?
Bei der Planung aller Maßnahmen überprüfen Stadt und Regionetz zeitgleich den Zustand der vorhandenen Leitungen und erneuern diese bei Bedarf in einem Durchgang. So müssen die Oberflächen nur einmal aufgerissen werden. Das spart insgesamt Aufwand und Zeit, auch wenn es die Baumaßnahmen erst einmal komplexer und umfangreicher macht.
Warum wird am Wochenende und in der Nacht nicht gebaut?
In Wohngebieten und der Innenstadt hat der Lärmschutz Vorrang vor Wochenend- und Nachtarbeit. Dies ist auch gesetzlich geregelt, z. B. im Bundesimmissionsschutzgesetz und der Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulärm. Auch der Arbeitsschutz spielt eine Rolle: Länger als zehn Stunden hintereinander darf aus diesen Gründen nicht gearbeitet werden. In Zeiten des Fachkräftemangels steht der ausführenden Firm ggf. nicht ausreichend
Personal zur Verfügung, um mehrere Schichten zu belegen.Wo kann ich mich informieren?
Kurz vor Beginn einer Baumaßnahme informieren Stadt und Regionetz im betroffenen Bereich alle Anwohnenden schriftlich. Zu umfangreicheren Baumaßnahmen oder solchen, bei denen mit größeren Beeinträchtigungen zu rechnen ist, gibt es Pressemitteilungen und Beteiligungsangebote. Mehr Informationen, welche Baumaßnahmen gerade laufen, finden Sie unter www.regionetz.de/baustellen.
Wo kann ich Straßenschäden melden?
Die Stadt Aachen hat ein Portal eingerichtet, in dem Sie Schäden gleich online melden können:
Baustelleninformationssystem
Welche Informationen enthält das Baustelleninformationssystem?
Das Baustelleninformationssystem der Stadt Aachen informiert tagesaktuell im interaktiven Stadtplan über Verkehrseinschränkungen und andere Verkehrsbehinderungen aufgrund von Baumaßnahmen und sogenannten Sondernutzungen.
- Das Baustelleninformationssystem enthält sämtliche Maßnahmen verschiedener Verursacher, die durch die Stadt Aachen genehmigt wurden und voraussichtlich zu Verkehrsbehinderungen führen (z.B. Baustellen im Straßenbau, Baustellen im Hochbau mit Nutzung des öffentlichen Verkehrsraums, größere Veranstaltungen). Die Informationen stammen aus der Datenbank über Sondernutzungen und Verkehrsanordnungen der Stadt Aachen.
- Sondernutzungen und Verkehrsanordnungen werden in der Regel nur für einen überschaubaren Zeitraum ausgestellt. Vor allem Großbaustellen (Kanal- und Leitungsbau) können aber deutlich länger dauern, als in den Genehmigungen zunächst festgelegt worden ist. Die zuständigen Fachabteilungen der Stadt Aachen verlängern die Zeiträume, sobald es notwendig erscheint. Im Baustelleninformationssystem tauchen die verlängerten Fristen zurzeit erst auf, wenn sie offiziell genehmigt worden sind.
- Kontakt zu ausführenden externen Firmen können im Regelfall aus Datenschutzgründen nicht angegeben werden.
- Ansprechpartner*innen zu den einzelnen Baustellen finden Sie, wenn Sie dem weiterführenden Link im Pop-up-Fenster folgen. In den meisten Browsern öffnet sich ein „Pop-up-Fenster“, wenn Sie mit der Maus über ein Symbol navigieren. In einigen Smartphones und Tablets gibt es Einschränkungen dieser Darstellung. Alternativ können Sie die Informationen von der Baustellen-Hotline, Telefon 0241 432-7000, erhalten.
Erklärvideo: Baustellen in Aachen
Wer? Wie? Was? Wieso? Weshalb? Warum? Fragen zum Thema Baustellen in Aachen? Der Film von Regionetz und Stadt Aachen gibt Auskunft rund um das Thema.
Infoveranstaltung Baustellen 12.11.24
In Aachen wird an vielen Straßen gebaut. Warum das so ist, erklären die Stadt Aachen und die Regionetz GmbH in einer gemeinsamen öffentlichen Informationsveranstaltung. In ihrem Mittelpunkt stehen aktuelle und geplante Baumaßnahmen in Aachen, die damit verbundenen Herausforderungen sowie die Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung der Infrastruktur.
In Impulsvorträgen geben neben einem Spezialisten der Fachhochschule (FH) Aachen die Regionetz und die Stadt Aachen Einblicke in grundsätzliche Fragen der straßengebundenen Infrastruktur, in laufende Projekte und zukünftige Planungen für Aachen.
Straßenplanungs- und Bauvorhaben
Zu allen heutigen und zukünftigen Baustellenhaben haben wir umfangreiche Informationen (Planung, politische Beschlüsse, Anlass & Ziel, etc.) zusammengestellt.