Wir verwenden Cookies, um für Sie die Benutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessern. OK Weitere Informationen



Inhalt



Kolloquium

Europa im Zeichen der Globalisierung

10. und 11. Februar 2010
Regionale Vertretung der Europäischen Kommission in Bonn,
Bertha-von-Suttner-Platz 2-4, Bonn

Globalisierung ist ein Prozess, der sich nicht nur in der Finanzwelt niederschlägt, sondern alle Bereiche betrifft: Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Europäischen Horizonte haben renommierte Wissenschaftler zu einem interdisziplinären Kolloquium nach Bonn eingeladen. Am 10. Februar wird in den Sektionen 1 und 2 die Rolle und Wandelbarkeit von Politik und Ökonomie in der Globalisierung diskutiert, die gesellschaftlichen Folgen der Globalisierung sind Teil der zweiten Tagungseinheit am 11. Februar.

Sektion 1: „Politik im Zeichen der Globalisierung“

In einem weltweit vernetzten Gefüge büßen Nationalstaaten Teile Ihrer Handlungsfähigkeit ein. Es gibt Probleme, die ausschließlich in Zusammenarbeit mit internationalen Akteuren gelöst werden können. Aktuelle Beispiele sind der Klimawandel, der internationale Terrorismus oder die Weltwirtschaftskrise. Sie sind Anlass dafür, auf internationaler Ebene nach verbindlichen Strategien und Lösungen zu suchen – wie das Beispiel Kopenhagen gezeigt hat, garantieren allerdings weder die Dringlichkeit der Problematik noch die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit, dass man zu einer gemeinsamen Einigung kommt. Welche Rolle nimmt Europa in dieser Situation ein? Wie begegnet die Europäische Union der Herausforderung, Heterogenes und Gegensätzliches im Inneren zu integrieren und nach außen mit einer Stimme zu sprechen? Wie geht sie mit Macht und Gerechtigkeitsfragen um, wie positioniert sie sich gegenüber Mächten wie Asien und den USA? Kurz, was kann und will europäische Politik im Zeichen der Globalisierung?

Sektion 2: „Ökonomie im Zeichen der Globalisierung

Die Ökonomie, so eine weit verbreitete These, hat die Politik als Machtfaktor längst überrundet. Wenn die Weltwirtschaft kollabiert, erscheint es als ganz selbstverständlich, dass die Staaten Schulden machen, um die Banken zu stützen – scheinbar ungeachtet der Frage, wer für unverantwortliche Spekulationen und Misswirtschaft verantwortlich war. Zur neoliberalen Wirtschaftspolitik, die auf unbeschränktes Wachstum setzt und den Staat zur Zurückhaltung drängt, gibt es keine Alternative – so suggerieren u.a. das von der Bundesregierung verabschiedet ‚Wachstumsbeschleunigungsgesetz’. Doch die Risiken einer unregulierten Wirtschaftsordnung sind immens: Dies hat uns die gegenwärtige Wirtschaftskrise lebhaft vor Augen geführt und in der Diskussion um den Klimawandel wird es immer schwieriger zu überhören, dass die Ressourcen, die wir für das Wachstum zu brauchen meinen, endlich sind. Doch welchen Einfluss hat die Politik noch auf unser Wirtschaftssystem? Ist die globale Wirtschaft überhaupt steuerbar?

Sektion 3: „Gesellschaft im Zeichen der Globalisierung“

Es sind nicht nur Güter und Dienstleistungen, die über die Grenzen wandern. Dort, wo die Staats- und Kontinentgrenzen durchlässig und Not oder Anreiz groß genug sind, wandern auch Menschen über Grenzen. Damit vergrößert sich die Heterogenität in den Gesellschaften, wobei kulturelle und religiöse Aspekte zurzeit besondere Beachtung finden. Die Diskussionen um Moscheen, Kopftücher, Minarette und Kreuze in Klassenzimmern, gegensätzliche Auffassungen von christlichem und muslimischem Glauben, der westlichen und östlichen Auffassungen von Freiheit, und der Rolle der Frau, dem Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft fallen hierbei besonders ins Gewicht. Ebenso verschärft sich die Schere zwischen Armen und Reichen, bildungsnahen und bildungsfernen Schichten. Wie wirkt sich die Globalisierung auf den Zusammenhalt von Gesellschaften aus, gibt es ein bindendes Glied oder einen Kitt, der dafür sorgt, dass die Gesellschaft nicht auseinander fällt? Wie begegnet Europa Fremdem und Andersartigem, können wir einen Modus finden, der den Zusammenhalt fördert, ohne die Aufgabe des Fremden und Besonderen zu erzwingen?

Anmeldung

Hiermit möchten wir Sie sehr herzlich zur Teilnahme an der Tagung einladen. Die Teilnahme ist kostenlos. Ihre Anmeldung zur Tagung richten Sie bitte bis zum 5. Februar 2010 an:

Julia Schmidt
Tel.: 0241 / 80-26123
jschmidt@ipw.rwth-aachen.de

Bitte geben Sie hierbei auch an, ob Sie am gesamten Kolloquium oder nur an bestimmten Sektionen teilnehmen möchten. Vielen Dank!

Programm

Mittwoch, 10. Februar 2010

Panel 1: Politik im Zeichen der Globalisierung

10.00 - 10.15 Begrüßung
10.15 - 11.15 Emanuel Richter, Aachen:
Fragmentiertes Imperium - die Europäische Union in der Globalisierung
11.15 - 11.30 Kaffeepause
11.30 - 12.30 Jürgen Neyer, Frankfurt (Oder):
Europas Gerechtigkeit. Grundzüge einer politischen Theorie transnationaler Integration
12.30 - 13.30 Dirk Messner, Bonn:
Global Governance im Wandel - China/Asien im Fokus
13.30 - 15.00 Mittagsimbiss und Möglichkeit zum Pressegespräch

Panel 2: Ökonomie im Zeichen der Globalisierung

15.00 - 16.00 Karl Georg Zinn, Wiesbaden:
Kritik an neoliberaler Wirtschaftspolitik - John Maynard Keynes
16.00 - 16.15 Kaffeepause
16.15 - 17.15 Franz Nuscheler, Duisburg:
Sozialökologische Marktwirtschaft auf Makroebene  
17.15 - 18.15 Renate Mayntz, Köln:
Steuerung globaler Finanzmärkte?

 

Donnerstag, 11. Februar 2010

Panel 3: Gesellschaft im Zeichen der Globalisierung

10.00 - 11.00 Dietrich Thränhardt, Münster:
Einwanderungskontinent Europa: Tendenzen von Inklusion und Exklusion
11.00 - 11.15 Kaffeepause
11.15 - 12.15 Nikola Tietze, Bordeaux:
Muslimische Zugehörigkeitskonstruktion und europäische Religionspolitik (Bsp. D-F)
12.15 - 13.15  Rudolf Stichweh, Luzern:
Fremdheit, Inklusion und Exklusion in Europa
13.15 - 14.00 Mittagsimbiss und Verabschiedung

 

Zurück zu den Veranstaltungen 2010

 

Logo der Europäischen Horizonte

globalisierung