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Sportlich schwimmen: Die Aachener Ulla-Klinger-Halle

Beeindruckend ist der Blick von unten auf den Sprungturm der Ulla-Klinger-Halle – und erst der von ganz oben! Eine verschachtelte Anlage aus Beton, Kunststoff, Stahl, aus Treppen, Plattformen und Sprungbrettern. Darunter sattes Blau, das Springerbecken mit gut 4,50 Metern Beckentiefe. „Wir sind sicher die sportlichste Halle in Aachen“, ist Badleiter Thomas Kelch überzeugt – und das glaubt man ihm bei dem Anblick sofort. Zweckmäßig, etwas in die Jahre gekommen vielleicht, kommt die Halle von 1975 in Aachens Westen daher. Aber von Kelch und seinem Team bestens gepflegt und in Schuss gehalten: „Viele der Gäste loben uns immer wieder für die große Sauberkeit.“ Für ihn selbstverständlich. Mit dem Schwimmer- dem Nichtschwimmerbecken und vor allem der großen Sprunganlage, mit dem einzigen Zehn-Meter-Sprungturm in großem Umkreis, ist sie auf jeden Fall etwas Besonderes.

© Stadt Aachen/Sarah Koll

Foto: Stadt Aachen/Sarah Koll

In der Springerhalle, finden über das Jahr verteilt unzählige Wettkämpfe statt, hier trainiert der SV Neptun mit seinen Athlet*innen. Auch in der nicht allgemein zugänglichen Trockensprunganlage. „Aber auch viele Nationalmannschaften aus fast allen Nationen waren schon hier – zu Turnieren oder im Trainingslager“, so der Leiter der Halle ein wenig stolz. Sogar aus China war schon eine Delegation zu Gast. Ferienspiele – in Kooperation von Neptun und der Halle – inklusive Sprung von ganz oben – gibt es auch. Aber die sind immer schnell ausgebucht. Wer also einmal seine Sprunghaftigkeit testen will, sollte die Augen offenhalten und sich früh anmelden.

© Stadt Aachen/Sarah Koll

Jasmin Thelen, stellvertretende Badleiterin, und Thomas Kelch, Badleiter. Foto: Stadt Aachen/Sarah Koll

Das Sportliche ist genau die Stärke der Halle zwischen Hanbruch und Kronenberg, die ein wenig versteckt in einer Grünanlage liegt und zwischen den Bäumen nicht auf den ersten Blick auffällt. Viele der Gäste sind mehrfach die Woche da, Stammpublikum also, die umliegenden Schulen sowieso. „Und man merkt immer den Start in ein neues Semester. Dann kommen sehr viele Studierende, die ein wenig trainieren wollen“, so Kelch. Ein Blick ins Schwimmerbecken gibt ihm Recht: Gemischtes Publikum, weiter hinten im Nichtschwimmer wuselen Grundschulkinder, die ganz aufgeregt in die Springerhalle wechseln – ins gaaanz Tiefe! Das dürfen regelmäßig auch die anderen Gäste, sofern genug Personal da ist. Sogar die Sprunganlage wird dann manchmal geöffnet. Das Becken ist beliebt.

Trainieren wollen definitiv auch die vielen jungen Menschen, die sich in der Ulla-Klinger-Halle auf die Aufnahmeprüfungen der Sporthochschule in Köln vorbereiten: „Sprungbrett ist nicht gleich Sprungbrett“, erläutert Thomas Kelch. In den anderen Hallen sind die auf Langlebigkeit ausgelegt, in dieser Halle geht es eher um professionelle Trainingsbedingungen: Ein deutlich anderes Abfedern und -springen sind gefragt. Sportlicher halt. Da muss auch häufiger ausgetauscht werden.

Sportlich, genauer schwimmsportlich, ist auch Kelch, der erst seit dem letzten Herbst die Leitung der Halle von seinem jahrelangen Vorgänger Willem Vincken übernommen hat. Nicht mehr glücklich in seinem ersten Berufsleben, ließ sich der leidenschaftliche Schwimmer von einem ehemaligen Trainer und Mentor zu einer zweiten Ausbildung überreden. Sieht man sein Lächeln, weiß man: Goldrichtige Entscheidung! „Ich habe dann hauptsächlich in Brand die Ausbildung gemacht, danach war ich dann noch Springer in den verschiedenen Bädern und rund zwölf Jahre hier stellvertretender Leiter – und jetzt Leiter seit November 2022.“ Zufrieden ist er, weil er seinen Sport und seinen Job verbinden kann und das auch ganz praktisch: „Wenn ich mal dienstlich Stress oder ein Problem habe, ziehe ich in der Mittagspause eine halbe Stunde Bahnen. Danach schaut man da ganz anders, lockerer drauf“, hält Thomas Kelch ein Plädoyer für die meditative Seite des Schwimmsports und ergänzt: „Manchmal gehen die Leute hier mit ein wenig schlechter Laune rein – aber alle kommen mit guter Laune wieder raus.“

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