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Der städtische Förderpreis „Integration durch Sport“

© Stadt Aachen/Heike Lachmann
Gemeinsam für Integration durch Sport: Vereinsvertreter*innen, Laudatoren, Vertreter*innen von Stadtverwaltung und Politik bei der 13. Verleihung des städtischen Förderpreises „Integration durch Sport“. Foto: Stadt Aachen/Heike Lachmann

Bereits zum 13. Mal hat die Stadt Aachen jetzt den Förderpreis „Integration durch Sport“ verliehen. Im festlichen Rahmen des Ballsaals im Alten Kurhaus an der Komphausbadstraße wurde Ende vergangener Woche die Auszeichnung vergeben, die an Vereine, Träger der freien Jugendhilfe, Migrant*innenselbstorganisationen, andere Institutionen sowie engagierte Menschen gehen kann. Die Grußworte sprachen in diesem Jahr Dr. Gerwin-Lutz Reinink aus der Staatskanzlei und Dr. Markus Kremer, Aachens Beigeordneter für Personal, Feuerwehr und Sport.

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„Mädchen mittedrin – mehr Chancen für Mädchen durch Fußball“: Der Vorsitzende des Fördervereins „Integration durch Sport“, Hans Georg Suchotzki (l.) und Dr. Markus Kremer, Beigeordneter der Stadt Aachen (r.), überreichten den Preis an die Siegerinnen. Foto: Stadt Aachen/Heike Lachmann

Den ersten Platz des diesjährigen Förderpreises „Integration durch Sport“ gewann der Aachener Förderverein Integration durch Sport e. V. mit dem Projekt „Mädchen mittendrin – mehr Chancen für Mädchen durch Fußball“. Dr. Markus Kremer, der auch die Laudatio für den Erstplatzierten sprach, lobte den einfachen Zugang zum Projekt: „Das Projekt ‚Mädchen mittendrin‘ besticht durch seine enorme Wirksamkeit bei gleichzeitiger Niedrigschwelligkeit.“ Seit 2010 besteht „Mädchen mittendrin“ aus den Bausteinen Mädchenfußball-AGs, DFB-Coach-Ausbildung, Mädchenfußball-Turnier und Mädchenfußball-Camps und ist an sechs Aachener Grundschulen mit besonderen Bedarfen etabliert. Der Sport verbindet Kinder und Jugendliche aus allen Schichten mit und ohne Migrationshintergrund. Die Mädchen bekommen die Möglichkeit, sich in einem „geschützten Raum“, unbefangen einen vielerorts männlich dominierten Raum zu erschließen, können Spaß an der Bewegung, am Fußball erleben, fußballerische Fertigkeiten erwerben, ein Gefühl von Anerkennung und Zugehörigkeit erfahren und das gemeinsame Gewinnen und Verlieren erproben. Durch kostenlose Ausbildungen zu DFB-Coaches gelang es bereits, ehemalige Teilnehmerinnen als Betreuerinnen zu gewinnen. „Eine tolle Chance für Mädchen, ihre Persönlichkeit durch Sport in vielen Facetten zu entwickeln“, so Kremer.

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Dr. Sebastian Breuer, Vorsitzender des Sportausschusses und Leo Deumens, Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Integration und Demographie, überreichten den Preis an Andreas Prang von der TV Eintracht 1909 Aachen-Walheim e. V. für den zweiten Platz für das Projekt „Integration von Flüchtlingen in den Ringkampfsport und das aktive Vereinsleben“ (v.l.). Foto: Stadt Aachen/Heike Lachmann

Mit dem Projekt „Integration von Flüchtlingen in den Ringkampfsport und das aktive Vereinsleben“ belegt der TV Eintracht 1909 Aachen – Walheim e. V. den zweiten Platz. Dr. Sebastian Breuer, Vorsitzender des Sportausschusses und Laudator, betonte, dass Sport auch seine persönliche Leidenschaft sei, dass der Sport Menschen zusammenbringe: „Er ist der Motor für eine gelingende Integration“. Durch den gemeinsamen Sport werden Vorurteile und Hemmnisse abgebaut, da nur der respektvolle Umgang der Sportler*innen untereinander zählt. Der Verein legt größten Wert auf die Integration und Unterstützung von Flüchtlingen aus diversen Kulturkreisen und bindet diese in den aktiven Sportbetrieb, das administrative und organisatorische Vereinsgeschäft ein. So besteht die Möglichkeit zur Trainer*innen- und zur Kampfrichter*innenausbildung oder Teil des organisatorischen Teams für Wettkämpfe und Veranstaltungen zu werden. Laudator Breuer: „Die Förderung von Trainer*innen und Kampfrichter*innen mit Migrationshintergrund zeigt die Wertschätzung, die der Verein seinen Mitgliedern entgegenbringt.“ Auch abseits des Sports unterstützt der Verein Flüchtlinge bei anstehenden Behördengängen, der Wohnungs- und Arbeitssuche und allen Fragen, die sich bei einem Leben in einem neuen Land ergeben. Breuer: „Der Verein ist erfolgreich, auf hohem Niveau und insbesondere offen für geflüchtete Menschen. Der Verein unterstützt sie bei allen Fragen in dem, für sie neuen Leben in Deutschland.“

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Dritter Platz: Geschäftsführerin Christine Weber und Vertreter*innen von Aix-La-Sports nahmen den Preis für die „Schwimmausbildung für Menschen mit besonderem Förderbedarf“ von Laudator Dr. Michael Ziemons, Dezernent bei der StädteRegion Aachen, und Leo Deumens, Vorsitzender des städtischen Ausschusses für Soziales, Integration und Demographie, entgegen (v.r.). Foto: Stadt Aachen/Heike Lachmann

Mit der „Schwimmausbildung für Menschen mit besonderem Förderbedarf“ belegt der Verein Aix-la-Sports e. V. den dritten Platz. Der Verein bildet Menschen aus aller Welt und mit besonderem Förderbedarf im Rahmen von Schwimmkursen aus. Sofern eine Teilnahme gesundheitlich möglich ist, werden Menschen mit Einschränkungen, wie ADHS, Autismus, Diabetes, funktionellen Einschränkungen und geistigen Beeinträchtigungen, im Kursrahmen ausgebildet. Sollte doch eine Einzelbetreuung notwendig sein, werden dafür entsprechend Trainer*innen, ohne Extrakosten, zur Verfügung gestellt. Viele Kinder erfahren im Schwimmunterricht oft zum ersten Mal, dass sie einer Gruppe zugehörig sind und nicht separiert werden. Laudator Dr. Michael Ziemons, Dezernent für Digitalisierung und IT, das Kommunale Integrationszentrum, das Amt für Soziales und Senioren, das Gesundheitsamt, das Versorgungsamt und das Amt für Inklusion und Sozialplanung bei der StädteRegion Aachen: „Menschen aus Ländern, in denen das Schwimmen keine Kultur hat oder verboten ist, wird in Aachen das Schwimmen ermöglicht.“ In diesem Zusammenhang erinnerte er an Badeunfälle in den letzten Jahren, bei denen häufig Menschen mit Migrationshintergrund betroffen waren. Schwimmen helfe die Grenzen der Lebenswirklichkeit aufzuweichen und neue Lebensräume zu erschließen, so Ziemons weiter: „Berührungsängste werden so abgebaut und allen Menschen wird die Möglichkeit gegeben, ein Gefühl für den Umgang miteinander zu fördern.“

Für den ersten Platz wird ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro, für den zweiten Platz 1.000 Euro und für den dritten Platz 500 Euro vergeben.

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Für „Move On“ von der „Bürgerstiftung Lebensraum Aachen“ erhielt Christian Knäpper einen Anerkennungspreis aus den Händen von Alexandra Kehr, Fachbereich Sport, und dem Vorsitzenden des Fördervereins „Integration durch Sport“, Hans Georg Suchotzki. Foto: Stadt Aachen/Heike Lachmann

Zudem wurde ein Anerkennungspreis an das Projekt „Move On“ von der „Bürgerstiftung Lebensraum Aachen“ vergeben und mit einem Preisgeld in Höhe von 250 Euro ausgezeichnet.

Zwei Anerkennungsurkunden wurden an KIDsmiling e. V. für das Projekt „KIDsmiling-Fußballprojekt“ und an den SC Ditib Aachen e. V. für das Projekt „Integration durch Sport“ vergeben.

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KIDsmiling e. V. erhielt für das „KIDsmiling-Fußballprojekt“ eine Anerkennungsurkunde, die Dr. Sandra von Möller (Mitte) von Lara Egyptien und Alexandra Kehr, beide vom Fachbereich Sport der Stadt Aachen, entgegennahm. Foto: Stadt Aachen/Heike Lachmann

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Lara Egyptien und Alexandra Kehr vom städtischen Fachbereich Sport überreichen an Vereinsvorsitzenden Erol Uzkiz eine Anerkennungsurkunde für das Projekt „Integration durch Sport“ des SC Ditib Aachen e. V. (v.l.). Foto: Stadt Aachen/Heike Lachmann