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Streckenkontrolleure achten auf sicheres Pflaster

Damit die Fußwege in Aachen nicht zum gefährlichen Pflaster werden, ist Paul Schneider auf der Suche nach lockeren Pflastersteinen. An diesem Morgen führt sein Weg ihn rund um Dom und Rathaus durch die Aachener Altstadt. Als einer von sechs Streckenkontrolleuren beim Aachener Stadtbetrieb ist er schon um 7 Uhr unterwegs und dokumentiert mit seinem Tablet Gefahrenstellen für seine Kolleg*innen aus der Arbeitsvorbereitung für Straßenunterhaltung und Brückenbau. Sieht er einen losen Stein im Kopfsteinpflaster, holt er seinen gelben Kreidemarker raus und kennzeichnet ihn. Anschließend gibt er über das Tablet die Position des Schadens bekannt, hält die Echtzeit und Priorität der Reparatur fest. Bei Priorität drei muss sofort repariert werden. Bei zwei reicht es, den Belag innerhalb von ein paar Tagen instand zu setzen. Reparaturen der Priorität eins haben noch etwas Zeit oder müssen an Externe beauftragt werden.

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Zur Sicherheit: Streckenkontrolleur Paul Schneider markiert einen losen Pflasterstein. Foto: Stadt Aachen/Lena Hoof

Paul Schneider weiß, wie wichtig seine Arbeit ist: „Menschen, die hier beispielsweise rund um Dom und Rathaus in der Innenstadt entlanggehen, achten häufig nicht aufs Pflaster. Sie sehen sich die schönen historischen Gebäude an und fallen im schlimmsten Fall, wenn wir eine Gefahrenstelle nicht rechtzeitig beseitigen.“ Bei einer Tour durch die Aachener Innenstadt muss Paul Schneider acht Kilometer täglich zu Fuß absuchen. In den Außenbezirken können die Touren auch schonmal zwischen zehn und 15 Kilometern lang sein.

Insgesamt kontrollieren sie dabei zu Fuß eine Strecke von 978 Kilometern Fahrbahn, Geh- und Radwegen. Weil die Strecken in beide Richtungen inspiziert werden, kommen dabei insgesamt rund 1950 Kilometer zusammen. Je nach Verkehrsbedeutung begutachten die Kontrolleure die Bereiche unterschiedlich häufig. Fußgängerzonen wie in der Innenstadt sind einmal in der Woche dran, die übrigen Straßen im Durchschnitt etwa alle drei Wochen. Hinzu kommen rund 100 Kilometer Wirtschafts- und Feldwege, die durchschnittlich einmal im Quartal kontrolliert werden.

Das Natursteinpflaster ist besonders wartungsintensiv. Beinahe täglich ist ein Reparaturwagen in der Innenstadt unterwegs, um lose Steine zu befestigen und an einzelnen Stellen fehlendes Fugenmaterial nachzufüllen. „Gerade der Bereich um den Fischmarkt ist durch Lieferverkehr, Durchfahrende in die Annastraße oder Rennbahn hochfrequentiert, was Schäden in der Natursteinfläche verursachen kann“, erklärt Gisela Weiß, Geschäftsbereichsleiterin Straßenunterhaltung und Brückenbau des Aachener Stadtbetriebs. Kehrmaschinen müssen häufiger Bereiche reinigen, die viel von Passant*innen genutzt werden, weil dort mehr Abfall anfällt. Neben dem Abfall kehren die Maschinen auch Fugenmaterial aus, sodass sich Pflastersteine lösen. Die Karnevalsumzüge im Februar haben den Belag zusätzlich beansprucht. Deshalb hat der Stadtbetrieb den Bereich Fischmarkt und Annastraße mit neuem Fugenmaterial versehen, damit dort vorerst keine neuen Reparaturen anfallen.

Streckenkontrolleur Paul Schneider macht seine Arbeit gerne. Am liebsten kontrolliert er am Klinikum, in der Innenstadt oder in Kornelimünster. „Da ist die Aussicht einfach sehr schön“, erzählt er. Aber egal wo er auch hingeht, auf den Bodenbelag achtet er immer: „Sogar im Urlaub gehe ich durch keine Fußgängerzone, ohne auf das Pflaster zu schauen“, gesteht der Streckenkontrolleur des Stadtbetriebs.