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Städtische Bauaufsicht und FH Aachen etablieren Praxismodul

  • Eine Kooperation zwischen der Stadt Aachen und der FH Aachen macht seit 2024 das Berufsfeld „Bauaufsicht“ für Architekturstudierende praxisnah erfahrbar.
  • Während des zweiwöchigen Wahlmoduls begleiten die Studierenden Mitarbeitende der Bauaufsicht und lernen deren Aufgaben im Alltag kennen.
  • Die Praxisphase in der Bauaufsicht vermittelt Fachwissen zu Baurecht, Genehmigungsverfahren und Stadtentwicklung.

Das Berufsfeld „Bauaufsicht“ für Studierende der Architektur sichtbar und erlebbar machen: Das ist das Ziel eines Praxismoduls der FH Aachen gemeinsam mit der Bauaufsicht der Stadt Aachen. Bachelorstudierende erhalten in diesem Wahlmodul zwei Wochen lang die Möglichkeit, die Arbeit einer Bauaufsicht kennenzulernen. Für den städtischen Fachbereich ist es zugleich eine Gelegenheit, sich künftigen Fachkräften zu präsentieren: ein Win-Win-Projekt, das auch die nächsten Jahre weitergeführt werden soll.

Architekturstudium trifft Bauaufsicht
Frauke Burgdorff, Dezernentin für Stadtentwicklung, Bau und Mobilität, hebt die Vorteile des Wahlmoduls hervor: „Ein schneller, reibungsloser Genehmigungsprozess erfordert zwei Partner: die Antragstellenden und die Genehmigenden. Dieses Ausbildungsmodul hilft angehenden Architekt*innen, praktisch zu verstehen, dass ein solider Bauantrag die beste Basis für ein sicheres und zügig errichtetes Haus ist.“ Michael Klee, Leiter der Bauaufsicht, ergänzt: „Der Austausch war für meine Kolleg*innen und mich äußerst wertvoll. Die jungen Nachwuchskräfte brachten offene Fragen und Anregungen ein, die uns zeigen, wie wir unsere Arbeit effektiver und verständlicher gestalten können.“

Ein abwechslungsreiches Programm
Im vergangenen Jahr gehörte Lea Frantzen zu den Teilnehmenden des ersten Wahlmoduls. Zum Abschluss ihres Architekturstudiums an der FH Aachen gewann sie dadurch wertvolle praktische Erfahrungen. Sie begleitete die Arbeit der Bauaufsicht, bearbeitete Fallbeispiele in Gruppenarbeit und nahm an einer Exkursion zum Universitätsklinikum teil. Die zwei Wochen eröffneten ihr die Perspektive, dass ein abgeschlossenes Architekturstudium auch innerhalb der Stadtverwaltung vielfältige berufliche Perspektiven bietet.

Die FH Aachen sieht das Praktikum als Ergänzung für die Lehre, das den Studierenden wertvolle Inhalte, insbesondere zum Thema Baurecht, sowie Erfahrungen und Kontakte bietet. Das Wahlmodul schärft das Verständnis der künftigen Architekt*innen für die Vorgänge einer Bauaufsicht, wie Professorin Stine Kolbert, Modulverantwortliche bei der FH Aachen, erklärt. Die Teilnehmenden präsentieren ihre Erfahrungen nach dem Ende der Praxiszeit den Kommiliton*innen, die nicht selten erstaunt über die vielfältigen Aufgaben der Bauaufsicht sind. Zum Abschluss finden Reflexionsgespräche zwischen den Studierenden, der Stadtverwaltung und der FH Aachen statt. Diese bilden die Grundlage, auf der das Programm jährlich verbessert wird.

Die Arbeit der Bauaufsicht
Ist ein Gebäude noch standsicher? Ist der Brandschutz gewährleistet, existieren zum Beispiel Fluchttreppen? Sind womöglich sogar Schwarzbauten, also nicht-genehmigte Gebäude entstanden? Um das und vieles mehr kümmert sich die Bauaufsicht. Sie überwacht die Einhaltung der öffentlichen Vorschriften bei der Errichtung, Änderung, dem Abbruch, der Nutzungsänderung, der Nutzung sowie der Instandhaltung baulicher Anlagen. Sie prüft die planungsrechtliche Voraussetzung eines Bauvorhabens. Außerdem ist die Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ein großer Bestandteil der Arbeit. Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fachdienststellen spielt ebenfalls eine große Rolle. Das sogenannten Baunebenrecht stellt weitere Anforderungen an das Bauen, wie zum Beispiel der Denkmal- und Immissionsschutz- und das Straßen - und Umweltrecht.

Der Arbeitsalltag in der Bauaufsicht ist von sehr unterschiedlichen Anträgen, die sorgfältig geprüft und bearbeitet werden müssen, geprägt. Die Mitarbeitenden der Bauaufsicht bearbeiten 800 bis 1.000 Anträge pro Jahr im Bereich der Genehmigungen für die Errichtung und/oder Nutzung von Gebäuden, anderweitige (Genehmigungs-)verfahren sind hiervon nicht erfasst. Umso wichtiger ist die Rekrutierung junger Fachkräfte.

Lea Frantzen ist überzeugt, dass das Praxismodul für alle Architekturstudierenden von großem Nutzen ist. „Auch Studierenden, die nach ihrem Abschluss beispielsweise in einem Architekturbüro tätig werden möchten, würde ich die Teilnahme empfehlen. Das Modul stärkt das Verständnis für die Abläufe innerhalb der Bauaufsicht und eröffnet zugleich die Möglichkeit, Einblicke hinter die Kulissen zu gewinnen. Dadurch wurde deutlich, wie komplex bestimmte Antragsverfahren sind und welche Aspekte auch für Architektinnen und Architekten von Bedeutung sind.“ Die Zeit bei der Bauaufsicht hat ihr so gut gefallen, dass sie im Anschluss dort eine Nebentätigkeit aufnahm und im Mai 2025 den Lehrgang zur Stadtbauoberinspektorin begann. Innerhalb von 14 Monaten wird sie dabei praxisnah eingearbeitet und erhält ergänzend theoretischen Unterricht am Studieninstitut Düsseldorf – vor allem zu Themen des Bau- und Verwaltungsrechts. Weshalb sie bei der Bauaufsicht geblieben ist? „Mir hat besonders die unerwartete Vielfalt der Tätigkeit gefallen. Ständig muss man sich auf neue Situationen einstellen und erhält zugleich unmittelbare Einblicke in die Entwicklung einer Stadt.“

Weitere Infos: www.aachen.de/bauaufsicht

Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten bei der Stadt Aachen, unter anderem im Bereich der Bauaufsicht: https://karriere.aachen.de

Lea Frantzen an ihrem Arbeitsplatz: Das Praxismodul bei der Bauaufsicht gefiel ihr so gut, dass sie dort eine Nebentätigkeit und später einen Lehrgang begonnen hat.


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