Mähroboter: Eine potentielle Gefahr für Igel
Abgeschnittene Beine oder Schnauzen, die zwar nicht immer sofort zum Tod führen, aber oft dazu, dass die Tiere später verhungern. So drastisch ist die Gefahr durch Mähroboter mit ihren scharfen Messern für den heimischen Igel in unseren Gärten einzuschätzen und von denen Igelschutzvereine immer häufiger berichten. Gegen diese relativ neue menschengemachte Gefahrenquelle helfen aber weder die Stacheln, noch das Einrollen, mit dem sich die Insektenfresser gegen den Großteil ihrer natürlichen Feinde wehren können.
Unser heimischer Igel lebt in weiten Teilen West- und Mitteleuropas. Sie können bis zu 30 Zentimeter groß werden und bevorzugen abwechslungsreiche Kulturlandschaften mit Hecken, Gebüschen, Streuobstwiesen, Weideland und kleinen Gehölzen. Durch die Ausräumung der Landschaft im Zuge der Industrialisierung der Landwirtschaft verschwanden viele angestammte Lebensräume und der Igel verlagerte seinen Lebensraum zunehmend in Gärten und Parks. Der heimische Igel ernährt sich hauptsächlich von Insekten, Raupen und Regenwürmern. In freier Wildbahn können Igel bis zu 16 Jahre alt werden.
Aktivitätszeit und Gefährdung
Von Oktober und November bis in den April hält der Igel Winterschlaf. Im Sommerhalbjahr sind Igel vor allem dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber schlafen sie versteckt in einem ihrer Nester.
Doch in den letzten zehn Jahren sind die Bestände der heimischen Igel teilweise um über 30 Prozent, in Bayern über 50 Prozent, zurückgegangen. Der Igel wird von der Weltnaturschutzunion (IUCN) daher mittlerweile als „potenziell gefährdet“ eingestuft. Hauptursachen für den Bestandsrückgang sind der Verlust von Lebensräumen sowie Unfälle im Straßenverkehr und mit Mährobotern.
Vermeidung von Mähroboterunfällen
Dabei lässt sich die Gefahr durch diese praktischen Gartenhelfer durch zwei einfache Maßnahmen minimieren. Da die heimischen Igel dämmerungs- und nachtaktiv sind, reicht es oft schon aus, Mähroboter nur am Tag zu betreiben, um sie im eigenen Garten nicht zu gefährden. Darüber hinaus empfiehlt es sich, Mähroboter nicht unbeaufsichtigt laufen zu lassen. Neben den Igeln profitieren übrigens auch andere Arten wie Amphibien von diesen Maßnahmen, da auch sie häufig von den Robotern erfasst werden.
Wer darüber hinaus noch etwas tun möchte, kann einen Teil der Rasenfläche nur zweimal im Jahr mähen und Totholz- sowie Reisighaufen anlegen. Dort finden Igel, Insekten und Vögel viel mehr an Nahrung als auf kurz geschorenen Rasenflächen.
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