Lieferfahrzeuge gehören längst zum Stadtbild einer jeden Stadt. Gleichzeitig benötigen die Fahrzeuge viel Platz und blockieren beim Be- und Entladen häufig Teile der Straße. Mit gesonderten Ladezonen hat die Stadt Aachen Platz für Lieferfahrzeuge eingerichtet und schafft dadurch mehr Ordnung im engen innerstädtischen Verkehr.
Wie für alle Großstädte Deutschlands gilt auch in Aachen die Prognose, dass das jährliche Paketvolumen bis 2027 gegenüber 2022 um über 17% steigen wird (Quelle: Bundesverband Paket und Expresslogistik). Um diesem Trend zu begegnen, richtet die Stadt Aachen priorisierte Ladezonen ein, die an einzelnen Stellen zudem mit Sensoren ausgestattet sind. Durch Liefer- und Ladezonen kann das steigende Lieferaufkommen bewältigt und die Stadt mit Gütern und Dienstleistungen versorgt werden. Gleichzeitig wird der fließende Verkehr weniger behindert. Liefer- und Ladezonen können sowohl gewerblich als auch privat genutzt werden. Wer nach dem Besuch im Möbelhaus also keinen Parkplatz vor der Haustür findet, nutzt die Ladezone.

Wie eine Ladezone aussieht
Ladezonen sind besondere Bereiche im öffentlichen Raum, die für das Be- und Entladen genutzt werden dürfen. In der Regel befinden diese Zonen sich im Bereich von Parkspuren. In Aachen lassen sich Ladezonen durch die Kombination eines Schildes, das ein eingeschränktes Haltverbot kennzeichnet mit Ausnahmeregelung(en) erkennen. An geeigneter Stelle werden sie auch mit Symbolen auf dem Boden gekennzeichnet.
Entspannt den Einkauf ausladen
Sowohl für die Personen, die ihr Fahrzeug be- oder entladen möchten, als auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer*innen bieten die Zonen mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Ladezonen machen ein schnelleres Be- und Entladen möglich und tragen so zu einer gerechteren und entspannteren Nutzung des Straßenraums für uns alle bei. In Wohngebieten mit wenigen Parkmöglichkeiten wird so beispielsweise ein entspanntes Ausladen des Wochenendeinkaufes wieder möglich.
Es ist bereits nachgewiesen, dass die ausgewiesenen Ladezonen im Vergleich zu „eingeschränkten Haltverbotszonen“, in denen das Be- und Entladen grundsätzlich erlaubt ist, seltener fehlerhaft von den Verkehrsteilnehmer*innen genutzt werden. Die Gründe dafür seien die erweiterten Beschilderungs- und Bodenmarkierungsmöglichkeiten in den Ladezonen.
In Zukunft einfach Ladezone buchen!
Schon 2022 wurde eine Ladezone in der Jülicher Straße mit Sensoren ausgestattet. Im Februar 2024 wurden in der Pontstraße zwei weitere Ladezonen mit Sensoren für einen Pilotversuch ausgestattet. Mithilfe dieser Sensoren wird nun die Nutzung dieser Zonen ausgewertet. Zukünftig lassen sich die Ladezonen für die Lieferverkehre voraussichtlich buchen. .
Übrigens: In Aachen gibt es 165 Stellen mit eingeschränkten Halteverbots- und Ladezonen, in den gewerbliche Nutzer (Handwerker, Lieferdienste, Pflegedienste) mit entsprechender Berechtigung (z.B. Handwerkerparkausweis) stehen dürfen. Auch auf gebührenpflichtigen Parkplätzen und in Bewohnerparkzonen dürfen berechtigte Fahrzeuge kostenfrei parken.
Im Geodatenportal der Stadt Aachen kannst Du Dir die besonders ausgewiesenen Ladezonen und die zahlreichen Be- und Entlademöglichkeiten in eingeschränkten Haltverbotszonen anschauen.
Was sind eigentlich Ladezonen?
Ladezonen sind besondere Bereiche im öffentlichen Raum, in der Regel im Bereich von Parkspuren- oder Parkstreifen, die für Ladetätigkeiten, das Be- und Entladen durch gewerbliche und private Lieferverkehre genutzt werden. Ladezonen sind besonders ausgewiesene „Eingeschränkte Haltverbotszonen“ für Lieferverkehre.
In diesem Bereich gelten nach der Straßenverkehrsordnung folgende Regeln:
- Wer ein Fahrzeug führt, darf nicht länger als drei Minuten […] halten, ausgenommen zum Ein- oder Aussteigen oder zum Be- oder Entladen.
- Ladegeschäfte müssen ohne Verzögerung durchgeführt werden.
Die Straßenverkehrsordnung unterscheidet nicht zwischen privaten und gewerblichen Fahrzeugen. Das bedeutet: Zum Be- oder Entladen darf in diesem Bereich jede*r mit einem Fahrzeug halten. Wichtig ist, dass erkennbar ein Liefer- oder Ladevorgang stattfindet und dieser ohne Verzögerung durchgeführt wird.
Mit einem Handwerkerparkausweis sowie mit einem Parkausweis für soziale Dienste, der bei der Stadt Aachen beantragt werden kann, ist es erlaubt, während der Durchführung der Handwerkstätigkeiten bzw. während der Pflege im eingeschränkten Haltverbot zu parken. Näheres zu diesen speziellen Ausweisen finden Sie hier.
Bedarfe an Ladezonen ergeben sich durch den stetig wachsenden motorisierten Verkehr in Städten, insbesondere an hoch frequentierten Straßen mit einer großen Anzahl von Geschäften und Gewerbebetrieben und / oder Gebieten mit hoher Einwohnerdichte. Hinzu kommen Bereiche an Straßenabschnitten, die ohne eine gesondert ausgewiesene Ladezone ein Sicherheitsrisiko insbesondere für Radfahrer und Fußgänger darstellen würden.
Ausgewiesene Ladezonen nehmen lt. „Bundesverband Paket und Expresslogistik e. V.“ positiven Einfluss auf den Verkehrsfluss. Sie bieten entsprechend Sicherheit für andere Verkehrsteilnehmende und für Personen, die Be- und Entladetätigkeiten durchführen. Ladezonen ermöglichen ein besseres sowie schnelleres Be- und Entladen und sind ein Mittel, um eine gerechtere Nutzung des Straßenraums zu gewährleisten.
Nachweislich finden in Ladezonen aufgrund ihrer erweiterten Beschilderungs- und Bodenmarkierungsmöglichkeiten im Vergleich zu „Eingeschränkten Haltverbotszonen“, in denen das Be- und Entladen nach Straßenverkehrsordnung gesetzeskonform von je her grundsätzlich erlaubt ist, weniger Fehlbelegungen wie Dauerparken statt.
Wo in Aachen gibt es bereits Ladezonen?
Hier gangen Sie zum Lageplan der Ladezonen und Eingeschränkten Haltverbotszonen in Aachen.
Die Symbole innerhalb der blauen Marker zeigen die Stellen mit „Eingeschränkten Haltverboten“ bzw. „Ladezonen“ an. Die Einfärbung (grün – gelb – orange) der Straßenabschnitte zeigt die Entfernung zum nächstgelegenen eingeschränkten Haltverbot bzw. zur nächsten Ladezone an. Hierbei gilt:
- grün = Erreichbarkeit innerhalb von 50 Metern
- gelb = Erreichbarkeit zwischen 50 bis 100 Metern
- orange = Erreichbarkeit zwischen 100 bis 200 Metern
Ladezonen mit digitaler Sensorik
Die Stadt Aachen ist eine von wenigen Städten bislang in Deutschland, die im Rahmen ihrer umfangreichen Digitalisierungsvorhaben auch Ladezonen mit entsprechender digitaler Sensorik ausstattet. Die „Lifedaten“ der Sensoren erfassen den Belegungszustand der Ladezone. Dank digitaler Technik können auch Fehlbelegungen über entsprechende Meldungen an die zuständige Ordnungsbehörde überwacht und verringert werden. Zukünftig ist ebenfalls angedacht, in einem Evaluationsprojekt ausgewählte Ladezonen für die Lieferverkehre buchbar zu machen.
Nachhaltige Stadtlogistik benötigt an neuralgischen Straßenabschnitten und Punkten ausgewiesene Ladezonen, die von gewerblichen und privaten Lieferverkehren genutzt werden. Die äußerst knappe Ressource des öffentlichen Raums mit seiner hohen Nutzungskonkurrenz muss auch diese Lösungsansätze zum Nutzen aller mitberücksichtigen. Es ist bekanntlich eine Tatsache, dass die Lieferverkehre u.a. die Versorgungssicherheit einer Stadt mit Lebensmitteln und anderen Gütern gewährleisten.