Mobilitätsstrategie 2030
Die Mobilitätsstrategie 2030 ist der zentrale Baustein der Verkehrsentwicklungsplanung. Sie wird aufgrund ihres Umfangs modular entwickelt. Zwei übergeordnete Dokumente legen die Strukturen (Teil 1) und Ziele (Teil 2) der Verkehrsentwicklungsplanung fest. An diese beiden Dokumente knüpfen Konzepte für einzelne Mobilitätsthemen und für bestimmte Teilräume des Stadtgebietes an. Bisher sind die Konzepte für den Radverkehr und die Elektromobilität verabschiedet worden. Im Jahr 2025 wird an den Konzepten für den Fußverkehr, das Mobilitätsmanagement, die Verkehrssicherheit und den Autoverkehr gearbeitet. Parallel erfolgen die Arbeiten am Nahverkehrsplan, der den Rahmen für die Entwicklung des ÖPNV in Aachen in den Jahren 2027 - 2037 setzt.
Teil 1: Auftrag und Struktur
Im ersten Teil der Mobilitätsstrategie 2030 werden
- wesentliche Meilensteine der Verkehrsentwicklungsplanung von 1995 bis 2018 dargestellt,
- die besonderen Chancen für eine nachhaltige Mobilität in Aachen aufgrund der guten Voraussetzungen in den Themenfeldern Elektromobilität, Digitalisierung, neuer Mobilitätskultur und Stadt der kurzen Wege erläutert,
- die zentralen Herausforderungen in den Feldern Umwelt, begrenzt verfügbarer Platz, Verkehrsunfälle, Mitsprache der Bürger, Alterung der Gesellschaft, Verkehrswachstum und Kostensteigerungen beleuchtet,
- die für Aachen relevanten Pläne erläutert, die Aussagen zu Projekten im Bereich der Mobilität machen sowie
- die einzelnen Bausteine und Prozesse des VEP erklärt.
Das Dokument wurde 2015 im Entwurf in der Lenkungsgruppe des VEP eingebracht. Die überarbeitete Fassung wurde im Okt. 2018 der Lenkungsgruppe vorgestellt. Am 23. Mai 2019 wurde das Dokument im Mobilitätsausschuss der Stadt Aachen beschlossen.
Teil 2: Ziele und Indikatoren
Um Veränderungen im Mobilitätsbereich messen zu können, wurden die Ziele mit 25 messbaren Indikatoren in einem intensiven Diskussionsprozess in der Lenkungsgruppe konkretisiert und am 30.01.2020 vom Mobilitätsausschuss beschlossen.
Zentrale Indikatoren sind u.a.
- Der Anteil der Wege, der mit den Verkehrsmitteln des Umweltverbundes zurückgelegt wird
- Zahl der im Verkehr getöteten und schwerverletzten Personen
- die verkehrsbedingten CO2-Emissionen
- die Zufriedenheit mit den Verkehrsmitteln
- die Pünktlichkeit und das Platzangebot im öffentlichen Verkehr
Aus dem Vorwort:
(Frau Burgdorff, Dezernentin für Planen, Bau und Mobilität der Stadt Aachen)
Liebe Aachenerinnen, liebe Aachener,
wir sind Spitze als "Stadt der kurzen Wege". Auch im Bereich Elektromobilität ist Aachen führend. Vor allem beim Radverkehr und auch beim öffentlichen Personenverkehr liegt Aachen bislang hinter seinen Möglichkeiten. Unsere Aufgabe besteht darin, alle Verkehrsteilnehmenden intensiver bei der Veränderung Ihres Mobilitätsverhaltes zu unterstützen:
- durch den konsequenten Ausbau des Fuß- und Radverkehrs,
- durch ein konsequentes Reduzieren von Unfallrisiken und Unfällen im Straßenverkehr,
- durch den konsequenten Ausbau des öffentliches Verkehrs in der Stadt und der Region und
- den Ausbau neuer Mobilitätsangebote, wie z.B. CarSharing, VeloCity, und der Entwicklung neuer Apps, wie dem movA der ASEAG.
Die "Mobilitätsstrategie 2030" ist Teil einer systematischen, auf Dauer angelegten und dialogorientierten Verkehrsentwicklungsplanung. Wir sind dankbar und freuen uns, dass wir mit den Vertreter*innen vieler Verbände und Institutionen, denen die Entwicklung der Mobilität in Aachen am Herzen liegt, ein strukturiertes Vorgehen und die Erfolgsmaßstäbe abstimmen konnten. Die Politik hat diese Strategie mitgestaltet und einstimmig beschlossen. Dafür gebührt allen Akteuren mein Dank!
Damit die Mobilitätswende gelingt, braucht es aber nicht nur städtische Maßnahmen, sondern auch Änderungen im Verhalten ganz vieler Menschen. Lassen Sie uns gemeinsam Aachen clever mobil machen."
Konzepte der Mobilitätstrategie 2030

Radverkehr
Das Radverkehrskonzept legt Themen und Kernaufgaben für den Radverkehr fest. Sie wurde im Mai 2022 beschlossen. Kernprojekte sind u.a. die Radvorrangrouten, das Pedelec-Verleihsystem, Fahrradparken, ein Sanierungsprogramm und Radwege an Hauptverkehrsstraßen.

Elektromobilität
Aachen fährt unter Strom. Im Januar 2025 wurden die zentralen Aufgaben für die weitere Förderung der Elektromobilität in Aachen beschlossen. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur stellt dabei den Schwerpunkt dar.

Innenstadtmobilität für Morgen
Im Herbst 2023 wurde ein Gesamtkonzept für alle Verkehrsmittel in der Innenstadt verabschiedet mit Zielen zur Erreichbarkeit, Sicherheit und Aufenthaltsqualität. Eine neue Lenkung des Autoverkehrs, der Radverteilerring, Premiumfußwege und die RegioTram sind zentrale Maßnahmen darin.

Nahverkehrsplan
Der Nahverkehrsplan der Stadt Aachen legt die Leitplanken für den ÖPNV in Aachen für 10 Jahre fest. Der gültige Nahverkehrsplan ist von 2017; am Folgeplan ab 2027 wird derzeit intensiv gearbeitet.

Fußverkehr
Der Fußverkehr ist mit 30 % eine tragende Säule der Mobilität in Aachen. 2025 wird ein Konzept erstellt, das die bisherigen Pläne zu Premiumfußwegen konkretisiert und um weitere Maßnahmen ergänzt.

Autoverkehr
Das Auto stellt mit 46 % an allen Wegen noch immer ein Schwergewicht im Verkehr dar. In Verbindung mit den anderen Verkehrsmittel werden Lösungen gesucht, die den Autoverkehr reduzieren, aber nicht verhindern sollen. 2025 wird am Konzept gearbeitet.

Mobilitätsmanagement
Beim Mobilitätsmanagement steht im Mittelpunkt, Menschen zu motivieren, eine umweltfreundlichere Verkehrsmittelwahl zu treffen. Im Berufsverkehr ist Aachen bereits lange aktiv. 2025 wird das Konzept erstellt, das weitere Themen festlegt.

Verkehrssicherheit
Die Bemühungen um eine Erhöhung der Verkehrssicherheit werden im "Aktionsplan Verkehrssicherheit" gebündelt. 2025 soll dies als Gesamtkonzept fortgeschrieben werden.