Stickstoffdioxid (NO2) -Messungen in der Stadt Aachen
Stickstoffdioxid (NO2)
Stickstoffdioxid (NO2) entsteht insbes. bei Verbrennungsprozessen: Hauptquellen in der Stadt sind der Straßenverkehr und im Winter Feuerungsanlagen für Kohle, Öl, Gas, Holz usw. Als Reizgas wirkt NO2 vor allem auf die unteren Atemwege. An stark befahrenen Straßen können kurzzeitig hohe Belastung auftreten, die zu akuten Reizwirkungen, Husten und langfristig einer Verschlechterung der Lungen-funktion führen können. NO2 ist zudem ein Vorläuferstoff für die Bildung von Fein-staub und bodennahem Ozon. Auch Ozon (O3) ist ein gesundheitsgefährliches Reizgas und schädigt die Lunge. Feinstaub ist wesentlich gesundheitsschädlicher als Stickstoffdioxid (pro Masseeinheit). Er führt zu einer großen Zahl an akuten und chronischen Gesundheitseffekten, von Auswirkungen auf den Atemtrakt, das Herz-Kreislaufsystem, den Stoffwechsel bis hin zu einer erhöhten Sterblichkeit.[1]
Saubere Luft ist für die Gesundheit der Menschen von entscheidender Bedeutung. Zu diesem Zweck legt die EU Luftqualitätsstandards zum Schutz der Gesundheit fest.
[1] Quelle: Umweltbundesamt, FAQ zum Thema Stickstoffdioxid
Messungen des LANUV
Die Überwachung der Luftqualität in NRW ist grundsätzlich Aufgabe des Landes. Dazu unterhält das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima NRW (LANUK) im Stadtgebiet Aachen Messcontainer an der Wilhelmstraße (Höhe Hausnummer 22/24, Verkehrsstation) und in Burtscheid (Wiesenfläche Hein-Görgen-Straße, städt. Hintergrundbelastung). Daneben führt das LANUK mit der Passivsammlermethode im Bereich Adalbertsteinweg (Höhe Hausnummer 5) und in Haaren (Höhe Alt-Haarener Straße 18) Messungen von Stickstoffdioxid (NO2) durch.
Beschreibungen der genauen Messorte und der erfassten Luftqualitätsparameter
Messungen der Stadt Aachen
Im Rahmen der Luftreinhalteplanung setzt sich die Stadt bereits seit den 1990er Jahren für eine Verbesserung der Luftqualität in Aachen ein. Dazu führt der jetzige Fachbereich Klima und Umwelt eigene Stickstoffdioxid-Messungen mittels Passiv-sammler an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet durch.
In den frühen Jahren der Luftreinhalteplanung hat die Stadt an wechselnden Standorten über mehrere Wochen und Monate die NO2-Belastung gemessen. Diese Messungen dienten als sog. orientierende Messungen, um lokale Besonderheiten und Belastungsschwerpunkt zu identifizieren. Gemessen wurde u.a. im Talkessel insbes. an stark verkehrsbelasteten Straßen, im städtischen Umland (höher gelegen und besser durchlüftet als der Talkessel) sowie in den Kurgebieten Burtscheid und Monheimsallee (Sondermessungen nach Kurortegesetz).
Die Luftqualität hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, unter anderem durch die Umsetzung der Sofortmaßnahmen aus dem LRP 2019 (z.B., Um- und Nachrüstung der ASEAG-Busflotte mit emissionsarmer Antriebstechnik, Reduzie-rung der Parksuchverkehre durch Harmonisierung der Parkgebühren, Schließung Parkhaus Büchel, Tempo 30 in der Innenstadt etc.). Der bisher maßgebliche NO2-Grenzwert von 40 µg/m³ wird seit 2020 klar unterschritten.
Aktuelle Messstellen der Stadt Aachen (seit 01/2024):
Die Stadt erfasst die NO2-Belastung derzeit an den verkehrsbedingten Belastungsschwerpunkten (sog. Hot-Spots)
- Römerstraße 19
- Peterstraße 72/74
- Monheimsallee 25
- Jülicher Straße 34/36
- Roermonder Straße 27
- Von-Coels-Str. 4 / Berliner Ring
- Adalbertsteinweg 274
Grafik zur Entwicklung der NO2-Werte an ausgewählten Belastungsschwerpunkten
