Sanierung 2018
Erneuerung der Becken und Außenanlagen und Sanierung der Schwimmbadtechnik

Aufgrund des veralteten Standes bestand Handlungsbedarf, die Schwimmbadtechnik zu sanieren. Voraussetzung für den Weiterbetrieb des Freibades waren die Sanierung der Schwimmbadtechnik sowie die Erneuerung der Becken.
Der Bestand wurde eingehend untersucht, ein ganzheitliches Konzept erstellt. Im ersten Bauabschnitt werden die Technikzentrale saniert und Schwallwasserbehälter erstellt. Im zweiten Bauabschnitt wird das Becken saniert, mit einer Edelstahlverkleidung versehen und der Wasserstand auf Beckenrandhöhe angehoben.
Von einer horizontalen Durchströmung wird auf eine vertikale Durchströmung umgerüstet, die Wasserabfuhr wird zu 100% über die Beckenrinne geleitet und zur Aufnahme des Verdrängungswassers wird ein Schwallwasserbehälter erstellt.
In einem dritten Bauabschnitt wird ein neues Freibadgebäude erstellt.
Gestaltung:
Eckdaten:
Mit Hilfe eines Färbeversuchs wurde die Durchströmung geprüft.
Ist-Zustand:
• Längsströmung in beiden Schwimmbecken
• Wasserabfuhr zu 100% über die Stirnseiten
• Kein Schwallwasserbehälter - Stand der Technik 1961: Das Verdrängungswasser (d.h. das Wasser, das bei Benutzung des Beckens über den Rand "schwillt") wird direkt in den Kanal eingeleitet und nicht aufgefangen.
Wasseraufbereitung / Filtration:
Vorhanden sind drei Filter aus dem Baujahr 1961. Die Innenbeschichtungen sind teils altersbedingt abgeplatzt, die Filterbehälter verformt, die Standsicherheit der Filteranlage wurde auf maximal drei Jahre prognostiziert.
Rohrleitungen:
Das Rohrleitungssystem ist nach 44 Jahren abgängig. Die Rohrleitungsbereiche sind einbetoniert, das macht eine Reparatur unmöglich. Außerdem sind die Zementauskleidungen altersbedingt abgeplatzt, daher besteht kein Korrosionsschutz mehr. Die Folgen zeigten sich bereits in Rohrbrüchen im Jahr 2012, 2014.
Sanierung der Becken:
Sanierung der Technik
Es werden zwei neue Schwallwasserbehälter gebaut. Das "über den Rand schwellende", das sog. Verdrängungswasser wird hier aufgefangen, gefiltert und wieder in den Kreislauf gespeist. Ein neuer Schlammwasserbehälter dient der Aufnahme des Rückspülwassers nach Reinigung der Filter. In diesem Behälter setzen sich die Sedimente ab, das Restwasser kann der Kanalisation zugeführt werden.
Unterirdischer Baukörper für die Technik:
Die vorgenannten Behälter, sowie die Pumpenkammer werden in einem neu errichteten, unterirdischen Baukörper untergebracht.
Filterhaus
Das Filterhaus wird saniert, die Filtertechnik komplett erneuert.
Im Jahre 2014 ist die Technik 44 Jahre alt.
Das große Becken wurde bei der Sanierung 1970 in zwei einzelne Becken geteilt: Ein 50x21 Meter Schwimmerbecken und 25x32 Meter Nichtschwimmerbecken entstanden.
1920 wurde ein großes 100 Meter Becken erbaut.
Das Bild zeigt die Revisionszugänge für die unterirdischen Behälter
(Schwallwasser, Schlammwasser, Pumpenkammer). Hier wurden später die Liegepodeste installiert.
Die Umwälzpumpen des NSB (Nichtschwimmerbecken) in der Pumpenkammer, direkt vor dem Schwallwasserbehälter.
Die Sichtluke mit Blick in den Schwallwasserbehälter. Der Fasernfänger vor der Pumpe hält grobe Verunreinigungen wie etwa Laub oder Gras zurück. Dieser wird täglich manuell gereinigt.
Dreidimensionale Ausführungsplanung des Anlagensystems.
Die veraltete Filtertechnik wurde aus dem Filterhaus ausgebaut. Die Betonwände wurden mit einem Hochdruckreiniger mit 3000bar gereinigt. Dabei wurden auch Abplatzungen der alten Betonüberdeckung entfernt, sowie Korrosion an den Bewehrungsstäben. Mittels Spritzbeton wurde eine neue Überdeckung von 3cm aufgebracht, um die Bewehrung insbesondere vor dem Chlor zu schützen.
Es wurde eine Bodenplatte eingebracht und neue Kanäle für das Abwasser geschaffen. Außerdem wurden die Fenster erneuert.
Die Pumpenkammer wird unterirdisch installiert. Hier werden die Schwallwasserbehälter sowie die Schlammwasserbehälter untergebracht. Im Bereich der Schachtung befindet sich drückendes Grundwasser. Daher müssen zunächst Spundwände gesetzt und das Grundwasser abgesetzt werden. Für den Bagger, mit dem die Spundwände ins Erdreich getrieben werden, muss zunächst ein tragfähiger Boden errichtet werden, eine sog. Baggermatratze, bestehend aus Holzbalken. Der Rammbagger arbeitet dabei nur mit 24 Hertz, um möglichst wenig Erschütterung im Gebäudebestand und in den Becken zu erzeugen.