Foto des Aachener Wald

Naturschutz

Hier finden Sie alles zum Thema Natur- und Landschaftsschutz im Außenbereich. Auf Aachener Stadtgebiet sind zwölf Naturschutzgebiete ausgewiesen. In den insgesamt 471 Hektar (ha) Fläche stehen Lebensräume und wildlebende Tier und Pflanzen unter besonderem Schutz. Das Gebiet "Brander Wald" ist auch in das Netz "Natura 2000" gemäß der "Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie" der Europäischen Union (EU) eingeschlossen.

Bachlauf mit Bäumen im Hintergrund.

Landschaftsplan

Der Landschaftsplan ist das Instrument der örtlichen Landschaftsplanung. Dieser wird in NRW von den Kreisen und kreisfreien Städten als Träger der Landschaftsplanung auf der Grundlage eines gesetzlich geregelten demokratischen Verfahrens in intensiver Zusammenarbeit mit beteiligten Akteur*innen sowie auch den Bürger*innen aufgestellt (Bürgerbeteiligung). Wie der Bebauungsplan ist der Landschaftsplan damit ein kommunales Planungsinstrument und wird als Satzung beschlossen und entfaltet damit Rechtsverbindlichkeit.

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Layout 5

Aachener Naturschutzgebiete

  • Orsbacher Wald (21 ha)

    Lebensraum: Alter Niederwald, Eiche- Hainbuchenwald und Kalkmagerrasen; ehemaliger Steinbruch
    Pflanzen: Farne, Primeln, Einbeere, Zweiblatt, Goldnessel, Salomonssiegel, verschiedene Orchideen, Salbei, Odermennig, ...
    Tiere: Dachs, Ringelnatter, Hirschkäfer, Balkenschröter, über 300 Schmetterlingsarten, ...

    Infotafel Orsbach

  • Seffent mit Wilkensberg + Rabentalweg (17 ha)

    Lebensraum: Auenwald mit Quellaustritten, geologisches Naturdenkmal, Halbtrockenrasen
    Pflanzen: Enziane, Orchideen, Brunnenkresse, …
    Tiere: Gelbspötter, Heckenbraunelle, Bläßralle, Wachtel, Grasfrosch, Erdkröte, Höhlenkrebs, …

    Zur Infotafel Seffent 1  /  Zur Infotafel Seffent 2

  • Schneeberg (15 ha)

    Lebensraum: Seltene Halbtrockenrasen, Feldraine stark verbuscht, magerer Kalkuntergrund
    Pflanzen: Ackerfrauenmantel, Orchideen, Enziane, Kreuzblume, Schillergras, …
    Tiere: Weinbergschnecke, Schwarzkehlchen, Wachtel, Wachtelkönig, Grauammer, …

  • Bildchen (6 ha)

    Lebensraum: Birkenbruchwald, Quellflurgesellschaft, Feuchtwiese mit ausgeprägten Sumpfbereichen
    Pflanzen: Sumpfschachtelhalm, Sumpfdotterblume, Bitteres Schaumkraut, Orchideen, …
    Tiere: Libellen, Springschrecken, Teichmolch, Erdkröte, Grasfrosch, Distelfalter, Aurorafalter, Großer Perlmutterfalter, …

    Infotafel Bildchen

  • Klauser Wäldchen / Frankenwäldchen (20 ha) (erstes Naturschutzgebiet: 1928)

    Lebensraum: geologisches Naturdenkmal, ehemaliger Steinbruch, Kalkbuchenwald, Bergahorn-Schluchten (Inde)
    Pflanzen: Klein- und Großseggenriede, Waldmeister, Perlgras, Waldbingelkraut, verschiedene Frühlingsblüher, …
    Tiere: Höhlenbrüter, Fledermäuse, Schmetterlinge, …

    Infotafel Klauser Wald

  • Walheim (25 ha)

    Lebensraum: Kalksteinbrüche, Felswände, Trockenrasen, alter Niederwald, naturnaher Bachlauf
    Pflanzen: Seidelbast, Orchideen, Bingelkraut, Anemonen, Lerchensporn, …
    Tiere: Schwarzspecht, Waldohreule, Waldbrettspiel, Grasfrosch, Feuersalamander, …

  • Mönchsfelsen (5 ha)

    Lebensraum: Eichen- Hainbuchenwald (ehemalige Niederwaldwirtschaft), Halbtrockenrasen, Kalkfelsen, Blockhalden, Steinbruch
    Pflanzen: Orchideen, Oregano, Kümmel, Einbeere, Seidelbast, Primeln, Zweiblatt, Seggen, …
    Tiere: Weinbergschnecke, Wiesenvögel, zahlreiche Schmetterlingsarten, …

  • Schmidthof (5 ha)

    Lebensraum: Ehemaliger Kalksteinbruch, geologisches Naturdenkmal, Kalkmagerrasen, Eichen-Hainbuchenwald
    Pflanzen: Büschelglockenblume, Rauher Löwenzahn, Orchideen, Berghellerkopf, Primeln, …
    Tiere: Verschiedene Reptilien und Fledermäuse, Höhlenbrüter, Grasmücken, Laubsänger, …

  • Oberlauf der Inde im Münsterwald (30 ha)

    Lebensraum: Moorseggen-Erlenbruch, feuchter Eichen-Birkenwald, Pfeifengraswiesen, Quellmoor, Bach
    Pflanzen: Schmalblättriges Wollgras, Wasserhahnenfuß, Moorseggen, Torfmoose, Orchideen, …
    Tiere: Schwarzspecht und weitere Spechtarten, viele Libellenarten, Amphibien, …

  • Freyenter Wald (7 ha)

    Lebensraum: Traubenkirsche-Eschenwald, Eichenwald mit Altbaumbestand auf staunassen, tonigen Böden
    Pflanzen: Brennender Hahnenfuß, Schwarze Teufelskralle, Salbei, Anemonen, Drahtschmiele, …
    Tiere: Diverse Spechtarten, Wacholderdrossel, Grasfrosch, Erdkröte, Teichmolch, …

  • Indetal (145 ha)

    Lebensraum: Erlenbruchwälder, naturnahe, mäandrierende Bachaue, Sumpf- und Naßwiesen, Obstwiesen
    Pflanzen: Orchideen, Lerchensporn, Seggenarten, Sumpfschachtelhalm,Sommerwurz, Ginster, …
    Tiere: Bachforelle, Bachneunauge, Teichmolch, Gelbbauchunke, Ringelnatter, Wasseramsel, …

    Infotafel Indetal 1  /  Infotafel Indetal 2  /  Infotafel Indetal 3  /  Infotafel Indetal 4  /  Infotafel Indetal 5  /  Infotafel Indetal 6  /  Infotafel Indetal 7

  • Brander Wald (175 ha, Stadt Aachen)

    Lebensraum: Erlen- und Eschen-Auenwald, Heiden, Gewässerbiotope mit Bruchwald und Sümpfen, europäisches natura 2000-Schutzgebiet
    Pflanzen: Borstgras, Pfeifengras, Sumpfveilchen, behaarter Ginster, Galmeiflora, …
    Tiere: Gelbbauchunke, Waldkauz, Steinkauz, Grünspecht, Bergmolch, Teichmolch, Grasfrosch, …

    Infotafel Brand

Landschaft

Sonnenuntergang über Feldern mit viel Nebel.
  • Ganz schön nah!

    Mit einer Reihe von Faltblättern macht der Fachbereich Klima und Umwelt auf die Schönheiten der Natur in unserer Heimat aufmerksam. Unter dem Titel „Ganz schön nah! Natur erleben in…“ sind bereits Broschüren mit den Besonderheiten der Natur in Brand, Eilendorf, Kornelimünster/Walheim, Haaren, Laurensberg und Richterich/Horbach erschienen.

    Download (Natur erleben!)

    Brand  /  Eilendorf  /  Haaren  /  Innenstadt  /  Kornelimünster  /  Laurensberg  /  Richterich

  • Landschaftsbilder

    Die landwirtschaftlich und forstlich geprägte Kulturlandschaft Aachens ist heute noch überwiegend charakterisiert durch eine kleinteilige, mosaikartige Strukturierung, wie sie auch für das benachbarte Belgien typisch ist. Eine derart reichhaltige Landschaftsstruktur bietet mit einer Vielzahl unterschiedlicher Ressourcen die Basis für eine hohe biologische Vielfalt. Ein solches Landschaftsbild findet sich vor allem im Aachener Südraum noch in weiten Bereichen. Die für die Voreifel charakteristische Grünlandwirtschaft hat die offene Landschaft aufrechterhalten. Sie ist geprägt durch eingestreute Waldgebiete, Bachtäler, Obstbaumgürtel in Dorfrandlagen und vor allem durch eine reiche Strukturierung durch Heckengehölze. Der Bereich der Aachener Soers ist diesem Landschaftstyp ebenfalls zuzuordnen.  Im Aachener Norden dagegen überwiegt die ackerbauliche Nutzung. Von der ursprünglich kleinteiligen Gliederung sind hier nur Reste erhalten geblieben. So entstanden weite, offene Räume in der Feldflur, die zwar nicht dem oben skizzierten Landschaftsbild entsprechen, aber in ihrer heutigen Ausprägung einen gut geeigneten Lebensraum für mehrere seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten der offenen Feldflur darstellen.

  • Grünverbindungen

    Durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung sind besonders Wälder von Verinselung betroffen. Dieser Verlust von Hecken und Flurgehölzen aufgrund immer intensiverer Nutzung hat für die Fauna der verbliebenen Waldinseln Konsequenzen: Viele Tierarten vermögen oft keine auf Dauer überlebensfähigen Populationen zu bilden, da der verbliebene Lebensraum hierfür zu klein geworden ist. Auch sind wenig mobile Arten nicht in der Lage, isoliert liegende Waldinseln wieder zu besiedeln, wenn ihre Population an dieser Stelle erloschen ist. Einer solchen Entwicklung wirkt die Anlage von Korridoren mit kleinflächigen Gehölzen und breiten, linienförmigen Sekundärbiotopen entgegen. Zu diesen zählen Hecken, gehölzreiche Bahndämme oder Flurgehölze. In Aachen stellt darüber hinaus die mit Gehölzen bewachsene Höckerlinie, der ehemalige Westwall, ein wichtiges Verbundelement dar.

  • Stadtbiotope

    Stadtbiotope sind Freiflächen in der Stadt, die über eine außergewöhnliche Ressourcenausstattung verfügen und häufig durch eine besondere Artenvielfalt bzw. das Vorkommen seltener Tier- und Pflanzenarten gekennzeichnet sind. Das können Brachflächen und Gleisanlagen, alte Obstwiesen, Parkanlagen und Friedhöfe mit Altholzbestand sein. Auch einzelne alte Straßenbäume (innerstädtische Naturdenkmale, raumprägende Stadtbäume) können bisweilen ähnlichen Charakter haben. Neben ihrer Bedeutung für die innerstädtische Artenvielfalt sind diese Biotope für die Grünversorgung der Innenstadt von großer Bedeutung. Ein sog. Biotopverbund schafft ganz allgemein ein System, das gleichartige Biotope verknüpft und einen Austausch von Pflanzen und Tieren ermöglicht. Ein Beispiel hierfür stellt der Verbund von Wäldern durch Hecken und Flurgehölze dar. Das Phänomen der Verinselung von Lebensräumen führte in den letzten Jahren zum Rückgang wenig mobiler Arten. Diese sind eng an die oft isoliert liegenden Lebensräume angepasst und werden häufig durch Arten mit unspezifischen ökologischen Ansprüchen verdrängt. Um die Vielfalt standorttypischer Arten langfristig zu erhalten, ist die Erstellung eines Biotopverbundkonzeptes neben den reinen Schutzausweisungen naturnaher Flächen erforderlich.

  • Kulturlandschaftsprogramm

    Bunt blühende und artenreiche Wiesen und Weiden sowie Obstwiesen und Hecken sind wertvolle Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten und ein wichtiger, gewachsener Teil unserer Kulturlandschaft. Durch die heutige intensive Landwirtschaft mit häufiger Düngung und höherem Viehbesatz sind diese Strukturen stark gefährdet.
    Das Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) der Stadt Aachen hat das Ziel, dieser Entwicklung entgegenzusteuern. In Zusammenarbeit mit den Landwirtinnen und Landwirten wird die Extensivierung von Grünland- und Ackerflächen, die Pflege von Streuobstwiesen und Hecken sowie von sonstigen Biotopen gefördert. Diese Extensivierung bringt Mehraufwand und Ertragsausfälle mit sich, eine naturschutzgerechtere Bewirtschaftung liegt jedoch im gesamtgesellschaftlichen Interesse.
    Daher fördert die Stadt Aachen mit Landes- und EU-Mitteln die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte im Rahmen eines freiwilligen Bewirtschaftungsvertrages über fünf Jahre.
    Derzeit nehmen 30 Betriebe am so genannten Vertragsnaturschutz teil und sind zu verlässlichen Partnern im Naturschutz geworden. Insgesamt werden rund 160 Hektar (ha) ökologisch bewirtschaftet (Stand: Januar 2025).

    Vertragsnaturschutz in Nordrhein-Westfalen

    Die Flächen müssen innerhalb der festgelegten Förderkulisse liegen (Karte, pdf). Hierzu gehören insbesondere Naturschutzgebiete, besonders geschützte Biotope nach § 30 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) in Verbindung mit § 30 Landnaturschutzgesetz Nordrhein Westfalen (LNatSchG NRW), geschützte Landschaftsbestandteile und sonstige Biotopverbundflächen. Außerdem müssen die strengen Förderkriterien des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) erfüllt sein, z.B. der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Lebensraumtyp, die Vorkommen gefährdeter Arten (Rote-Liste-Arten).

    Verfahren

    Interessierte Landwirtinnen und Landwirte wenden sich an die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Aachen, die auch Bewilligungsbehörde ist.

    • In einem Beratungsgespräch und nach Besichtigung der in Frage kommenden Fläche werden die Förderwürdigkeit geprüft und die naturschutzfachlich erforderlichen Bewirtschaftungsauflagen wie Verzicht auf Düngung und Pflanzenschutzmittel, Festlegung von Mahdterminen, Beschränkung der Tierzahlen auf Weiden abgestimmt.
    • Der Antrag auf Zuwendung ist vor Beginn des Verpflichtungszeitraums bis spätestens 31. August des Antragsjahres bei der Bewilligungsbehörde zu stellen.
    • Der Verpflichtungszeitraum beginnt immer zum 1. Januar und dauert fünf Jahre.
    • Die Einhaltung der Bewirtschaftungsauflagen sowie die Angaben im Antrag werden vor Ort durch die Landwirtschaftskammer NRW und die Stadt Aachen überprüft.
    • Die jährliche Zuwendung ist gesondert zu beantragen; die Überweisung erfolgt durch die EG-Zahlstelle bei der Landwirtschaftskammer.


    Download:

    Flyer Kulturlandschaftsprogramm  /  Kulturlandschaftsprogramm Förderflächen

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