Wir verwenden Cookies, um für Sie die Benutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessern. OK Weitere Informationen




Inhalt



Digitale Medien in der frühen Kindheit

„Digitale Medien in der frühen Kindheit – Eine Untersuchung zum Medienalltag und -verhältnis von Vorschulkindern“

Interview mit Luise Oebel © Euregionales Medienzentrum

Ein Interview mit Luise Oebel

Im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit „Digitale Medien in der frühen Kindheit – Eine Untersuchung zum Medienalltag und -verhältnis von Vorschulkindern“ hat Luise Oebel Anfang Oktober 2018 insgesamt 20 Vorschulkinder zu ihrer Nutzung von digitalen Medien befragt. Das Euregionale Medienzentrum stand ihr hierfür nicht nur beratend zur Seite, sondern hat auch den Kontakt zwischen ihr und zwei KiTas hergestellt.

Die Ergebnisse dieser Studie sind mit in das Projekt „Medienkompetente KiTas – Pädagogischer Einsatz von Tablets“ eingeflossen, das sich derzeit noch in der Pilotphase befindet, aber ab Sommer 2019 auch für alle KiTas der Stadt und StädteRegion Aachen zugänglich ist.

Luise, wie ist es dazu gekommen, dass du deine Bachelor-Arbeit in Zusammenarbeit mit dem Medienzentrum geschrieben hast?
Ursprünglich war ich erst nur an einem Praktikum im Medienzentrum interessiert. Eine Kommilitonin hatte dort vorher ein Praktikum gemacht und mir davon vorgeschwärmt. Dass die Arbeit da sehr vielseitig ist und man als Praktikantin nicht nur in alle Bereiche reinschnuppern kann, sondern auch eigene Ideen mit einfließen lassen kann. Da dachte ich mir, das will ich auch.

Sah die Praxis dann wirklich so aus?
Auf jeden Fall. Ich fand es richtig toll, dass ich so selbstbestimmt und verantwortlich arbeiten durfte. Denn nur so lernt man ja dazu. Besonders für die medienpädagogische Arbeit hatte ich mich sehr interessiert.

Und die Idee für die Bachelor-Arbeit – wann kam die?
Eigentlich wusste ich schon vor Praktikumsbeginn, dass ich meine Abschlussarbeit gerne im Bereich Medienpädagogik schreiben wollte. Daher war ich überglücklich, als mir Lara, die Leitung des Medienzentrums, sofort angeboten hatte, im Rahmen des Projektes „Medienkompetente Kitas“ schreiben zu können.

Gab es auch Herausforderungen?
Oh ja. Am Schwierigsten fand ich, meine Arbeit thematisch einzugrenzen und ein geeignetes Thema für den Umfang einer Bachelor-Arbeit im Bereich frühkindliche Bildung und Medien zu formulieren. Da hat mir der enge Austausch mit Anna Metzger, die seit Juni 2018 das Projekt „Medienkompetente Kitas“ übernommen und weiterentwickelt hat, sehr geholfen.

Was hast du durch die Arbeit mit dem Medienzentrum gelernt?
Zum einen habe ich sehr viel über mich selbst und meine Arbeitsweise gelernt, aber auch, was überhaupt realisierbar ist. Ehrlich gesagt war ich am Anfang ziemlich blauäugig gewesen. Ich habe sowas ja noch nie vorher gemacht. So wollte ich anfangs viel zu viel, und mir waren auch bestimmte Abläufe nicht bekannt. Von Anna habe ich dann gelernt, auf welche Formalitäten es ankommt – z.B. welche Informationen die Kitas wann benötigen – und wie wichtig daher eine gute Planung ist. Gerade, wenn man wie in meinem Projekt nur wenig Zeit für die Umsetzung hat. Das nehme ich definitiv für die Zukunft mit.

Interview mit Luise Oebel © Euregionales Medienzentrum

Wie war es für dich, selbstständig Kita-Kinder zu interviewen?
Meine größte Sorge war es, dass die Kinder gar nicht mit mir reden würden. Doch das Gegenteil traf ein. Ich war wirklich erstaunt, wie die Kinder in diesem Alter schon ihren Umgang mit Medien reflektieren und dies auch ausdrücken konnten. Das hat so viel Spaß gemacht. Und ich bin auch ehrlich gesagt was stolz darauf, dass ich durch meine Studie Kindern im Vorschulalter eine Stimme gegeben habe.

Was hast du von den Interviews gelernt?
Inhaltlich haben sich die Aussagen der Kinder mit den Studien bezüglich der Mediennutzung von Vorschulkindern gedeckt, die ich im Zuge der Literatur-Recherche gelesen habe. Wenn ich allerdings noch einmal eine solche Studie machen würde, würde ich auf jeden Fall Test-Interviews durchführen. Das habe ich auch in meiner Reflexion geschrieben. Nach zwei Interview-Runden hatte ich bereits gemerkt, dass ein Spiel, das ich eigentlich geplant hatte, nicht funktionierte. Doch ich hatte nur wenig Spielraum, dies zu adaptieren. Sonst hätte ich hinterher die verschiedenen Gruppeninterviews nicht mehr miteinander vergleichen können.

Wie stehst du nach deinen Erfahrungen zum Thema (digitale) Medien in der Kita?
Das Thema ist natürlich sehr sensibel, aber meiner Meinung nach wird es in Zukunft nur noch größer und wichtiger werden. Davor kann man die Augen nicht verschließen. Wie bereits bekannte Studien aufgezeigt haben, ist auch in meiner herausgekommen, dass die meisten Kinder schon im Elternhaus verschiedene Medien nutzen. Daher ist die Kita ein geeigneter Ort, die Medienerlebnisse der Kinder aufzugreifen. Und es gibt hierfür so viele Ansätze– selbst ohne den Einsatz von technischen Geräten.

Was wirst du nach deinem Bachelor machen?
Das Thema Medienpädagogik interessiert mich natürlich nach wie vor. Daher hoffe ich, dass ich über den Austausch mit dem Medienzentrum weiterhin informiert bleibe. Doch vorerst werde ich ab April in einem zeitgenössischen Museum ein Volontariat im Bereich „Öffentlichkeitsarbeit“ machen.

Ansprechpartnerin
Euregionales Medienzentrum Aachen
Anna Metzger
Medienpädagogin
Stellvertretende fachliche Leitung
Talstraße 2 (DEPOT)
D-52068 Aachen
Tel.: +49 (0)241/5102211
anna.metzger@mail.aachen.de