Unser schönster Weihnachtsbaum
© Gereon Hillen
Das Weihnachtsfest ist für Kinder eine wichtige Tradition. Unter anderem bietet ihnen ein solches Fest durch seine alljährliche Wiederholung neben der schon ohnehin großen Vorfreude an das Fest auch ein hohes Maß an Sicherheit und Orientierung.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass Kinder ihre Erfahrungen und Vorstellungen mit diesem besonderen Ereignis gerne in kreative Projekte einfließen lassen und folglich auch verarbeiten. Ein Beispiel hierfür ist ein Filmprojekt der Kita-Gruppe von Erzieher Gereon Hillen aus der Aachener Kita „Schagenstraße 61“.
Im Rahmen eines Fortbildungsangebots erhielt die Kita Ende November 2021 Verleih-Tablets vom Euregionalen Medienzentrum. Nachdem der Pädagoge den 3-6-Jährigen die Möglichkeit des Filmedrehens mit Tablets vorgestellt hatte, lief alles wie von selbst. „Ein Mädchen berichtete Anfang Dezember im Morgenkreis, dass sie am Wochenende mit ihrer Familie den Weihnachtsbaum geschmückt habe“, so Hillen: „Darauf schlug ein anderes Kind vor, dass man ja einen Film über den schönsten Weihnachtsbaum drehen könnte“.
Gesagt getan! Am Ende entstand ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk für die Eltern der Kita: ein selbstgedrehter Trickfilm mit dem Namen „Unser schönster Weihnachtsbaum“.
Der Film
Vom Drehbuch zum Film
Bevor die Kinder überhaupt zur Tat schreiten konnten, setzten sie sich erst einmal mit ihrem Gruppenleiter an das Drehbuch. Dabei kam heraus, dass die jungen Kreativschaffenden ganz genaue Vorstellungen davon hatten, was im Film dargestellt werden sollte und wie.
Unter anderem war ihnen sehr wichtig, den Weg des Weihnachtsbaumes vom Wald ins Haus abzubilden. „Nicht nur mussten wir hierfür erst einmal eine Schneelandschaft mit anderen Bäumen basteln“, berichtet Hillen: „Auch mussten wir uns überlegen, wie wir den Akt des Baumfällens umsetzen können.“ Trickfilme bestehen aus vielen sich nur im Detail unterscheidenden, aneinander gereihten Bildern. Damit der angesägte Baum aber nicht sprunghaft fällt, hatten die Kinder diesen daher an einen dünnen Faden gebunden und den Baum bei jedem weiteren Bild ein kleines Stück mehr runtergelassen. So sah es hinterher wirklich aus, als ob dieser nur langsam fällt. „Die Idee mit dem Faden zeigt, dass das Filmedrehen neben Kreativität noch viel mehr bei den Kindern fördert, wie etwa das Problemlösen“, erklärt der Erzieher stolz.
Auch sollte der Film einen Vorspann haben, in dem der Titel des Filmes eingeblendet wird.
Und während die Kinder für den Film selbst keinen Ton haben wollten, sollte dafür zum Schluss als Überraschung für die Eltern das eingesungene Lied „Wir wünschen euch frohe Weihnacht“ erklingen. „Jedes Detail in diesem Film wurde wirklich bewusst und mit viel Liebe von den Mädchen und Jungen entschieden“, erklärt der Kita-Erzieher lachend.
© Gereon Hillen
Doch es gab auch eine goldene Regel: da die Kulisse nur in Mitten des Gruppenraumes stehen konnte, durfte diese keiner bis Abschluss des Filmes anfassen. Denn die Kinder erfuhren schnell, dass jedes Verrückten Auswirkungen auf eine fließende Bewegung der Figuren und Gegenstände haben würde. Dies wollten alle unbedingt vermeiden.
Krönender Jahresabschluss
Die städtische Kita Schagenstraße ist 2021 mit einer kleinen Filmvorführung zum Thema „Unser schönster Weihnachtsbaum“ in die Festtage gestartet. Doch bevor die Kita-Türen letztlich ganz geschlossen wurden, erhielten alle Eltern noch schnell als kleine Weihnachts-Überraschung diesen selbstgedrehten Film für Zuhause. Mal schauen, auf welche Ideen die Kinder im kommenden Jahr so alles kommen.