Aachen bietet für jedes Unternehmen den perfekten Standort. Von interkommunalen Gewerbegebieten über traditionelle Industrieflächen bis hin zu hochmodernen Zukunftsstandorten – hier findet jede Branche ihr ideales Umfeld. Besonders die urbane Produktion und neue Unternehmensstandorte mit direkter Anbindung an die Hochschulen schaffen ein einzigartiges Ökosystem: Hightech trifft auf Handwerk, Innovation auf Tradition – und das in unmittelbarer Nähe zu Spitzenforschung und exzellenten Fachkräften. Mit einer erstklassigen Infrastruktur, kurzen Wegen und einer starken Vernetzung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Talenten bietet Aachen beste Voraussetzungen für Erfolg. Ob globaler Player, traditionsreiches Unternehmen oder dynamisches Start-up – in Aachen findet jede Idee ihren Platz zum Wachsen!
Rothe Erde
Der Gewerbestandort Aachen Rothe-Erde steht vor einem bedeutenden Wandel. Mit der Schließung des traditionsreichen Continental-Reifenwerks Ende 2022 ging der Verlust zahlreicher Arbeitsplätze einher, doch gleichzeitig eröffnet sich die Möglichkeit, das gesamte innerstädtische Industrieareal zukunftsorientiert weiterzuentwickeln. Die Stadt Aachen verfolgt mit dem Projekt „Vision2025+ Modellstandort für urbane Produktion Aachen Rothe Erde“ das Ziel, das gesamte Gewerbegebiet in einen stadtverträglichen und zukunftsfähigen Produktionsstandort zu transformieren. Dabei sollen Unternehmen, Startups und Spin-Offs aus den Bereichen Produktions-, Umwelt-, Kreislauf- und Energiewirtschaft angesiedelt werden und damit Synergieeffekte geschaffen werden.
Das Projekt wird mit einer 97,5%-igen Förderung von Land NRW und Bund unterstützt und soll die langfristige Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts stärken.
Aachen-Nord
Aachen-Nord, der altindustriell geprägte Traditionsstandort war schon seit dem 19. Jahrhundert immer eine Spiegelbild aktueller wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen und immer der Zeit schon einen Schritt voraus.

Eine gravierende Veränderung setzte mit der Entwicklung des Alten Schlachthofs ein. Es wurden viele neue und moderne Unternehmen in das Gebiet gebracht. Innovative Ingenieur- und Mediendienstleister, kulturelle Einrichtungen, Veranstaltungsorte und handwerkliche Betriebe befinden sich seitdem in einer Reihe mit Traditionsunternehmen.
Eine weitere Entwicklungsdynamik erfolgte 2017 mit dem digitalHUB an der Jülicher Straße. Dies brachte ins besondere viele Start-ups an den Standort und brachte sie mit Mittelstand und Industrie zusammen zusätzlich erfolgte eine Dynamik in Richtung Digitalisierung.
Diese Entwicklungen und auch verschiedene Maßnahmen des Städtebauförderungsprogramm „soziale Stadt“ machten deutlich, dass Aachen-Nord mehr ist als nur ein Gewerbestandort. Es ist spürbar, der Startschuss für ein lebendiges, digitales und smartes Quartier ist gefallen. Ein Wandel steht an. Eine zweite Gründung. Die wiederum ein Abbild wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen sein wird.

CIMA Konzeptentwicklung
Aber wie sieht sie genau aus, diese zweite Gründung, wie kann diese Entwicklung vorangetrieben werden? Welche Vision, welche Leitidee könnte sich auf Grundlage aller Potenziale dieses Standortes ableiten lassen?
Um diese Fragen zu beantworten, beauftragte der Fachbereich Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen im vergangenen Jahr die CIMA GMBH mit der Erstellung eines Nutzungs- und Vermarktungskonzeptes für die Gewerbeflächenentwicklung in Aachen-Nord. Mit dem Ziel, entsprechende Handlungsempfehlungen herauszustellen, um die Entwicklung optimal zu begleiten.
Aachen-Nord, der Betrachtungsraum und seine Potenziale
Im Rahmen der Konzeptentwicklung gliedert sich der Betrachtungsraum Aachen-Nord in unterschiedliche Bereiche.
Da ist zum einen der Kernbereich Aachen-Nord entlang der Jülicher Straße, ca, 106.3 ha groß, mit rund 350 Unternehmen und mit grob geschätzt 7.000 Beschäftigten.
An den Kernbereich grenzt unmittelbar das Umfeld des Gewerbebereiches Aachen-Nord. Es erstreckt sich im Nordwesten bis zur Krefelder Straße und schließt im Nordosten die gewerblichen Nutzungen entlang des Prager Rings ebenso ein wie im Süden den Freiraum an der Wurm, die Wohnquartiere südlich der Jülicher Straße und Teile des angrenzenden Rehmviertels ein. Es bietet eine Vielzahl von ergänzenden Nutzungen, die zum individuellen Profil und damit zur Attraktivität von Aachen-Nord für Unternehmen und Mitarbeiter einen wichtigen Beitrag leisten können und ein wesentlicher Bestandteil Aachen-Nords sind.
Zudem zeichnet sich Aachen-Nord durch drei Zonierungen aus, in denen sich verschiedenen Potenzialräume ergeben.Da ist zum einen die Büro- / Dienstleistungsachse entlang der Krefelder Straße mit einer Autobahnanschlussstelle ins Umland und einer direkten Verdingung ins Zentrum.
Zum anderen gibt es das Gewerbeband Grüner Weg. Mit Potenzial für eine umfassende, dem Gedanken der nachhaltigen Gestaltung von Gewerbegebieten entsprechende Aufwertung. Hier wird als großes Impulsprojekt die Realisierung einer Regio-Tram- Haltestelle an der Einmündung der Liebigstraße in den Grünen Weg angesehen.Dem folgt dann noch der Kernbereich Aachen-Nords beiderseits der Jülicher Straße. Dieser Bereich stellt aktuell den Abschnitt mit einer großen Dynamik dar. Das Spektrum ist dabei sehr vielseitig und schließt Ingenieurbüros, andere produktionsnahe Dienstleister, Start-Ups, Handwerksbetriebe und kleinere produzierende Betriebe ein. Auch prägen derzeit drei größere Entwicklungsprojekte wie die Liebighöfe, die Entwicklungen des Jahrhunderthallen Camus und die Neugestaltung des TZA – mit dem urban village Gedanken, den Kernbereich Aachen-Nord.
All dies verkörpert eine vielversprechende Durchmischung und kann durchaus als ein enormes Potenzial bewertet werden, vorausgesetzt es erfolgt eine optimale Verknüpfung dieser Sektoren.
Neben dieser vielversprechenden Durchmischung verfügt Aachen-Nord aber durch aus noch über eine viel Zahl weitere Potenziale, wie zum Beispiel die traditionsreichen Aachener Großunternehmen, die ergänzt werden durch die Klein- und Starterunternehmen und somit ein Synonym bilden für Urbane Produktion und innovative Dienstleistungen, gleichzeitig aber auch ein Experimentierfeld darstellt, für die zukunftsfähige Verknüpfung von Arbeiten und Wohnen.Er ist also zu spüren der Wandel von einem traditionellen Industriestandort hin zu einem innovativen digitalen Standort und in eine neue Zukunft, in der Altes und Neues miteinander eng verbunden ist und Aachen Nord weiterhin ein Spiegelbild der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung bleibt. Ein Zukunftsraum, an dem das morgen schon heute gelebt wird.
Die Vision für Aachen-Nord: Zukunftsraum
Die Vision des Zukunftsraums berücksichtigt hierbei einige allgemeine, aber auch zentrale Faktoren, die für zukunftsfähige Unternehmensstandorte von maßgeblicher Bedeutung sind. Dies sind zum einen die Veränderungen der Arbeitswelten, die sowohl aus technologischen Innovationen, Prozessveränderungen und neuen Geschäftsmodellen als auch aus veränderten Lebensstilen und neuen Konzepten der Mitarbeiterführung resultieren Was nicht nur Veränderungen in der Gestaltung von Gebäuden mit sich bringt sondern auch große Veränderungen . hinsichtlich der Anforderungen an das Umfeld: Aus der nicht mehr strikten Trennung von Freizeit und Arbeit resultiert die verstärkte Nachfrage nach gastronomischen Angeboten, qualitätsvollen Aufenthaltsräumen im Freien, Bedarf von Kindertagesstätten, Fitnesseinrichtungen oder Serviceangeboten für die Beschäftigten im Quartier. In einer Zeit, in der die „harten“ Standortfaktoren immer häufiger zur Ubiquität werden, gewinnen „weiche“ Faktoren an Bedeutung.
Zum anderen werden auch die Prinzipien der Nachhaltigkeit, dass nach dem gängigen Nachhaltigkeitsverständnis auf einem Dreisäulenmodell bestehend aus Ökonomie, Ökologie und Sozialem, die Entwicklungen in Aachen-Nord prägen
Auch flossen Ergebnisse verschiedener projektbegleitenden Workshops als Faktoren in die Gestaltung der Vision für Aachen -Nord ein. So wurde ein großes Interesse der Grundstückseigentümer und beteiligter Entwickler an einer Kooperation zur abgestimmten Entwicklung und Vermarktung von Aachen-Nord immer wieder deutlich gemacht. In einigen Workshops und Gesprächen mit verschiedensten Akteuren wurde Eins immer wieder genannt – der Wusch nach einer gemeinschaftlichen Entwicklung mit allen belteiligen Akteuren, um Insellösungen zu vermeiden und Synergien zu erkennen und zu nutzen aber ins Besondere, um eine dynamische und kraftvolle Entwicklung voranzutreiben, zu einem Stadtteil der seine Lebendigkeit und Attraktivität ausstrahlt und durch sie begeistert.
Individuelle Bedürfnisse bei Revitalisierungs- und Entwicklungsprojekten sollen hierbei allerdings nicht auf der Strecke bleiben und auf jeden Fall berücksichtig und ermöglicht werden. Über den eigenen Standort, über das eigene Projekt hinaus allerdings, da soll es sie geben, die Verbundenheit, das gemeinsame Ziel, die Gemeinschaft.
So ist ein „Herz in Aachen-Nord“ gewünscht – vielleicht am Grünen Weg, vielleicht zu Beginn der Jülicher Straße, wo auch immer, wichtig ist nur das es Raum bietet für jedermann, zum Verweilen, zum Arbeiten, zum Entspannen und zum miteinander sein. Aber auch gemeinsam sollen digitale Lösungen und Infrastrukturen genutzt werden können, wie z.B. eine gemeinsame App zur Parkraumnutzung oder für die Verfügbarkeit von Arbeits- und Besprechungsräumen im Stadtteil.
Weiter Synergieeffekte sind im Bereich von innovativen Mobilitätskonzepten zu sehen. In einer optimalen Anbindung des Standortes nach Außen aber auch eine Vernetzung und Durchwegung innerhalb des Stadtteiles und eine Anbindung an die Innenstadt.
Durch all dies ist sie entstanden die Vision für Aachen-Nord und wurde in der Konzeptentwicklung entsprechend festgeschrieben und mit vier Merkmalen definiert:
- Aachen Nord wird zu einem zukunftsträchtigen und nachhaltigen Gewerbestandort mit Aufenthaltsqualität, der den Herausforderungen der Digitalisierung und des Klimaschutzes unserer Zeit gerecht wird.
- In Aachen Nord finden Unternehmen Platz in jeder Phase. Von der Gründung, über das Wachstum, bis hin zur Etablierung.
- Smarte Lösungen im Bereich Ökonomie, Ökologie und Soziales sowohl für die Wirtschaft als auch für die BewohnerInnen werden hier entwickelt und / oder kommen hier zum Einsatz.
- Die Entwicklung des Gewerbestandorts geschieht gemeinsam mit den vor Ort agierenden Akteuren.
So wird der Betrachtungsraum Aachen-Nord als modellhafter Zukunftsraum definiert, in dem private und öffentliche Akteure in enger Zusammenarbeit eine gemeinsame an den Vorgaben der Nachhaltigkeit und den smart city-Prinzipien orientierte Standortentwicklung betreiben. Der Wandel der Arbeitsweise sowie der gesellschaftliche Wandel sollen hier sichtbar werden. Vom ehemals industriell geprägten Standort lässt sich durch Revitalisierung und weitere Maßnahmen ein neuer zukunftsträchtiger und vorzeigbarer Standort mit Strahleffekt schaffen. Etablierte und neue Unternehmen sollen gleichermaßen den Standort prägen und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Einhergehend mit einer ambitioniert Durchmischung von Wohnen und Gewerbe, hinsichtlich eines sozialen Miteinander aber auch hinsichtlich der Einbindung neuer, innovativerer Wohnformen wie z.B. co-living Konzepte.
Die Aufenthaltsqualität des Standorts soll erhöht werden, das Gastronomische Angebot erweitert werden und Kultur- und Kreativunternehmen sollen etabliert und mit ihren Angeboten in den Stadtteil eingebunden werden.
Als ersten Schritt für diese Entwicklung nennt die CIMA GmbH in ihrer Konzeptentwicklung die Einrichtung eines Standortmanagements für Aachen-Nord als Koordinierungs- und Anlaufstelle für diesen Prozess.
Dies ist bereits erfolgt. Eine weitere Handlungsempfehlung ist die Umsetzung verschiedenster Netzwerkaktivitäten in Form von Veranstaltungen, Workshop oder ähnliches.
Interkommunale Gewerbeflächen - Gemeinsam stark
In der Stadt und Städteregion Aachen arbeiten wir über Stadtgrenzen hinweg zusammen, um Unternehmen optimale Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Mit dem Interkommunalen Gewerbeflächenpool bündeln die beteiligten Kommunen (Aachen, Eschweiler, Herzogenrath, Würselen, Stolberg und Roetgen) ihre Kräfte, um attraktive Gewerbeflächen für Unternehmen bereitzustellen, nachhaltig zu entwickeln und diese in der Region zu verankern.

Warum interkommunale Zusammenarbeit?
Der Wirtschaftsraum Aachen ist dynamisch und gefragt – doch geeignete Flächen für Unternehmensansiedlungen sind begrenzt. Durch die enge Zusammenarbeit der Kommunen entsteht ein gemeinsamer Flächenpool, der:
- neue Entwicklungsmöglichkeiten schafft,
- zur Bewältigung des Strukturwandels beiträgt,
- eine nachhaltige Flächennutzung sichert und
- Unternehmen die Standortsuche erleichtert.
Ein starkes Netzwerk für die Wirtschaft
Die Partnerkommunen koordinieren den Gewerbeflächenpool gemeinsam und sorgen für eine ausgewogene wirtschaftliche Entwicklung in der Region. Unternehmen profitieren von einem erweiterten Flächenangebot, besseren Planungsprozessen und einer zentralen Anlaufstelle für alle Fragen rund um Gewerbeflächen.