Wasserstoff gilt als Schlüsseltechnologie für eine klimaneutrale Zukunft. Auch in Aachen setzen wir auf diese saubere Energieform, um unsere Wirtschaft zukunftsfähig zu machen und zur Energiewende beizutragen.
Grüner Wasserstoff wird aus erneuerbaren Energien erzeugt und hilft dabei, Industrieprozesse, Mobilität und Wärmeversorgung zu dekarbonisieren. Bereits heute besteht für Aachens Industrie ein großer Bedarf an Wasserstoff – eine verlässliche und wirtschaftliche Versorgung ist daher entscheidend für die Transformation unserer Region.
Unsere Ziele für Aachen:
- Aufbau eines regionalen Wasserstoffnetzes zur Versorgung von Unternehmen mit klimafreundlichem Wasserstoff
- Förderung innovativer Wasserstoffprojekte und gezielte Unterstützung von Pionieren aus Industrie und Wirtschaft
- Sensibilisierung für die Chancen und Potenziale von Wasserstoff
Wasserstoffnetz im Aufbau
Der Ausbau des bundesweiten Wasserstoffkernnetzes H2ercules nimmt Fahrt auf – und Aachen möchte von Anfang an davon profitieren. Die Stadt setzt sich aktiv dafür ein, an das entstehende nationale und europäische Wasserstoffnetz angeschlossen zu werden, um die Versorgung der lokalen Industrie und Unternehmen langfristig zu sichern. Ziel ist eine umweltverträgliche und wirtschaftlich sinnvolle Anbindung an das europaweite Netz.
Parallel baut Aachen auch lokale Strukturen auf:
- Umnutzung bestehender Gasleitungen für den Transport von Wasserstoff
- Neubau von Elektrolyseuren
- Aufbau von Speicher- und Tankstelleninfrastruktur für Verkehr, Gewerbe und Industrie
So entsteht Schritt für Schritt ein stabiles Netz für die Versorgung mit klimaneutralem Wasserstoff.
Initiativen & Partner
Aachen ist Teil einer aktiven Wasserstoffregion. Zahlreiche Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik treiben gemeinsam den Markthochlauf voran.
Wichtige Initiativen:
- Hydrogen Hub Aachen – Zusammenschluss von Stadt, Region, IHK und Unternehmen zum Aufbau einer Wasserstoff-Modellregion
- AachenPLUS (HyLand / HyExperts) – Gefördert vom Bund zur Entwicklung einer regionalen Wasserstoff-Gesamtstrategie
- EMR H2 Booster und EMR H2-HUBs – Grenzüberschreitende Kooperation in der Euregio Maas-Rhein mit Partnern aus Deutschland, Niederlande und Belgien
Zentrale Partner in der Region:
- RWTH Aachen University – Forschung & Entwicklung zu Wasserstofftechnologien
- IHK Aachen – Netzwerk, Beratung und Förderung von Unternehmen
- STAWAG & ASEAG – Pilotprojekte
- Regionale Unternehmen wie Neuman & Esser, FEV Europe oder die Weyer Gruppe – Technologie, Komponenten und Umsetzung
Gemeinsam schaffen diese Partner die Grundlage für eine zukunftsfähige Wasserstoffwirtschaft in Aachen.
FAQ: Wasserstoff in Aachen - Häufig gestellte Fragen
Was ist Wasserstoff?
Wasserstoff (H) ist das häufigste Element im Universum – unsere Sonne besteht zum größten Teil daraus.
Er kann z. B. durch Elektrolyse gewonnen werden: Dabei wird Wasser in Wasserstoff (H₂) und Sauerstoff (O₂) aufgespalten. Erfolgt das mit Strom aus erneuerbaren Energien, entsteht grüner Wasserstoff, der klimafreundlich ist.
Heute wird Wasserstoff meist noch aus Erdgas gewonnen (Dampfreformierung).Warum interessiert sich die Stadt Aachen für Wasserstoff?
Wasserstoff kann ohne CO₂-Emissionen genutzt werden und hilft, fossile Brennstoffe zu ersetzen.
Aachen wird laut Prognosen mindestens 550 GWh Wasserstoff pro Jahr benötigen – vor allem in Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen.
Besonders für Prozesse, die nicht elektrifiziert werden können, ist grüner Wasserstoff derzeit die einzige klimafreundliche Alternative.Wird Wasserstoff bald auch für Heizung und Strom in Wohnungen und Häusern genutzt?
Nein. Für Haushalte ist Wasserstoff weder vorgesehen noch sinnvoll. Der direkte Einsatz von erneuerbarem Strom etwa mit Wärmepumpen, Fernwärme oder Photovoltaik ist deutlich effizienter und günstiger.
Ist Wasserstoff sicher?
Ja. Reiner Wasserstoff ist ungiftig und birgt ähnliche Risiken wie Erdgas.
Er wird seit Jahrzehnten sicher in der Industrie genutzt. In Brennstoffzellen wird er ohne offene Flamme eingesetzt, was ihn sogar sicherer als klassische Verbrennung machen kann.Welche Zukunftsperspektiven hat Wasserstoff als Energieträger?
Wasserstoff wird mit dem Ausbau erneuerbarer Energien immer wirtschaftlicher.
Er spielt künftig vor allem in der Industrie, im Schwerlastverkehr und als Speicher für erneuerbare Energie eine Schlüsselrolle.Ist der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur wirklich nachhaltig?
Ja. Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein für die Energiewende, vor allem dort, wo Strom keine Alternative ist.
Er ergänzt erneuerbare Energien wie Wind und Sonne und schließt Versorgungslücken.Welche Vorteile bringt der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur für Bürger*innen?
Er verringert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und unterstützt die Klimaziele.
Zudem stärkt er den Wirtschaftsstandort: Neue Unternehmen und Arbeitsplätze im Bereich Wasserstoff entstehen.Können vorhandene Gasleitungen für Wasserstoff genutzt werden?
Ja – nach gründlicher Prüfung und technischer Umrüstung.
Das geplante deutsche Wasserstoffkernnetz wird zu 56 % aus umgerüsteten bestehenden Gasleitungen bestehen.Wann beginnt der Bau der Wasserstoffleitung in der Region Aachen?
Der Bau der Leitung vom Grenzübergabepunkt Eynatten bis zum Kraftwerk Weisweiler soll Mitte 2026 starten und Ende 2028 abgeschlossen sein.
Warum führt die Leitung bis zum Kraftwerk Weisweiler?
Dort entsteht ein wasserstofffähiges Gas- und Dampfkraftwerk, das nach dem gesetzlich beschlossenen Kohleausstieg die Energielücke schließen soll (Probebetrieb ab 2028, Regelbetrieb ab 2030).
Was passiert, wenn sich der Leitungsbau verzögert?
Dann drohen Verzögerungen bei der Klimaneutralität, Investitionen könnten ausbleiben und Unternehmen Nachteile erleiden.
Wie wird der Umweltschutz beim Bau gewährleistet?
Vorab erfolgen Umweltverträglichkeitsprüfungen.
Der Bau unterliegt strengen Auflagen, und nach Abschluss werden ggf. Rekultivierungsmaßnahmen durchgeführt.Wie transparent ist die Planung?
Alle relevanten Informationen werden öffentlich zugänglich gemacht, und die Planung erfolgt unter Einbeziehung der Öffentlichkeit. Die Ergebnisse der bisherigen Raumverträglichkeitsprüfung zur Identifikation der sogenannten Vorzugstrasse können Sie hier nachlesen.
Wie wird die Öffentlichkeit beteiligt?
Durch frühe Information, Beteiligungsverfahren, Eigentümerversammlungen und Dialogmärkte.
So können sich Bürger*innen und betroffene Stellen direkt einbringen.Was tut die Stadt Aachen im Bereich Wasserstoff?
Aachen arbeitet aktiv daran, Wasserstoff breit einzusetzen – im Einklang mit Strategien von Nordrhein-Westfalen, der Bundesrepublik Deutschland und der Europäische Union.
So soll der Weg zur Klimaneutralität bis 2030 geebnet werden.Wie können Unternehmen von Wasserstofftechnologien profitieren?
Wasserstoff kann die Energiekosten senken und neue technische sowie wirtschaftliche Geschäftsmodelle eröffnen. Im Projekt EMR-H2HUBs erhalten Unternehmen der Euregio Maas-Rhein eine kostenlose Transformationsberatung durch ein spezialisiertes Ingenieurbüro, das prüft, ob Wasserstoff im Betrieb sinnvoll und wirtschaftlich eingesetzt werden kann. Kontaktieren Sie uns gern bei Interesse.
Informationen zur gutachterlichen Stellungnahme zur Raumverträglichkeitsprüfung H2BE Aachen-Lichtenbusch nach Eschweiler-Weisweiler
Stellungnahme der Bezirksregierung Köln
Sie haben Fragen oder Anregungen? Sprechen Sie uns gerne an!
