Kommunale Wärmeplanung: Stadtrat beschließt den Plan für die Stadt Aachen
Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 9. Juli 2025 den kommunalen Wärmeplan für die Stadt Aachen einstimmig beschlossen. Der Wärmeplan wird auf der Internetseite der Stadt Aachen veröffentlicht.
Dem Beschluss war eine Beteiligung der Öffentlichkeit in der Zeit vom 5. März bis 4. April 2025 vorausgegangen. An den Info-Veranstaltungen in den Stadtbezirken haben insgesamt 249 Bürger*innen teilgenommen. 27 Träger öffentlicher Belange hatten sich zum Thema in Stellungnahmen geäußert. Alle Erkenntnisse wurde der Politik vorgelegt.
Die sieben Bezirksvertretungen der Stadt Aachen sowie die Fachausschüsse für Mobilität, Arbeit, Wirtschaft und Regionalentwicklung, Planung, Klima und Umwelt haben die Hinweise der Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen und dem Stadtrat empfohlen, den Wärmeplan auf Grundlage dieser Hinweise und Erkenntnisse zu beschließen.
Was ist das Ziel des kommunalen Wärmeplans?
Deutschland will – wie viele Länder der Europäischen Union (EU) – klimaneutral werden, sprich: deutlich weniger Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre ausstoßen. Heizen und Warmwasser sorgen für einen Großteil des unerwünschten CO2-Ausstoßes. Daher soll die Wärmeversorgung klimafreundlich umgebaut werden. Außerdem muss Deutschland unabhängiger von der Versorgung mit Erdgas oder -öl werden. Die kommunale Wärmeplanung ist die Grundlage für die Umsetzung vor Ort.
Alle Städte mit mehr als 100.000 Einwohner*innen sind gesetzlich verpflichtet, bis Mitte 2026 eine kommunale Wärmeplanung aufzustellen und politisch zu beschließen.
Was heißt das für Aachen?
Die Kommunale Wärmeplanung stellt Leitplanken für eine klimaneutrale, sichere und wirtschaftliche Wärmeversorgung in der Stadt Aachen auf. Darin sind enthalten: zentrale Versorgungsmöglichkeiten wie Fernwärme oder die Nutzung von Abwärme und Geothermie. Auch dezentrale Versorgungslösungen werden unter die Lupe genommen.
Die Kommune hat Zugriff auf die für die Planung erforderlichen Daten, beauftragt weitere Studien, bindet Interessensgruppen in den Prozess ein und lässt sich von externen Fachleuten unterstützen. Das Ergebnis der Wärmeplanung ist eine unverbindliche Empfehlung, wie die Wärmeversorgung klimaneutral umgebaut werden kann.
Welche Wärmeversorgung in Aachen ist wo möglich?
Die Nutzung der Fernwärme ist nicht überall in der Stadt Aachen möglich. Das ist ein wichtiges Ergebnis der Wärmeplanung. Der Wärmeplan zeigt, wo Fernwärme in Zukunft eingesetzt werden kann. Er zeigt aber auch, in welchen Stadträumen individuelle Lösungen der Wärmeversorgung von Gebäuden erforderlich sind. Und schließlich gibt es Wohnquartiere, in denen dezentrale Nahwärmeinseln denkbar sind. Hierfür sind aber meist vertiefende Untersuchungen erforderlich.
Die Stadt ruft dazu auf, sich im Wärmeplan darüber zu informieren, welche Versorgungslösung für Wohngebäude oder Gewerbebetriebe in Aachen zukünftig möglich sind. Sie empfiehlt allen Gebäudeeigentümer*innen, sich frühzeitig über die mögliche Wärmeversorgung der Zukunft und über Fördermöglichkeiten beraten zu lassen.
Wie geht’s weiter?
Die Stadt Aachen ist als verantwortliche Stelle für die weitere Planung verpflichtet, den Wärmeplan spätestens alle fünf Jahre zu überprüfen und die Fortschritte bei der Umsetzung der ermittelten Strategien und Maßnahmen zu überwachen. Im Rahmen des Forschungsprojektes AI-X Heat sucht sie nach Lösungen, die statische Überprüfung alle fünf Jahre durch eine dynamische Wärmeplanung zu ergänzen. Mit Umsetzung einer solchen ergänzenden Lösung wäre ein engeres Monitoring bei der Umsetzung des Wärmeplans verbunden. Das trägt dazu bei, Maßnahmen zu korrigieren, anzupassen und zu ergänzen, soweit das nötig und sinnvoll ist.
Internet: www.aachenklima.de/waermeplanung
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