Notfälle und Katastrophen:
Tipps für Notsituationen
Extreme Wetterlagen, ein Chemieunfall, ein großflächiger Stromausfall oder ein Brand - es gibt verschiedene Notsituationen, die unerwartet eintreten können. Wer in diesen Situationen richtig handelt, kann sich und andere Menschen schützen und Schäden reduzieren.
Mit verschiedenen Vorsorgemaßnahmen können Sie sich auf Notsituationen vorbereiten. Dazu zählt auch, sich über bestehende Warnmeldungen zu informieren und beispielsweise bei angekündigten starken Unwettern Ihr Zuhause möglichst nicht zu verlassen. Doch nicht alle Notsituationen lassen sich vermeiden. Hier finden Sie Empfehlungen, wie Sie sich in unterschiedlichen Notsituationen schützen können.
Atomunfall
Atomarer Unfall – Gefährdung durch radioaktive Stoffe
Es gehört auch zu unserem Leben, dass in unserer Industrie- und Technikgesellschaft bei einem Unfall oder etwa bei einem Terror-Anschlag gefährliche Stoffe aus einem Kernreaktor freigesetzt werden können. Der Reaktorunfall in Fukushima oder die Bedrohung durch den Pannenreaktor im belgischen Tihange sind real.
Die Seite www.jodblockade.de führt zu einer Schrift der Strahlenschutzkommission zur „Verwendung von Jodtabletten“. Diese Schrift enthält neben einem Merkblatt für Ärzte und Apotheker auch Verhaltenshinweise für die Bevölkerung. Auch die Internationalen Ärzte für die Verhütung eines Atomkrieges – Ärzte in sozialer Verantwortung, IPPNW Ortsgruppe Aachen, verweisen auf diese Empfehlungen.
Die Einnahme von Jodtabletten ist aber nur eine von mehreren Maßnahmen, um die Bevölkerung zu schützen. Je nach Schwere des Unfalls und Abstand vom Unfallort werden von den Katastrophenschutzbehörden weitere Maßnahmen angeordnet. Dabei soll die Öffentlichkeit entsprechend der aktuellen Situation und Lage klar, eindeutig und in verständlicher Weise auf das richtige Verhalten in der jeweils konkreten Situation informiert werden. Die Strahlenschutzkommission (SSK) empfiehlt, die im Leitfaden dargestellten Anregungen und Hinweise unter Berücksichtigung der jeweiligen besonderen Situation zu beachten.Feuer
Das Entsetzen ist groß, die Gefahr auch. Feuer, das außer Kontrolle gerät, ist immer eine Katastrophe. Es gibt viele Ursachen für ein Feuer zu Hause oder in öffentlichen Gebäuden: Fehler in der Elektrizität, feuergefährliche Arbeiten, Unachtsamkeit im Haushalt, Fahrlässigkeit beim Grillen oder Überhitzung von Elektrogeräten. Ganz gleich, ob es dann zu einem offenen Feuer oder einem Schwelbrand kommt, die Folgen sind häufig katastrophal. Dabei können Sie effektiv vorbeugen und sich schützen.
Gefahrenstoffe
Wir leben in einer Industriegesellschaft und profitieren von den Möglichkeiten der modernen Technik. Aber keine Technik ohne Risiken. So gehört es – bei allen Sicherheitsstandards – auch zu unserem Leben, dass gefährliche Stoffe freigesetzt werden können. Zum Beispiel bei einem Unfall eines Gefahrguttransporters, einem Brand in einer Fabrik oder einem Lager mit chemischen Produkten. Aber auch der sorglose Umgang daheim mit Haushaltsreinigern kann gefährlich werden.
Hochwasser
Das wird so schnell niemand vergessen: starker, wochenlanger Regen hat durch das Sommerhochwasser 2013 weite Teile Süd-, Ost- und Norddeutschlands in Katastrophengebiete verwandelt. In solchen Fällen können auch aus kleinen Bächen reißende Ströme werden, die eine Gefahr für Haus, Eigentum und Leben bilden.
Stromausfall
Wissen Sie, wie abhängig Sie von Strom, Gas, Öl oder Fernwärme sind? Was passiert, wenn alles ausfällt? Das Telefon ist tot, die Heizung springt nicht an, warmes Wasser fehlt, der Computer streikt, die Kaffeemaschine bleibt aus, das Licht ist weg. Die Aufzählung können Sie beliebig erweitern. Schnell merken Sie, wie abhängig Sie von elektrischer Energie sind.
Unwetter
So verhalten Sie sich richtig:
Draußen
- Meiden Sie ungeschützte Orte, an denen Sie von Hagel oder von vom Sturm mitgerissenen Gegenständen getroffen werden könnten.
- Suchen Sie Schutz in einem Gebäude und meiden Sie bei starken Stürmen Hallen mit großen Deckenspannweiten.
- Wenn noch ausreichend Zeit ist, sichern Sie draußen bewegliche Gegenstände wie Gartenmöbel, Fahrräder etc.
- Bei Hagel legen Sie sich, wenn es nirgendwo Schutz gibt, mit dem Gesicht auf den Boden und schützen Sie Kopf und Nacken mit den Händen!
Gewitter
- Suchen Sie bei Gewitter Schutz in einem Gebäude oder gehen Sie mit eng zusammen stehenden Füßen, möglichst in einer Mulde, auf den Fußballen in die Hocke.
- Meiden Sie offenes Gelände, Berggipfel, Bäume, Türme, Masten, Antennen und lehnen Sie sich nicht an Zäune.
- Halten Sie zu Überlandleitungen einen Mindestabstand von 50 Metern ein.
- Vermeiden Sie alle Gegenstände mit Metallteilen wie Regenschirme und Fahrräder.
Im Auto
- Im Auto sind Sie bei Gewitter sicher. Bleiben Sie also im Fahrzeug und berühren Sie keine blanken Metallteile.
Zu Hause
- Schließen Sie bei Hagel und Wirbelstürmen die Fenster, Roll- oder Fensterläden und halten Sie sich von ungeschützten Öffnungen fern.
- Suchen Sie einen tief liegenden Raum, z. B. Keller oder einen innen liegenden Raum, auf. Autos, Wohnwagen und leichte Gebäude sind bei Sturm nicht unbedingt sicher.
- Meiden Sie Räume mit großer Deckenspannweite wie z. B. Hallen.
- Nehmen Sie empfindliche Geräte vom Netz oder verwenden Sie einen Überspannungsschutz. Entsprechende Geräte gibt es im Handel.
Schutz für Tiere
- Haus- oder Nutztiere werden durch Unwetter stark verängstigt. Versuchen Sie, Ihre Tiere zu beruhigen und achten Sie darauf, dass sie den geschützten Bereich nicht verlassen können.
Verhalten nach dem Unwetter
- Vor dem Aufräumen sollten Sie genau kontrollieren und dokumentieren, was z. B. durch Wassereinbruch oder Glasbruch beschädigt oder zerstört worden ist.
- Ist jemand verletzt, leisten Sie Erste Hilfe und rufen Sie gegebenenfalls den Rettungsdienst 112. Weitere Infos im Kapitel „Notruf“.
- Achtung! Wenn durch Überflutung, z. B. im Keller, Heizöl oder andere gefährliche Substanzen freigesetzt worden sind, rufen Sie die Feuerwehr 112 an. Vorsicht beim Betreten überfluteter Keller, es besteht die Gefahr eines Stromschlags, wenn der Hausanschlusskasten im Keller untergebracht ist.
- Nehmen Sie elektrische Geräte nur in Betrieb, wenn sie nicht feucht geworden sind.
- Wenn das Gebäude stark beschädigt ist, bleiben Sie draußen und betreten Sie es erst wieder, wenn es von Fachleuten freigegeben wurde.
- Wenn das Dach stark beschädigt ist, bleiben Sie vom Haus ausreichend weit entfernt. Rufen Sie die Feuerwehr 112 an.
Weitere Angebote
- Katastrophenschutz Städteregion Aachen
- Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
- Deutscher Wetterdienst
- Hochwasserzentralen der Länder
- NINA App
- Gemeinsame Anlaufstelle
- Beseitigung Kampfmittel