Der Aachener Bushof im Fokus der Fotografie

Der Aachener Bushof im Fokus der Fotografie
Modern, irritierend, umstritten. Wohl kaum ein Bauwerk der 1970er Jahre hat das Zentrum Aachens so nachhaltig verändert wie der Bushof. 1973 fertiggestellt, kann das außergewöhnliche Gebäude retrospektiv betrachtet als „Kind seiner Zeit“ gelten: ein multifunktionaler Bau, bei dem Beton nicht nur zur Konstruktion, sondern auch für die Oberflächenoptik Verwendung fand - in Verbindung mit seiner skulpturalen Formensprache eine Verunsicherung des allgemeinen Geschmacksempfindens. Dennoch, der Bushof war und ist das imposante Statement einer neuen Architektur. Von Anbeginn war das Gebäude ein dankbares Objekt für Fotografen. Dabei spielte weniger die Ästhetik eine Rolle, als vielmehr seine Unangepasstheit im urbanen Kontext. Achim Ferrari dokumentiert mit seinen Bildern in einer Art Zeitreise entlang des Gebäudes und seiner sich ändernden Funktionen sehr eindrücklich, was ursprünglich war, sein sollte und daraus geworden ist. Ferrari hat das Gebäude hauptsächlich in den frühen 80er Jahren fotografisch festgehalten. Interessanterweise zeigen die Aufnahmen weniger die Anwesenheit von Menschen in der Nutzung des Gebäudes als vielmehr dessen „Ecken und Kanten“, Leerstellen und Untiefen. Ferrari blickt mit einer besonderen Profession auf das Sujet vor seine Kamera, hat er doch selbst Architektur studiert. Das Erkennen räumlicher Zusammenhänge führt zur Gestaltung von Bildern, die das Objekt neu definieren. Die visuellen Ergebnisse sind vielschichtig - essayistisch, wenn der Bildausschnitt radikal verengt und Schrift mit einbezogen wird, wie es in einigen Aufnahmen Achim Ferraris der Fall ist.
14. September 2025, 12.00 bis 17.00 Uhr, Foyer der vhs Aachen, Peterstraße 21-25
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