Planungen aus der Vorkriegszeit des 1. Weltkrieges sahen eine Wasserversorgung der Burtscheider Industrie durch die Stauanlagen Kupferbach und Diepenbenden vor.
Zwar wurden die vorgenannten Stauanlagen Ende der 20er-Jahre des 19. Jahrhunderts gebaut, jedoch wurde aufgrund der Kriegswirren die vorgesehene Druckleitung nie nach Burtscheid geführt.
Besonders interessant ist, dass die Wasserspiegellage des Unterbeckens Diepenbenden genau die gleiche Wasserspiegellage hat, wie die Stauanlage Kupferbach.
Der Unteren Wasserbehörde liegen verschiedene Entwürfe zum Bau der Stauanlage aus dem Jahr 1913 vor. Man hatte sich damals die für gleiche Höhenlage beider Stauanlagen entschieden und somit die Aufteilung und Größe der Becken für Diepenbenden ausgewählt, damit der Wasserdruck in der Rohrleitung nach Burtscheid gleich war. Gleichzeit war das größere Becken und das kleiner Becken in Diepenbenden mit einer Rohrleitung verbunden. Somit hätte man beide Stauanlagen gleichzeitig oder beide Anlagen bei Bedarf ohne nennenswerte Druckverluste für die Industrie in Burtscheid wechselweise steuern können. An diesem ursprünglichen Prinzip hat sich auch nach der Sanierung nichts geändert. Allerdings wurde die Rohrleitung nach Burtscheid nie gebaut, da der technische Fortschritt in Form der Dampfmaschine den Bau der Rohrleitung überflüssig machte.
Die Stauanlage Kupferbach dient heute im Wesentlichen der Freizeit und Erholung. Durch verschiedene Maßnahmen wurde das Gefährdungspotential reduziert. Unter anderem wurde ein alter Baumbestand auf den luftseitigen Böschungen der Dämme beseitigt sowie das Stauziel über den vorhandenen Betriebsauslass abgesenkt.
Nach Umbau der Stauanlage in 2009 und Wiederinbetriebnahme in 2010 wird die Stauanlage über ein mönchartiges Entlastungsbauwerk betrieben; die ursprüngliche Hochwasserentlastungsanlage wurde außer Betrieb genommen.
Die Einspeisung erfolgt über die (nördliche) Wurm. Im Zuge des Umbaus wurde der nordöstliche Wurmarm renaturiert und am unteren Becken vorbeigeführt.
Im neuen Konzept wird der Trockenwetterabfluss der Stauanlage über ein seitlich angeordnetes Entnahmebauwerk (geschätzter Zufluss 7 – 30 l/s im Trockenwetterfall) geführt. Die Höhenkote des Dauerstauzieles (Vollstau = Zv) liegt bei 228,94 m ü NHN); die Unterkante des seitlichen Entnahmebauwerks bei 228,65 m ü NHN. Über ein höhenverstellbares Blech sind hier in Abhängigkeit vom Zufluss verschiedene Beckenfüllstände einstellbar. Die gegenüber dem Planungszustand 1930 zurückgenommenen Stauziele liegen für das
500-jährige Ereignis (= ZH1) bei 229,11 m ü NHN, für das
HQ5000 (= ZH2) bei 229,16 m ü NHN.
Hierbei ist die Möglichkeit einer zusätzlichen Entlastung durch die Vergrößerung der Öffnung der Schieber am Fuß des Entnahmebauwerkes nicht berücksichtigt. Durch die Sanierungsmaßnahme in 2009/2010 wurde besonderer Wert auf die Dauerhaftigkeit gem. DIN 19700 gelegt, so dass davon auszugehen ist, dass hinsichtlich der Bausubstanz und der gewählten Sanierungsverfahren bei der entsprechenden Pflege Standzeiten von 55 bis 60 Jahren zu erwarten sind.