Historie: Handlungskonzept Wohnen

Am 11. Mai 2022 beschloss der Rat der Stadt Aachen mit dem Handlungskonzept Wohnen die zukünftige wohnungspolitische Gesamtstrategie der Stadt Aachen. Die kommunale Wohnraumentwicklung profitiert zukünftig von passgenauen Strategien, Instrumenten und Maßnahmen, die sich den für die Stadt Aachen spezifischen Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt annehmen.

Anfang Mai 2021 wurden vom Lehrstuhl PT RWTH im Rahmen einer digitalen Informationsveranstaltung die Ergebnisse und Analysen des partizipativen Prozesses der breiten Öffentlichkeit vorgestellt und gemeinsam mit hochrangigen kommunalen Vertreter*innen sowie interessierten Bürger*innen ausgiebig diskutiert. Die Veranstaltung können Sie direkt hier noch einmal anschauen:

Im Prozess haben sich eine Vielzahl an Wohnungsmarktakteuren aus Sozialverbänden, Mieterschutz, Wohnungswirtschaft, Gewerkschaft, Politik und Verwaltung zur Fortschreibung des Aachener Handlungskonzepts Wohnen zusammengefunden und an drei Fachforen teilgenommen. Dabei wurden drei Themenkomplexe behandelt, um gemeinsam smarte Lösungen für die Herausforderungen des Aachener Wohnungsmarktes zu entwickeln:

  • Soziale Wohnraumversorgung & Qualitätssicherung im Bestand
  • Baulandentwicklung
  • Qualität im Quartier

Ausgangspunkt für die Fachforen waren die Ergebnisse der digitalen Öffentlichkeitsbeteiligung im Frühjahr 2020 (mit 182 Teilnehmenden) und einer interkommunal vergleichenden Analyse des Lehrstuhls für Planungstheorie und Stadtentwicklung der RWTH Aachen zu den wohnraumbezogenen kommunalen Handlungsinstrumenten.

1. Fachforum „Soziale Wohnraumversorgung & Qualitätssicherung im Bestand“

Das Forum beschäftigte sich an zwei Thementischen mit der Schaffung bezahlbaren Wohnraums durch bedarfsgerechte Neubauaktivitäten und mit der Qualitätssicherung im Wohnungsbestand. Diskutiert wurden in diesem Zusammenhang neben Fragen des öffentlich-geförderten Wohnungsbaus und des Bedarfs an einem preisgedämpften Marktsegment auch die Schaffung von Mindeststandards in der Wohnraumversorgung, die Vermeidung von Verdrängungseffekten bei Modernisierungen und der spezifische Bedarf besonderer Zielgruppen (u. a. Senioren, Familien, Studierende) 

2. Fachforum „Baulandentwicklung“

Das zweite Forum führte anhand der Vorträge von drei hochkarätigen externen Expert*innen in die beiden Themenkomplexe Baulandaktivierung und Konzeptvergaben ein.

  • Julia Gottlieb, Leiterin des Stadtdienstes Planung, Mobilität und Denkmalpflege der Stadt Solingen, stellte das Solinger Modell zur Baulandaktivierung durch private Eigentümeransprachen vor. In ihrem Vortrag arbeitete Sie folgende Kernpunkte heraus: Innenentwicklung vor Außenentwicklung, Qualität und Zielgruppenfokus, intensive Eigentümer*innenaktivierung und Gründung einer Allianz für Wohnen.
  • Birgit Kasper, die Leiterin der Koordinations- und Beratungsstelle im Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen, erläuterte in ihrem Vortrag das Konzeptverfahren der Stadt Frankfurt a.M.. Erfolgsfaktoren des Verfahrens sind der offene und niedrigschwellige Charakter, die interessierte Gruppen ihre Ideen skizzieren lässt. Die Grundstücksvergabe erfolgt dann zu einem Festpreis an die Gruppe, die im Rahmen eines transparenten Bewertungssystems das beste Konzept vorgelegt hat. In der für die Gruppen besonders herausfordernde Anfangsphase von Wohnprojekten, begleitet die Stadt die Qualitätssteuerung weiter und unterstützt die Projekte weiter.
  • Ludger Kloidt, Geschäftsführer von NRW.URBAN, stellt abschließend die verschiedenen Angebote des Landes NRW zur Flächenentwicklung vor. Dabei werden insbesondere die beiden Programmteile Bau.Land.Partner (Stärkung der Innenentwicklung, Aktivierung von Standorten sowie „Hilfe zur Selbsthilfe“) und Bau.Land.Kommunal  (Instrument zur finanziellen und personellen Unterstützung von Kommunen bei der Baulandentwicklung, Beibehaltung der Gestaltungs- und Entscheidungskompetenz) genauer beleuchtet.

Anschließend wurden die thematischen Impulse der externen Expert*innen an zwei Thementischen weiter vertieft und auf die Aachener Rahmenbedingungen hin diskutiert. Der Thementisch „Konzeptvergabe“ stellt insbesondere heraus, dass entsprechende Verfahren politisch legitimiert, offen und niederschwellig gestaltet und auf Basis flexibler Der zweite Thementisch sieht vor dem Hintergrund der derzeitigen Lage auf dem Aachener Grundstücksmarkt, die Fokussierung auf kleinere, aber unproblematische Potentialflächen als besonders erfolgsversprechende Strategie, um neues Wohnbauland zu schaffen. Dabei sollte besonders Wert auf einen intensiven Austausch zwischen Verwaltung und Eigentümer*innen gelegt werden, dafür sind neue, qualitätsvolle Beratungsangebote zu schaffen.

3. Fachforum „Qualität im Quartier“

Das drittebehandelte in zwei großen Arbeitsgruppen zum einen die Aktivierung von Flächenpotentialen zur Entwicklung neuer Quartiere, zum anderen das Thema Gutes Wohnen im Quartier und wie quartiersspezifische Wohnraumlösungen gestaltet werden könnten. Zum Einstieg gaben drei Expert*innen kurze Impulsreferate zu folgenden Themen:

  • Mut zur Entwicklung: Große Quartiere und neues Wohnen gestalten (Prof. Dr.-Ing. Förster)
  • Eine Typisierung der Aachener Quartiere (Dr. Marius Otto)
  • Potenziale und Voraussetzungen für die Schaffung zukunftsgerichteten Wohnraums aus Sicht der Wohnungswirtschaft (Martin Dornieden)

In der anschließenden Diskussion wird vor allem die Bedeutung der regionalen Perspektive bei der strategischen Wohnraumentwicklung herausgearbeitet.

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