Jugendforum Aachen

Ein Jugendforum für Aachen

Nachbericht zum ersten Aachener Jugendforum am 30.04.2025

Erstes Aachener Jugendforum: Volles Haus, starke Stimmen und frische Ideen für die Stadt

Das erste Aachener Jugendforum am 30. April war ein voller Erfolg: Rund 70 engagierte Jugendliche aus weiterführenden Schulen der Stadt Aachen kamen im Forum M zusammen und füllten den Saal bis auf den letzten Platz. Die hohe Beteiligung beeindruckte Politik und Verwaltung gleichermaßen, die das große Interesse der Jugendlichen ausdrücklich lobten.

Das Jugendforum, ein neuer Ableger des Bürgerforums, bietet jungen Menschen die Möglichkeit, ihre Ideen und Anliegen direkt in die politische Diskussion einzubringen. Grundlage für vier der vorgestellten Projekte war der im November 2024 durchgeführte Zukunftsworkshop „Pimp my Future“, in dem sich die Jugendlichen intensiv mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen auseinandergesetzt hatten.

Organisiert wurde der Workshop von „Politik zum Anfassen e. V.“, einem unabhängigen, überparteilichen und gemeinnützigen Verein. Unterstützt wurde er durch die städtischen Fachbereiche Bürger*innendialog und Verwaltungsleitung (FB01), Klima und Umwelt (FB36) sowie Jugend und Schule (FB45) der Stadt Aachen.

Nachhaltigkeit ganz praktisch: Trinkbrunnen für Aachen

Der erste zu behandelnde Antrag kam von Schüler*innen des Einhard-Gymnasiums, die sich für die Einrichtung zusätzlicher öffentlicher Trinkwasserbrunnen in Aachen einsetzen – ein Thema mit hoher Relevanz angesichts zunehmender Hitzeperioden. Die Jugendlichen forderten, an stark frequentierten Orten in der Stadt kostenlose Trinkwasserspender aufzustellen.

Politik und Verwaltung zeigten sich offen: Die Stadt Aachen arbeitet bereits an einem Konzept, das als Maßnahme der kommunalen Daseinsvorsorge und Klimaanpassung gilt. Die Diskussion im Jugendforum gab dem Vorhaben zusätzlichen Schwung. Themen wie barrierefreie Gestaltung und kreative Finanzierung, zum Beispiel durch Sponsoren, wurden ebenfalls eingebracht. Die Jugendlichen bewiesen dabei ein hohes Maß an Reflexionsvermögen und Weitblick.

Kostenlose Fahrräder und Reparaturen an Schulen

Ein weiterer Vorschlag thematisierte kostenlose Leihfahrräder und Reparaturangebote an Schulen. Vorgeschlagen wurden ein Gutscheinmodell für den Zugang zu E-Bikes über Velocity sowie die Einrichtung von Fahrradwerkstätten an weiterführenden Schulen.

Die Verwaltung verwies auf bestehende Modellstandorte und sieht Potenzial für eine Ausweitung, betonte jedoch den Bedarf an weiteren Prüfungen zur Umsetzbarkeit. Vorgeschlagen wurden Testwochen an ausgewählten Schulen sowie Fragebögen und Fotoaktionen zur Bedarfsermittlung.

Auch die Idee, Schüler*innen das Reparieren selbst beizubringen, fand Anklang. Schülerinnen der Heinrich-Heine-Gesamtschule warben für Upcycling statt Neukauf: „Es geht nicht immer darum, etwas Neues zu kaufen, sondern das Beste aus dem zu machen, was bereits da ist.“ Gleichzeitig wurde betont, dass viele Jugendliche kein eigenes Fahrrad besitzen – ein kostenloser Verleih wäre daher auch sozialpolitisch relevant.

Das Jugendforum empfahl einstimmig, das Konzept weiterzuverfolgen und es im Schulausschuss weiter zu behandeln.

Digitale Informationsplattform für Jugendliche

Ein weiterer Antrag behandelte das Konzept einer eigenen Internetseite von Jugendlichen für Jugendliche. Ziel ist es, eine zentrale Plattform zu schaffen, die Informationen über Veranstaltungen, Beteiligungsmöglichkeiten, Freizeitangebote und vieles mehr bündelt – gestaltet und gepflegt von jungen Menschen selbst.

Das Konzept wurde unter anderem vom AWO-Jugendwerk und der Bezirksschüler*innenvertretung mitentwickelt und stieß auf breites Interesse im Forum. Politik und Verwaltung begrüßten die Idee grundsätzlich und regten an, auch bestehende digitale Strukturen wie die neu überarbeitete städtische Webseite in Betracht zu ziehen. Die Stadt prüft derzeit, wie eine Umsetzung unterstützt werden kann.

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen betonte: „Wir nehmen den Ball gerne auf.“

Neben den genannten Themen wurden weitere Anträge zur Förderung von klimafreundlichem Abfallmanagement an Bildungseinrichtungen und zur Aufwertung öffentlicher Sportplätze besprochen. Alle Anträge wurden zur weiteren Bearbeitung an die zuständigen politischen Gremien übergeben.

Jugendforum als neuer Impulsgeber

Die erste Sitzung des Jugendforums hat deutlich gemacht: Aachens Jugend will mitreden – und hat etwas zu sagen. Das Format bietet nicht nur Raum für kreative Ideen, sondern auch für echte Beteiligung. Zahlreiche Politiker*innen würdigten die Qualität der Beiträge und die Ernsthaftigkeit, mit der sich die Jugendlichen mit aktuellen Herausforderungen ihrer Stadt auseinandersetzen.

Hilde Scheidt, stellvertretende Vorsitzende des Bürgerforums, erinnerte daran, dass politische Prozesse Zeit benötigen – ermutigte aber alle Teilnehmenden, dranzubleiben und ihre Stimme weiterhin zu erheben.

Ein gelungener Auftakt mit viel Potenzial für die Zukunft.

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