Aachen in Zahlen 2025
Oktober 2025: Studierendenstadt Aachen
Pünktlich zum Beginn des Wintersemesters 2025 befasst sich diese Ausgabe von Aachen in Zahlen mit den Zahlen der Studierenden. Die Stadt Aachen wird stark durch die ansässigen Studierenden geprägt. Dies schlägt sich auch in den Bevölkerungsstatistiken nieder. Die letzten offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamt aus dem Wintersemester 2022 beziffern die Gesamtzahl der Studierenden in der Städteregion Aachen (inklusive Standort Jülich) auf 60.315. Ein erheblicher Teil dieser Studierenden lebt im Stadtgebiet. Laut den Zahlen des Zensus 2022 betrug der Anteil der Personen zwischen 20 und 29 Jahren an der Gesamtbevölkerung in der Stadt Aachen 23 Prozent. In dieser Kategorie ist Aachen unter den kreisfreien Städten in NRW Spitzenreiter. In dieser Ausgabe wird erläutert, wie weitreichend der Einfluss der Studierenden auf verschiedene (Bevölkerungs-)Statistiken ist.
Bevölkerung
Aachen ist nicht nur allgemein als Studierendenstadt bekannt, sondern auch für das ungleiche Geschlechterverhältnis der Studierenden aufgrund der immer noch männlich dominierten technischen Studienfächer. Dieses Verhältnis spiegelt sich auch in den Bevölkerungsstatistiken wider. In den Ergebnissen der bundesweiten Volkszählung des Zensus 2022 wiesen lediglich die Städte Gießen, Marburg, Tübingen und Heidelberg einen größeren Anteil an Personen zwischen 20 und 29 Jahren auf. Im Bezug auf den Anteil der Männer in dieser Altersklasse an der Gesamtbevölkerung ist Aachen bundesweiter Spitzenreiter. 13,8 Prozent der Bevölkerung sind Männer zwischen 20 und 29 Jahren. Das entspricht einer Gesamtzahl von 36.095. Lediglich Neubiberg, Standort der Bundeswehruniversität München, hat einen ähnlich hohen Anteil mit 13,7 Prozent. Hier beträgt die Gesamtzahl der Männer in dieser Altersklasse allerdings lediglich 1.970.
© Stadt Aachen / Fachbereich Bürger*innendialog und Verwaltungsleitung, Abteilung Statistik und WahlenQuelle: Zensus 2022
Wanderungsbewegungen
Auch auf die Zu- und Wegzüge in Aachen haben die Studierenden einen deutlich messbaren Einfluss. In den Jahren 2014 bis 2024 betrug die durchschnittliche Anzahl der Zuzüge bei Personen zwischen 20 und 29 Jahren 9.990 und die durchschnittliche Anzahl der Wegzüge 9.518. Obwohl diese Altersgruppe laut Zensus nur 23 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht, weist die gesamte restliche Bevölkerung der Stadt Aachen kaum höhere Zahlen auf. Hier wurden durchschnittlich 10.710 Zuzüge und 10.063 Wegzüge registriert. Der Wanderungssaldo (Zuzüge – Wegzüge) zeigt ein ähnliches Bild. Der Durchschnitt beträgt hier in der Altersklasse 20 bis 29 Jahre 472 und für alle anderen Altersklassen 647. In der untenstehenden Grafik sind die jährlichen Werte dargestellt. Hier zeigt sich, dass der Wanderungssaldo bei beiden Gruppen seit 2014 gesunken ist. In den Jahren 2020 und 2024 war der Wanderungssaldo negativ, ansonsten stets positiv.
© Stadt Aachen / Fachbereich Bürger*innendialog und Verwaltungsleitung, Abteilung Statistik und WahlenQuelle: Melderegister Stadt Aachen
Studierende in Aachen
In der Regionaldatenbank des Bundesamtes für Statistik (Destatis) sind bundesweite Studierendenzahlen verfügbar. Die aktuellsten Zahlen sind aus dem Wintersemester 2022. Für Aachen sind die Zahlen der Städteregion Aachen inklusive der Studierenden am Forschungsstandort Jülich vorhanden. Seit 2015 ist die Gesamtzahl der Aachener Studierenden von 54.589 auf 60.315 angestiegen. Studierende der Ingenieurswissenschaften machen den größten Anteil aus. In dem betrachteten Zeitraum betrug dieser Anteil durchschnittlich 63,23 Prozent. Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften weisen mit durchschnittlich 13,29% den zweitgrößten Anteil auf.
© Stadt Aachen / Fachbereich Bürger*innendialog und Verwaltungsleitung, Abteilung Statistik und WahlenQuelle: Destatis
Aachener Studierendenzahlen im nationalen Vergleich
Die Gesamtzahl der Studierenden in der Städteregion Aachen inklusive dem Forschungsstandort Jülich betrug im Wintersemester 2022 laut Destatis 60.315, damit belegt die Region im nationalen Vergleich Platz 9. Betrachtet man nur die Ingenieurswissenschaften, weist lediglich Berlin eine höhere Anzahl von Studierenden auf. Hier zeigt sich deutlich, wie bedeutend die Studierenden in den Ingenieurswissenschaften für den Studienstandort Aachen sind.
© Stadt Aachen / Fachbereich Bürger*innendialog und Verwaltungsleitung, Abteilung Statistik und WahlenQuelle: Destatis
Insgesamt lässt sich festhalten, dass Aachen selbst in der Gruppe der Studierendenstädte hervorsticht. Sowohl in Bevölkerungsstatistiken als auch in Studierendenstatistiken gehört Aachen zu den Spitzenreiter, obwohl viele der hier verglichenen Städte deutlich mehr Einwohner aufweisen.
Februar 2025: Zensus – Aachen im strukturellen Vergleich
Seit Juli 2024 werden nach und nach die Ergebnisse des Zensus 2022 in der Zensusdatenbank des statistischen Bundesamtes veröffentlicht. Da die Erhebung in ganz Deutschland stattfand, können mit den Daten interessante strukturelle Vergleiche zwischen den deutschen Gemeinden gezogen werden. In dieser Ausgabe von „Aachen in Zahlen“ werden einige Aspekte näher betrachtet, in denen Aachen aus der Menge der deutschen Gemeinden hervorsticht. Alle betrachteten Daten stammen aus der Zensusdatenbank und beziehen sich auf den Stichtag der Erhebung (15. Februar 2022).
Demografie
Aachen ist eine Studierendenstadt mit deutlich mehr männlichen als weiblichen Studierenden. Dies lässt sich in der Demographie der Stadt gut nachvollziehen. Tatsächlich machten Männer zwischen 20 und 29 Jahren in den Zensusdaten 13,8 Prozent der Aachener Bevölkerung aus. Das ist im deutschen Vergleich aller Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern der höchste Wert und sticht auch unter den Universitätsstädten heraus. Bei Frauen in dieser Altersklasse verzeichnete Aachen im nationalen Vergleich Platz 15 mit 9,2 Prozent. In der untenstehenden Grafik sind die prozentualen Anteile der verschiedenen Altersklassen an der Gesamtbevölkerung der betrachteten Gemeinden abgebildet. Die hellgelben Linien stellen den deutschlandweiten Durchschnitt dar. Die Aachener Werte werden durch die dunkelgelbe Line dargestellt.
© Stadt Aachen / Fachbereich Bürger*innendialog und Verwaltungsleitung, Abteilung Statistik und WahlenBildung
Im Zuge der Personenerhebung des Zensus 2022 wurden ca. 10 Prozent der Bevölkerung aufgerufen, genauere Angaben über ihre Lebensumstände zu machen. Der höchste Bildungsabschluss war eines der abgefragten Merkmale. Die Ergebnisse der Befragung wurden vom statistischen Bundesamt auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet. In dem betrachteten Daten wurden die Zahlen für alle Personen über einem Alter von 15 Jahren berücksichtigt. Hier ist ebenfalls der Einfluss der Studierenden erkennbar: 35,1 Prozent der Aachener*innen verfügt (noch) nicht über einen beruflichen Bildungsabschluss. Der deutsche Durchschnitt beträgt 26,6 Prozent. Somit liegt Aachen hier ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt der deutschen Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohner*innen.
© Stadt Aachen / Fachbereich Bürger*innendialog und Verwaltungsleitung, Abteilung Statistik und WahlenBetrachtet man die Verteilung der Bildungsabschlüsse, sticht Aachen ebenfalls im deutschen Vergleich hervor. Der Anteil der Personen mit akademischem Abschluss (Bachelor, Master, Diplom, Magister oder Promotion) ist in Aachen doppelt so hoch wie im deutschen Durchschnitt, nämlich bei 48,8 Prozent der beruflichen Abschlüsse. Deutlich geringer als im Bundesdurchschnitt ist der Anteil der Absolvent*innen, die eine Lehre oder eine Berufsausbildung im dualen System absolviert haben. Den höchsten Anteil an Akademiker*innen weist Tübingen mit 63,8 Prozent auf.
© Stadt Aachen / Fachbereich Bürger*innendialog und Verwaltungsleitung, Abteilung Statistik und WahlenLebenssituation und Haushalte
Der hohe Anteil an Studierenden schlägt sich in Aachen auch im Beziehungsstatus der Bewohner*innen nieder: Mit 53,4 Prozent waren zum 15. Mai 2022 mehr als die Hälfte der Aachener*innen ledig. Hier belegt Aachen Platz Sechs im nationalen Vergleich. Nur Tübingen, Marburg, Heidelberg, Freiburg und Gießen wiesen einen höheren Anteil lediger Einwohner*innen auf. 32,5 Prozent der Bewohner*innen waren verheiratet oder in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. Diese Zahl liegt zehn Prozentpunkte unter dem Bundesdurchschnitt mit 42,5 Prozent. Die Gruppen in der entsprechenden Grafik mit einem Bezug zu „Ehe“ beziehen jeweils auch das Äquivalent aus eingetragenen Lebenspartnerschaften mit ein. So beinhaltet beispielweise die Kategorie „Geschieden“ auch Personen, bei denen eine eingetragene Lebenspartnerschaft aufgehoben wurde.
© Stadt Aachen / Fachbereich Bürger*innendialog und Verwaltungsleitung, Abteilung Statistik und WahlenDie im Zensus 2022 betrachteten Haushaltsarten zeichnen ein ähnliches Bild: In der untenstehenden Grafik werden die prozentualen Verteilungen der verschiedenen Haushaltsarten in Aachen und im deutschen Durchschnitt dargestellt. Haushalte mit Ehen, eingetragenen Partnerschaften und nichteheliche Lebensgemeinschaften wurden in der Kategorie „Partnerschaft“ zusammengefasst. Auffallend ist hier zunächst der hohe Anteil an Einpersonenhaushalten. Hier ist Aachen im Bundesdurchschnitt deutlich überdurchschnittlich. Der höchste Wert im deutschen Vergleich wurde in Regensburg festgestellt. Dieser liegt allerdings mit 58,6 Prozent nur rund fünf Prozentpunkte über dem Aachener Wert. Aachen weist den fünftgrößten Anteil an Wohngemeinschaften auf – nämlich 6,2 Prozent. Lediglich Tübingen mit 7,0 Prozent, Heidelberg mit 6,6 Prozent, Marburg mit 6,4 Prozent und Gießen mit 6,3 Prozent erreichen hier höhere Werte.
© Stadt Aachen / Fachbereich Bürger*innendialog und Verwaltungsleitung, Abteilung Statistik und Wahlen