Pontstraße: Umgestaltung
Anlass und Ziel | Zustand | Planung | Verfahren und Kosten
Aktuell:
Die Arbeiten zur Umgestaltung der Ponstraße beginnen Ende März und dauern voraussichtlich bis Ende September.
Anlass und Ziel
In den kommenden Jahren plant die Regionetz für die gesamte Pontstraße (Ponttor bis Markt) die Sanierung der Ver- und Entsorgungsleitungen. Zeitlich soll der 3. Abschnitt (Fußgängerzone) als erster von vier Abschnitten ab voraus. Anfang 2022 saniert werden. An diese Maßnahme der Regionetz soll sich die im Folgenden beschriebene städtische Neuplanung des Pontstraßenbereiches anschließen.
Zustand
Heute definiert sich die Pontstraße im Wesentlichen als Gastronomiemeile. Mit Blick auf ihre Rolle als Teilabschnitt des Premiumfußweges 10 kann sie in ihrem aktuellen Zustand den Anforderungen an eine fußgängerfreundliche Verbindung zwischen Stadtkern und Lousberg nicht vollständig gerecht werden. Dies liegt primär an ihrer unzureichenden Begehbarkeit. Unebenes Kopfsteinpflaster mit großen, teils ausgewaschenen Fugen ergibt heute eine selbst für Menschen ohne körperliche Einschränkungen nur sehr unkomfortabel nutzbare Fläche.
Bis 2017 war der Platz am Marienbongard als Platzfläche mit Bänken und vier Bäumen nutzbar. Aufgrund von Pilzbefall mussten im selben Jahr jedoch alle vier Bäume gefällt werden. Zusätzlich wurde die Platzfläche im Rahmen eines angrenzenden Hausbaus als Lagerplatz für Baumaterial und -maschinen genutzt. Seit Fertigstellung des Bauvorhabens befindet sich der Platz nun in einem schwebenden Zustand. Aufgrund der Baumfällungen sowie der Wegnahme von öffentlichen Sitzmöglichkeiten ist der Charakter eines öffentlichen Platzes fast vollständig entfallen. Ziel ist es an diesem Ort wieder hochwertigen und konsumfreien Aufenthalt zu ermöglichen.
Planung
Als öffentlicher Raum dient die Pontstraße zahlreichen Menschen in der Woche als Ort des Aufenthaltes und der Fortbewegung. Diese beiden Funktionen sollen mit der Umgestaltung gestärkt werden. Dabei liegt der Fokus bei der Pontstraße auf einer zukünftig besseren Begeh-/ Berollbarkeit des Straßenraumes.
Die Planung für die Platzflächen konzentriert sich hingegen auf die Schaffung einer neuen Aufenthaltsqualität, die gleichzeitig als Bindeglied zwischen Pontstraße und Campus eine hohe Durchlässigkeit aufweist.
Um in Zukunft die Pontstraße für Fußgänger komfortabler zu gestalten, sieht der Entwurf den Austausch der vorhandenen Bodenbeläge vor. An der heutigen Querschnittsaufteilung in Seitenbereiche und Mittelteil ändert sich dabei nichts. Die Pflastersteine im mittleren Teil werden entnommen, geschnitten und anschließend wieder eingesetzt. Dadurch entsteht eine ebene und homogene Fläche.
Gefasst wird der mittlere Bereich auf beiden Seiten von einer Rinne, die ebenfalls in geschnittenem Pflaster, jedoch in Längsrichtung verlegt, ausgebaut wird. Im Vergleich zur östlichen, wasserführenden Rinne (30 cm), wird die westliche Rinne 60 cm breit als Scheinrinne (wird nicht für Entwässerung benötigt und führt somit kein Wasser) ausgebaut werden. Grund hierfür ist das taktile Leitelement, welches auf der Innenseite der westlichen Scheinrinne entlang geführt wird. Durch diese Breite können Konflikte zwischen Gastronomiemobiliar und Nutzern des taktilen Leitelementes zukünftig vermieden werden.
Beide Seitenbereiche werden mit diagonal verlegten 20 x 20 cm Betonplatten gestaltet, die an ihren Seiten jeweils mit einem Läufer gefasst sind. Auch zukünftig werden die Seitenbereiche in weiten Teilen der angesiedelten Gastronomie als Bereich für eine Außenbewirtung zur Verfügung gestellt.
Der Platz am Marienbongard wird in seiner Querschnittsaufteilung zukünftig anders als bisher gestaltet, es bleibt aber bei der verkehrsrechtlichen Regelung einer Fußgängerzone. Radfahren soll in Zukunft nicht mehr gestattet sein. Der im Süden begrenzende Gehweg soll von aktuell ca. 1,6 m auf 2,2 m aufgeweitet werden. An der Breite des nördlich der Platzfläche liegenden Gehweges wird sich nichts ändern. Dieser Fußweg verfügt schon heute über eine Breite von knapp über 2 m.
Beide Seiten werden mit 30 x 30 cm Betonplatten ausgebaut, entsprechend dem Standard in der Fortführung der Straße, wobei im nördlichen Bereich ein taktiles Leitelement integriert wird.
Eingerahmt von den Gehwegen liegt die Platzfläche, die zukünftig wieder eine konsumfreie Aufenthaltsqualität bieten soll.
Dabei setzt sich der Bereich aus zwei Abschnitten zusammen. Angrenzend an den südlichen Gehweg bildet sich ein durchlaufender Grünstreifen aus, der durch drei neue Bäume definiert wird. Zwischen den Baumbeeten, die begehbar ausgestaltet werden, verlaufen in Längsausrichtung Rasenlamellen. Sie entstehen durch Pflasterbänder, die mit ca. 5 cm breiten, unbefestigten Fugen versehen sind. In diesen Zwischenräumen soll Rasen wachsen, der die grüne Achse in ihrer Wahrnehmbarkeit stärkt. Zusätzlich werden die Zwischenräume der Bäume mit Fahrradbügeln versehen.
Oberhalb des beschriebenen Grünstreifens entsteht der Kernbereich für den Aufenthalt. Dieser Bereich hebt sich in seiner Gestalt deutlich von den Seitenbereichen ab. Hier soll geschnittenes Natursteinpflaster mit einem umlaufenden, eingliedrigen Band verlegt werden. Am nördlichen Ende der Fläche, angrenzend an den Gehweg erhält der Platz zusätzlich drei Sitzbänke zum Verweilen sowie zwei neue Müllbehälter.
Ungeachtet der unterschiedlichen Zonierung ist der gesamte öffentliche Raum am Marienbongard niveaugleich ausgebaut. Für den Nutzer wird zwar deutlich, dass es klar definierte Achsen zur Fortbewegung und gleichzeitig Räume für den Aufenthalt gibt. Trotzdem reagiert der Entwurf mit seiner Gestalt auch auf untergeordnete Wegebeziehungen und bietet somit eine größtmögliche Durchlässigkeit.
Verfahren und Kosten
Politische Beratung
Der Ausführungsbeschluss wurde durch den Mobilitätsausschuss am 27.10.2022 gefasst.
Kosten
Die Gesamtkosten für die vorgesehenen Maßnahmen belaufen sich auf ca. 980.000 €. Als Teilprojekt des Innenstadtkonzeptes 2022 wird die Maßnahme über die Städtebauförderung mit bis zu 100 % gefördert.
KAG-Beiträge
KAG Beiträge werden bei dieser Maßnahme nach jetzigem Stand nicht erhoben.
Weiteres Vorgehen
Im Anschluss an die Ausschreibung und Vergabe der Baumaßnahmen wird die Stadt Aachen ab Frühjahr 2023 die Umgestaltung der Pontstraße und des Platzes am Marienbongard durchführen. Die Umgestaltung dauert voraussichtlich 4-5 Monate.