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Inhalt



Pläne zur Umgestaltung

 

Erarbeitung der Entwürfe

Die Entwürfe zur Umgestaltung der Rehm-Plätze sind in einem umfangreichen Analyse- und Beteiligungsprozess entstanden (siehe Kapitel „Projektfahrplan“). Durch die aufsuchende Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner im Viertel sind ihre Vorstellungen und Wünsche von Beginn an in die Umgestaltungs-Pläne eingeflossen. Die drei Plätze haben letztlich wichtige Funktion zum Aufenthalt und Treffen sowie für Spiel und Bewegung der Bewohnerinnen und Bewohner.

Im Ergebnis der vielfältigen Anregungen und Kritikpunkte zu den ersten Plänen wurde die Entwurfsplanung für die drei Plätze erstellt.

Rehmplatz

Der Entwurf für den Rehmplatz zeigt eine offene Raumstruktur, die den Nutzerinnen und Nutzern ein großes Sicherheitsgefühl und gute Übersicht über die gesamte Platzsituation vermitteln soll. Sämtliche Bestandsbäume und -pflanzungen auf und um den Platz sollen erhalten bleiben und aufgewertet werden, gleiches gilt für die Mosaikpflasterung des Gehwegbereiches um den Platz herum.

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Rehmplatz - Struktur

Funktional bietet der Platz eine differenzierte Zonierung, die aufeinander abgestimmte Funktionen anbietet, welche nach Ergebnissen der Bürgerbeteiligung berücksichtigt wurden. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf den mit Betonelementen eingefassten Hochbeeten (Beton mit Weißzementanteil) und die Integration der mittigen Bestandsbäume. Sie erhöhen die Wertigkeit des Platzes durch ihre helle Materialität, vermitteln ein freundliches Erscheinungsbild und bieten zusätzlich mehr Grün auf dem Platz und vielfältige Aufenthalts-möglichkeiten.

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Rehmplatz - Entwurf (Klick zum pdf)

Das konzipierte und in einzelne Nutzungsbereiche gegliederte Band im Norden mit Elementen wie offener Hollywoodschaukel, Spieltischen, Laufrad („Hamsterrad“), Tischtennisplatte und Fitnessgeräten bietet eine Abfolge von Ruhe- und Bewegungsräumen an, die Kommunikation fördern, aber auch das „für sich sein“ zulassen.

Das sog. „Hamsterrad“ erfreut sich im Ergebnis der durchgeführten Beteiligung größter Beliebtheit und wird in das Konzept zur Umgestaltung integriert. Gleichzeitig wird jedoch die von den Anwohnerinnen und Anwohnern als gefährlich eingestufte Kletterwand und Rutsche an dem Laufrad demontiert.

Das große Hochbeet in der südlichen Hälfte bietet neben den Sitzmöglichkeiten durch Holzauflagen zusätzlich noch ein großes Sitzpodest. In direkter Nähe zur Kleinkinderspielfläche bietet es auch Eltern Platz, um ihren Kindern beim Spielen zuzuschauen und dabei bequem zu sitzen.

Der Kleinkinderspielbereich im Westen besteht aus einer Sandspielfläche und einer Gummigranulat-Fläche, in die ein flaches Klettergerät und ein Trampolin integriert sind. Bei der Auswahl des Klettergerätes wurde besonders darauf geachtet, dass die Konstruktion offen und ohne Engstellen ist, um eine hindernisfreie Nutzung auch für betreuende Eltern von bewegungseingeschränkten Kindern zu bieten. Einzelne Wippelemente (teils aus dem Bestand) runden das Spielangebot ab. Die Spielelemente sind flach gehalten, um zum einen die Bespielbarkeit für Kleinkinder zu gewährleisten, zum anderen aber auch die Sichtachse aus der Maxstraße über den Platz und auf die Mariensäule nicht zu stören.

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Rehmplatz – Perspektive Spielbereich

Ein Wasserteppich mit Wasserdüsen dient als zusätzliches Spiel- und Schmuckelement. Der Standort zwischen Sandspiel und Mariensäule ist so gewählt, dass das Wasser außer Reichweite von Denkmal, Spielgeräten und relevanten Laufachsen ist und somit keine Beeinträchtigung darstellt.

Das Erscheinungsbild der Mariensäule soll in Form von konservatorischen Maßnahmen an Sockel und Säule verbessert werden bzw. die Säule vor weiterem Verfall gesichert werden.

Im östlichen Teil des Platzes ist der Freiraum großzügiger gestaltet. Wichtigster Punkt ist hier als optionaler Bestandteil ein neuer Pavillon, der ein Café, Imbiss oder mehr sein kann und genügend Mobiliar für zahlreiche Gäste anbietet. Die Realisierung dieses Entwurfsbausteins setzt voraus, dass sich ein Betreiber für die gastronomische Einrichtung findet; hierzu sind noch Gespräche mit möglichen Trägern zu führen.

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Rehmplatz – Perspektive Freifläche

Der freie Platzbereich ist weiterhin für größere Veranstaltungen wie z. B. kleine Märkte, Feste oder Anwohnerzusammentreffen gut nutzbar. Dort ist bspw. ausreichend Raum für Veranstaltungen oder Märkte (z.B. Antik-/Flohmarkt o.ä.).

Im östlichen Bereich ist außerdem ein Basketballkorb angeordnet. Damit wird ausdrücklich auch ein Nutzungsangebot für Jugendliche auf dem Rehmplatz eingeplant. Der Basketballkorb schränkt die Nutzbarkeit des östlichen Platzteils bspw. für temporäre Veranstaltungen nicht ein.

Die Zugangsbereiche im Osten und Westen des Platzes sind als Übergange zum Platzinneren mit einzelnen Sitzmöbeln in Form von Podesten gestaltet und bieten weitere Aufenthaltsmöglichkeiten.

Das Erscheinungsbild des Platzes ist gemäß einem Stadtplatz hochwertig angelegt mit Kontrasten zwischen hellem Beton, braunen Sitzauflagen und Ausstattungselementen und dem grauen Bodenbelag. Die Sitzauflagen auf den Hochbeet-Einfassungen sind teils mit Rücken- und Armlehnen geplant. Der Bodenbelag der inneren Platzfläche wird - als Folge einer Planänderung - aus einer so genannten wassergebundenen Decke bestehen. Der einheitliche Belag verleiht dem Platz Großzügigkeit und trägt seiner Bedeutung als historischer Platz des Viertels Rechnung.

Wenzelplatz

Der heute vorhandene Kletterfelsen auf dem Wenzelplatz soll einer offeneren, vor allem aber ungefährlicheren Struktur und Gestaltung weichen. Die bestehenden Bäume um den Platz sollen erhalten bleiben, da diese optisch wie funktional einen guten Rahmen für den Spielbereich des Platzes bieten. Ebenso erhalten bleiben die Pflasterungen um den Platz herum.

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Wenzelplatz – räumliche Struktur

Im Unterschied zur bestehenden Situation ist der Platz nun zweigeteilt: einen kleinen Vorplatz als Treffpunkt und der Hauptaufenthaltsbereich, der (wie im Bestand) mit einem flachen Zaun eingefasst ist. Dieser soll den Nutzern ein höheres Schutzgefühl bieten und verhindern, dass Kleinkinder ungehindert in den Straßenraum laufen. Als niedriger „Sichtschutz“ dienen Heckenelemente an den Rändern zur umgebenden Pflasterfläche, die, durch kleine Lücken gegliedert, verhindern, dass der Raum optisch von seinem Umfeld abgeschnitten ist. Um die Bäume herum werden Aufenthaltsbereiche mit Bänken (teils mit Rücken-/Armlehnen), Tischen und einzelnen Bewegungsgeräten (Rad-/Beintrainer) konzipiert. Zugänglich ist der eingezäunte Bereich von Nord, Ost und West.

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Wenzelplatz – Entwurf (Klick zum pdf)

Der Hauptspielbereich des Platzes ist eine große Spielfläche mit Kletterkombination und einer Einzelschaukel. Ergänzend zum Rehmplatz wendet sich das Spielgerät auch an Kinder bis ca. 13 Jahren. Die Gerätekombination ist ebenfalls offen und ohne Engstellen konzipiert und ermöglicht eine hindernisfreie Nutzung auch für betreuende Eltern von bewegungseingeschränkten Kindern.

Um den Anforderungen des Baumschutzes gerecht zu werden und gleichzeitig die Spielfläche vollständig nutzen zu können, ist ein Teppichvlies als Belag vorgesehen. Dies bietet einerseits Fallschutz, andererseits kann dieser wasserdurchlässige Belag in den empfindlichen Wurzelbereichen der Bäume eingesetzt werden. Ergänzt wird das Spielangebot durch einen Sandbereich für Kleinkinder. Hier ist (weiterhin) eine Wasserpumpe mit zusätzlichen Sand-/Matschtischen geplant. Außerdem findet sich im Spielbereich eine Nestschaukel als Wippelement.

Angrenzend an die Sandfläche ist ein Steg geplant (wahlweise Holz oder Beton), der in die Sandfläche hineinläuft und so auch als Sitzelement dienen kann.

Die Beteiligung hat ergeben, dass insbesondere im direkten Umfeld des Wenzelplatzes zahlreiche Familien mit bewegungseingeschränkten Kindern wohnen. Dem wurde in der Entwurfsplanung besonders Rechnung getragen. Die Belange dieser Kinder werden – außer bei der Wahl der Gerätekombination – in der Form berücksichtigt, dass die Wasserpumpe auch mit dem Rollstuhl anfahrbar ist. Außerdem ist die Einfassung des Spielbereiches an zwei Stellen bodenbündig abgesenkt, so dass man mit dem Rollstuhl bequem auf die Flächen gelangen kann.

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Wenzelplatz – Perspektive

Der Vorplatzbereich ist ausgestattet mit hereinragenden Sitzflächen um die Pflanzflächen, einer Tischtennisplatte, einem Baumpodest, welches optional entlang der Wenzelstraße ein bis zwei Mal eingesetzt werden kann, um auch Anwohnerinnen und Anwohnern vor der Tür eine Sitzmöglichkeit zu bieten.

Um Störungen des Vorplatzbereiches an der Rudolfstraße entgegenzuwirken, soll für die an der Straße stehenden Glascontainer ein anderer Standort gefunden werden.

Oberplatz

Die Aufteilung des Oberplatzes orientiert sich an den Bestandsbäumen des Platzes und bindet diese in die Planung ein. Zwischen den Bäumen am Platzrand entstehen Unterpflanzungen. Diese fassen den Platzbereich räumlich und schaffen damit eine Gliederung zwischen den äußeren Lauf-Bereichen und der inneren Platzfläche. Innen und Außen des Platzes werden damit verbunden. Auch die innenliegenden Bereiche sind durch Hecken-/ Staudenbänder gegliedert, um eine räumliche aber auch funktionale Begrenzung einzelner Funktionen zu schaffen.

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Oberplatz – räumliche Struktur

Hauptmerkmale des Oberplatzes sind der westliche Spielbereich und ein Mini-Ballspielfeld. Der Spielbereich soll insbesondere ein Nutzungsangebot für Kinder schaffen. Er ist mit einer kleinen Gerätekombination, Trampolin, Nestschaukel und einer Doppel-Schaukel ausgestattet. Die Schaukel steht in Fallschutzsand, der übrige Spielbereich ist aufgrund der Anforderungen des Baumschutzes mit einem Teppichvlies-Belag konzipiert. Bei der Ausgestaltung und Wahl der Geräte werden auch – wie bei den anderen beiden Plätzen – Belange von bewegungseingeschränkten Kindern berücksichtigt.

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Oberplatz – Entwurf (Klick zum pdf)

Im Spielbereich sind Sitzmöglichkeiten für Erwachsene/Eltern in unmittelbarer Nähe zum Spielen vorgesehen. Pflanzungen fassen den Spielbereich ein und schaffen einen geschützten Innenbereich. Ein niedriger Zaun, der tlw. von der Bepflanzung gestalterisch eingebunden ist, soll verhindern, dass der Spielbereich für Hunde frei zugänglich ist und spielende Kinder in Richtung Steinkaulstraße laufen. Zugänge sind von Osten und Westen geplant.

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Oberplatz – Perspektive Spielbereich

In der Beteiligung ist das vielfache Bedürfnis insbesondere von Kindern und Jugendlichen geäußert worden, auf dem Oberplatz eine Möglichkeit zum Ballspiel vorzufinden. Um dem nachzukommen, ist auf der inneren, freien Platzfläche ein Mini-Spielfeld mit kleinen Toren und Basketballkorb vorgesehen. Das Spielfeld ist der Mittelpunkt und Aktivitätsort des Platzes.

Die Oberfläche soll für das Spielfeld aus Gummigranulat ausgebildet werden. Als Schutz vor Bällen ist das Spielfeld von einem Ballfangzaun gefasst, der mit Schallschutzpuffern ausgestattet werden soll.

Mit der Aktion Oberplatz  wurde die geplante Nutzung insbesondere mit einem mobilen Ballspielfeld vor Ort überprüft und ausprobiert. Dies ist auf fast ausschließlich positive Resonanz, gerade von den direkten Anwohnerinnen und Anwohnern, gestoßen.

Im übrigen Beteiligungsprozess (bspw. in der durchgeführten Anwohnerversammlung) war das geplante Mini-Spielfeld nicht unumstritten und wurde kontrovers diskutiert. Die Abwägung unterschiedlicher Meinungen und Gesichtspunkte führt im Ergebnis dazu, das Spielfeld als Bestandteil der Planung weiterzuverfolgen.

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Oberplatz – Perspektive Scheibenstraße

An die Ränder und in der Mittelachse gesetzte Bänke, Hollywoodschaukel und Podeste bieten viele Möglichkeiten zum Sitzen, Treffen und Beobachten. Zusätzliche Ausstattungen wie Spieltische (in räumlicher Nähe zu dem Kurdischen Kulturverein) und Fitnessgeräte bieten auch Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für mittleres und fortgeschrittenes Alter. Im Osten soll zusätzlich eine Tischtennisplatte zwischen den bestehen Bäumen aufgestellt werden.

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Oberplatz – Perspektive Eingang

Drei außenliegende Podeste am westlichen Vorplatz bilden hier ebenfalls einen Eingangsbereich zum Platz – wie schon auf dem Rehmplatz und dem Wenzelplatz.

Auf dem Oberplatz sind für die Umsetzung der Planung insgesamt drei Baumfällungen erforderlich. Im westlichen Spielbereich müssen davon für die Umsetzung der Planung und zugunsten einer besseren Nutzbarkeit des Flächenangebotes zwei Bäume gefällt werden, ein weiterer im östlichen Bereich des geplanten Mini-Spielfeldes. Es ist eine Neupflanzung eines Ahorns im Bereich des Oberplatzes geplant, um das ursprüngliche Baumkarree wieder zu vervollständigen.

Baubeschluss zur Umgestaltung

Der Hauptausschuss hat am 12. Juni 2013 die Umgestaltung von Rehm-, Wenzel- und Oberplatz nach den vorliegenden Entwürfen einstimmig beschlossen. Zuvor hatten der Planungs- sowie Kinder- und Jugendausschuss die Entwurfsplanung zur Kenntnis genommen. Die Lenkungsgruppe Aachen-Nord als wichtiges Gremium im Stadtviertel hatte außerdem im Vorfeld dem Hauptausschuss empfohlen, einen entsprechenden Baubeschluss zu fassen.

In der Beratung im Hauptausschuss als formal zuständiges Beschlussgremium wurde insbesondere der umfassende und nutzerorientierte Prozess zur Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner positiv hervorgehoben. Die Pläne bilden damit die Grundlage für die Umgestaltung und werden im weiteren Projektverlauf im Detail ausgearbeitet.