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Ostergrüße per Video

Wie die Schulen wurden auch die Kitas mit der bundesweiten Schließung am 17. März 2020 überrascht. „Von einem Tag auf den anderen war unsere Kita so gut wie leer“, beschreibt Luca Leuner von der städtischen Kita „Franz-Wallraff-Straße“ in Aachen. Lediglich eine Handvoll Kinder von Eltern mit systemrelevanten Berufen, wie etwa bei der Feuerwehr oder im Pflegebereich, kamen fortan in die Einrichtung. Trotzdem fühlten sich die Erzieherinnen und Erzieher weiterhin für alle Mädchen und Jungen gleichermaßen verantwortlich. Um daher mit ihnen in diesen besonderen Zeiten direkt wie indirekt in Kontakt bleiben zu können, machte sich das engagierte Team von Leiterin Dorothee Beckers auf zu neuen Wegen der Kommunikation.

Von Telefonaten zu einer Videobotschaft

„Von Beginn an haben wir die Eltern angerufen, einfach, um uns zu erkundigen, wie es Ihnen und den Kindern zu Hause geht“, so Leuner. Bemerkenswert sei gewesen, dass es eine starke Gemeinschaft innerhalb der Elternschaft gegeben habe. So seien über diese Tipps ausgetauscht worden, wie die Familien die plötzlich entstandenen gemeinsamen 24 Stunden gestalten können. Abhängig der gegebenen Umstände war dies für manche leichter oder schwerer zu realisieren. Daher war es der Kita umso wichtiger, dass alle Kinder ganz gleich der vorliegenden Gegebenheiten zumindest zum Anlass des diesjährigen, ausgefallenen Kita-Osteressens die gleiche kleine Überraschung bekämen.

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© Euregionales Medienzentrum

Seit circa einem Jahr besitzt die Kita nun ein Tablet, das hin und wieder zielgerichtet eingesetzt wird, wie etwa zur Bestimmung von Tieren. Ähnlich wie in den Schulen wollte nun auch die Franz-Wallraff-Kita von diesem Gerät in Distanzzeiten profitieren. Als Jüngster im Team nahm Leuner motiviert den Auftrag an, mit der Stopmotion-App einen kurzen Ostergruß-Film für die Kinder zu drehen.

Die Geschichte entstand sehr schnell. Noch vor dem Lockdown hatten die Kinder Osterhasen gebastelt. Einer dieser begab sich am Tag des Osteressens nach Aachen-Brand in die Kita. Doch der Hase suchte vergeblich in jedem Gruppenraum nach den Kindern. Daher beschloss er kurzerhand, die Kinder einfach zu Hause zu besuchen und ihnen eine kleine Überraschung in den Briefkasten zu legen.

Faszination von selbsterzeugten Fantasiewelten

Einige Eltern hatten die Kinder dabei gefilmt, als sie den per Email zugeschickten Film anschauten. Die Faszination war den Kindern sichtlich ins Gesicht geschrieben – erst recht, als sie wie im Film angekündigt auch wirklich ein kleines Geschenk im Briefkasten entdeckten.

Leuner beobachtet, dass der Film selbst jetzt noch, Monate späte,r nachhaltig wirkt. Immer wieder fragen Kinder: „Der Osterhase war doch nicht echt, aber eigentlich doch, oder?“

Diese Faszination möchte der Erzieher nutzen und seiner Gruppe in Zukunft ermöglichen, selber einmal einen Stopmotion-Film zu drehen, in dem die kindliche Fantasiewelt zum Leben erwacht. Nicht nur würden die Kinder auf diese Weise lernen, wie ein Tablet, ein technisches Gerät aus ihrer Lebenswelt, auch kreativ genutzt werden kann, sondern durch das Erschaffen würden die Kinder auch an Selbstvertrauen und Medienkompetenz hinzugewinnen - genau wie er selber.   

Ansprechpartnerin
Euregionales Medienzentrum Aachen
Anna Metzger
Talstraße 2 (DEPOT)
D-52068 Aachen
Tel.: +49 (0)241/5102211
anna.metzger@mail.aachen.de