Bilderbücher PLUS
Fantasiewelten ermöglichen Kindern, ihre inneren Gefühle und Gedanken zu verarbeiten. Die Geschichten selber können nicht nur unterschiedlich erzählt werden, sondern dank verschiedener Medien auch vielfältig erlebt werden.
Bilder auf die große Leinwand
Neben der Geschichte lebt das Bilderbuch auch von seinen sehr fantasieanregenden Bildern. Genau dies nutzt die Kita Passstraße 25 in Aachen bei ihren Bilderbuch-Kinovorstellungen aus. Während der Vorstellung werden die Bilder für alle gut sichtbar auf eine Leinwand projiziert. Bekannt ist diese Technik unter dem Namen: Bilderbuchkino. „Früher haben wir für die Bilderbuchkinos Dias benutzt. Die Dokumentenkamera ist aber viel einfacher in der Handhabung, da jedes Bild oder Buch genutzt werden kann“, sagt Erzieherin Erika Drießen.
Bilderbuchkinos haben den Vorteil, dass man vielen Kindern gleichzeitig vorlesen kann. Besonders schön und abwechslungsreich wird es, wenn Musik oder verschiedene Instrumente mit einbezogen werden. Dies übernehmen bei den Vorstellungen in der Kita Passstraße sehr gerne die Kinder.
Wie beim Vorlesen auch kann das Bilderbuchkino als Projektöffner dienen. Das ist immer dann der Fall, wenn die Jungen und Mädchen ein besonderes Interesse an einer Figur oder einem Tier aus der Geschichte zeigen. Eine Sonderstellung hat das Bilderbuchkino trotzdem. Schon zu Beginn oder am Ende einer Bilderbuchkino-Veranstaltung gehen die Kinder oft zur Leinwand hin und bewegen ihre Hände im Licht. Daraus folgt dann häufig situativ bedingt ein Projekt zum Thema „Licht und Schatten“.
Eine Geschichte in mehreren Sprachen
Kleine Vorführungen mit Leinwand und Beamer gibt es auch in der Aachener Kita „Albert-Maas-Straße“. Hier werden allerdings DVD-Bilderbücher von miniEdition über einen Laptop an die Wand projiziert. Die Kinder lieben es, beim Vorlesen die leicht animierten Bilder etwa von „Fünf freche Mäuse machen Musik“ oder dem Buch „Einer für Alle – Alle für Einen“ zu verfolgen.
„Die DVDs haben aber noch einen Vorteil“, findet Kitaleiterin Frau Kuckelkorn. „In unserer Kita gibt es über 30 Nationalitäten von gerade mal 80 Kindern. Kinder können auf der DVD die Geschichten in unterschiedlichen Sprachen anhören. Dies hilft ihnen dann, der deutschen Geschichtenerzählerin besser folgen zu können.“
Vielsprachige Vorlesestunde mit Eltern in der Kita „Albert-Maas-Straße“. © Frank Heller
Ein ähnliches Ziel verfolgt Frau Berks-Otto mit dem Projekt „Büchermeehr“. Sie ist die stellvertretende Leiterin der Aachener Kita „Albert-Maas-Straße“. In sechs Modulen werden Eltern zu Vorlese-Mentoren ausgebildet. Danach bieten mindestens zwei Eltern jeden Donnerstag im Eingangsbereich der Kita ein mehrsprachiges Bucherlebnis an. Der Handlungsstrang ist dabei immer auf Deutsch - alles andere tragen die Eltern abwechselnd in ihrer Muttersprache vor. Das braucht natürlich auch doppelt so viel Zeit.
„Ein persönliches Highlight war, als während der Vorlesephase in einer anderen Sprache alle Kinder mit verwunderten Augen lauschten, während ein Kind plötzlich anfing zu lächeln. Es war die Tochter gewesen, die als Erste verstand, worum es ging“, so Berks-Otto. Sie findet es wichtig, dass die Kinder erleben, was es heißt, wenn man manchmal aufgrund der Sprache nicht alles versteht. Das Kind war im Übrigen an dem Tag unglaublich stolz auf ihre Mutter, die Vorleserin.
Unser Tipp
Weitere Ideen für Bilderbuchkinos sind „Der Grüffelo“, „Der Ernst des Lebens“ und „Kind ist Kind“.
Probieren Sie auch einmal Bilderbuch-Apps zur Leseförderung mit digitalen Medien aus, die die Geschichte auch in mehreren Sprachen anbietet.
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