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Das Euregionale Medienzentrum zu Besuch im KingzCorner

© Euregionales Medienzentrum/David Falke
Foto: Euregionales Medienzentrum/David Falke

In den alten Räumen der ehemaligen Degraa-Brauerei befindet sich heute das KingzCorner, ein Jugend- und Kulturzentrum, das sich urbaner Jugend- und Subkultur verschrieben hat. Hinter diesem Ausdruck steckt so einiges, darüber möchten wir in diesem Artikel berichten.

KingzCorner besteht seit 2011 in unterschiedlicher Form und begann seine Arbeit mit Musik als zentrales Element. 2015 wurde das erste größere Jugendprojekt durchgeführt, viele geflüchtete Jugendliche aus Eritrea, die in Aachen aufgenommen wurden, konnten damals eine Anlaufstelle im KingzCorner finden, das Projekt wurde ein großer Erfolg. Das Angebot wurde konsequent weiter ausgebaut, es folgten weitere Projekte und 2016 erste Schulworkshops. Zurzeit bietet KingzCorner verschiedene Angebote an, es gibt ein ausgebautes Tonstudio mit Aufnahmekammer, eine Bühne und eine Bibliothek im Aufbau, aus der eines Tages ein eigenes Medienzentrum entstehen soll. Hinzu kommen jetzt zusätzliche Räume im Keller, der Umbau soll Ende des Jahres abgeschlossen sein. Damit wird das Raumangebot deutlich erweitert und schafft Raum für weitere Angebote.

Medien spielen für das Team des KingzCorner eine entscheidende Rolle, denn darüber finden Jugendliche eine Möglichkeit, sich auszudrücken, finden zueinander und können eigene Erfahrungen im Leben reflektieren. Dass dabei nicht nur Musik Verwendung findet, sondern auch Graffiti, mag auf den ersten Blick verwundern, denn Graffiti wird oft mit Vandalismus in Verbindung gebracht. Wer sich aber die Zeit nimmt, sich die Arbeiten im KingzCorner, die von Jugendlichen in Workshops erstellt worden sind, anzuschauen, stellt schnell fest, wie viel kreatives Potential damit verbunden ist. Und für viele Jugendliche ist der Bezug zu Graffitis viel stärker und näher als zu den althergebrachten Kulturtechniken wie Wasserfarben oder Makramé.

Auch Musik kann diese Verbindungen herstellen, daher liegt es nahe, auf die Musikgattungen wie Rap, HipHop oder R&B zurückzugreifen. So werden eigene Songs geschrieben und aufgenommen. Und da in diesen Gattungen oft mit Versstrukturen, Rheimschemata und Rhythmus gearbeitet wird, kann man Jugendliche zur Poesie heranführen.

Die Ziele dieser Jugendarbeit sind klar: „Selbstreflexion und Selbstbewusstsein“, „soziale Werte wie Fairness, Solidarität und Toleranz“, aber auch eine Sensibilisierung für die Probleme der Jugend und Gesellschaft. Das alles in Verbindung mit einem offenen Angebot, einem sympathischen und einladendem Team und Sie haben ein ganzheitliches Konzept, das aufgeht. Hier geht es zum Konzept.

© Euregionales Medienzentrum/David Falke
Foto: Euregionales Medienzentrum/David Falke

Auch wir vom Medienzentrum finden: Medien können mehr, als man auf den ersten Blick denkt. Man muss nur aufmerksam sein und offen für die Medienwelt der Kinder und Jugendlichen. Wenn HipHop-Musik, Graffiti und Spoken-Word, also die oben bereits genannte urbane Jugend- und Subkultur, diejenigen Medien sind, über die Jugendliche einen Zugang finden, so müssen wir uns als Gesellschaft auf diese Medien einlassen und der Jugend einfach mal zuhören. Versuchen Sie mal es in Ihrem Bildungsalltag, ist eine Empfehlung, die wir aus diesem Besuch mitnehmen.

Dem Team vom KingzCorner danken wir auf diesem Weg für die Möglichkeit, deren Arbeit näher kennenlernen zu können.

Ansprechpartner
David Falke
Euregionales Medienzentrum
Talstraße 2 (DEPOT)
52068 Aachen
Tel.: 0241 5102-208
david.falke@mail.aachen.de
www.medienzentrum-aachen.de