Baumfällungen im Stadtgebiet
Das Team Baumunterhaltung des Aachener Stadtbetriebs beginnt am Dienstag, 1. Oktober, mit Baumfällungen im Stadtgebiet. Alle betroffenen Bäume sind in einem schlechten Zustand und nicht mehr verkehrssicher. Dadurch stellen sie eine Gefahr für Bürger*innen dar. „Die betroffenen Bäume sind teilweise oder ganz abgestorben und durch einen Pilzbefall oder eine Vorschädigung in Form von Fäulen oder Rissen in ihrer Stand- und Bruchsicherheit gefährdet“, erklärt Nino Polaczek-Keilhauer, Teamleiter Baumpflege des Aachener Stadtbetriebs.
Ausbreitende Baumkrankheiten
Dies zeigt sich beispielhaft an der Peliserker Straße: Hier werden acht Pappeln im Bereich des Spielplatzes Talstraße gefällt. Diese Pappeln wurden teilweise schon in ihrer Höhe reduziert, weisen aber immer mehr Faulstellen im Wurzelbereich auf, welche die Standsicherheit stark beeinträchtigen. Es ist bereits jetzt absehbar, dass in diesem Bereich weitere Fällungen folgen müssen, da mit fortschreitendem Alter bei Pappeln häufig Faulstellen in den Wurzelräumen entstehen.
Am Senserbachweg sind 31 Eschen betroffen. In den Bäumen hat sich das Eschentriebsterben ausgebreitet, wodurch sie absterben und daher viel Totholz produzieren. Um die Verkehrssicherheit in dem Bereich zu gewährleisten, müssen die Eschen gefällt werden.
Eine weitere Maßnahme wird Anfang Oktober an der Wilhelmstraße vorgenommen. Zwei Robinien sind von Pilzen befallen. Der Stammfuß und die Wurzelanläufe der Bäume sind jeweils so stark beschädigt, dass sich die Robinien durch die Veränderungen im Wurzelbereich bereits geneigt haben und ihre Standfestigkeit nicht mehr gegeben ist. Das Team Baumunterhaltung beobachtet die Bäume seit längerer Zeit und hat vermehrt Kontrollen vorgenommen. Eine Fällung kann nicht mehr aufgeschoben werden, da die Bäume im Bereich einer Kreuzung stehen und ein hohes Sicherheitsrisiko besteht. Dies gilt ebenfalls für zwei weitere Robinien im Bereich Normaluhr sowie sechs Robinien in der Wüllnerstraße.
Vital wirkende, und dennoch kranke Bäume
Nicht alle Baumkrankheiten sind auf den ersten Blick erkennbar. Auch ein augenscheinlich noch gut belaubter und vitaler Baum kann eine Verkehrsgefährdung darstellen. „Es gibt holzzerstörende Pilze, die statisch relevante Wurzeln befallen und beschädigen, der Baum jedoch weiter optimal mit Wasser und Nährstoffen versorgt wird“, erläutert Nino Polaczek-Keilhauer. „Die Folge kann dann ein plötzlich umgefallener grüner Baum sein. Auch äußere Schäden durch Sturm, beispielsweise Rissbildungen, oder Anfahrschäden mit Rindenabplatzungen lassen den Baum optisch vital wirken, beeinträchtigen aber die Standsicherheit und stellen dadurch eine Verkehrsgefährdung dar.“
Alle Fällarbeiten sind mit dem Bereich Baumschutz des städtischen Fachbereiches Klima und Umwelt abgestimmt und genehmigt.
450 Neupflanzungen jährlich
Die Baumfällungen werden bewusst im Herbst und Winter umgesetzt, außerhalb des Brut- und Nistschutzes, der von März bis September gilt. Nachpflanzungen an den jeweiligen Standorten sind geplant. Grundsätzlich verfolgt das Team Baumunterhaltung des Stadtbetriebs das Ziel, den Verlust der kranken Bäume schnell zu ersetzen. Im Vorfeld müssen die einzelnen Baumstandorte jedoch geprüft werden. Ist keine bautechnische Veränderung des Baumumfeldes notwendig, wird die Nachpflanzung für den Herbst 2025 vorgesehen. Muss ein Standort aufwändig hergerichtet werden, beispielsweise durch den Neubau von Randeinfassungen und der damit verbundenen Vergrößerung des durchwurzelbaren Raums, verzögert sich die Neupflanzung.
„Viele Bäume verlieren wir leider wegen ihres natürlichen Alters oder klimatischen Veränderungen, wie Trockenheit und Sturm. Nachpflanzungen, aber auch die Pflege des vorhandenen Bestandes sind notwendig, damit wir den hohen Verlusten entgegenwirken können“, sagt Heiko Thomas, Beigeordneter für Klima und Umwelt, Stadtbetrieb und Gebäude der Stadt Aachen. Das Team Baumpflanzungen des Aachener Stadtbetriebs pflanzt daher aktuell jährlich 450 neue Bäume in den Bereichen Straße, Parks und Spielplätze, um den Abgängen entgegenzuwirken – mit steigender Tendenz.
Herausgegeben am 30.09.2024