Aachen-Nord 2030 - Schlaun-Wettbewerb (Mitte)
Aachen Nord stand in diesem Jahr im Mittelpunkt eines Ideenwettbewerbes für Studierende und Berufseinsteiger in den Fachrichtungen Städtebau, Architektur und Bauingenieurswesen. Unter dem Motto „Aachen Nord 2030“ entwickelten junge Planerinnen und Planer Visionen für die mittel- bis langfristige Zukunft des Stadtteils.
Von Kaiserbrunnen bis Wurmbenden
Der Fokus des Wettbewerbs lag auf jenem Bereich des Stadtteils, der bislang eher am Rande des Fokus bisheriger Soziale Stadt-Projekte lag – dem Areal nördlich der Jülicher Straße. Entsprechend den drei beteiligten Disziplinen wurden drei Aufgaben gestellt: Für Stadt- und Landschaftsplaner galt es, neue städtebauliche Ideen für das Gewerbegebiet „Grüner Weg“ zu entwickeln.
Von der Brache des ehemaligen Mineralwasser-Herstellers Kaiserbrunnen über das Talbot-Werk bis zur Wurm sollten insbesondere die heutige Güterbahntrasse sowie die Übergänge zur Innenstadt und nach Haaren „neu gedacht“ werden. Bauingenieure konnten sich an der Konstruktion eines temporären Aussichtsturmes versuchen, von dem aus die Entwicklung des Areals überblickt werden kann. Schwerpunkt für Architekten war die Montagehalle der ehemaligen Transformatorenherstellers „Garbe, Lahmeyer Co“. Das bemerkenswerte Relikt aus der Hochphase der Aachener Schwerindustrie zwischen Krantzstraße und Talbot-Areal hat das Potential, zwischen Ludwig Forum und Altem Schlachthof zu einem weiteren „Leuchtturm“ der Jülicher Straße zu werden.
Etablierter Wettbewerb – neue Impulse
Seit dem Jahr 2011 wird vom Schlaun-Forum e.V. in Münster jährlich ein Wettbewerb zur Wahrung und Weiterentwicklung der Baukultur sowie zur Förderung junger Planerinnen und Planer ausgelobt. (www.schlaun-wettbewerb.de). Namensgeber ist der Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun – der Architekt des Münsteraner Stadtschlosses. Nach Ahlen, Rheine, Düsseldorf, Oberhausen und Hamm war die 6. Auflage des Wettbewerbs, an dem Studierende aus dem gesamten Bundesgebiet sowie dem deutschsprachigen Ausland teilnehmen, nun in Aachen „zu Gast“. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 24.000 € vergeben. Förderer sind die Stadt Aachen, die NRW.BANK, LVM Versicherungen, die WSG Wohnungs- und Siedlungsbau GmbH, der Münsterländer Architekten- und Ingenieurverein und der Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V.
Eine Mammutaufgabe für die Jury
In diesem Jahr erfuhr der Wettbewerb noch größeren Zuspruch als in den vergangenen Jahren. Insgesamt 105 Arbeiten wurden eingereicht. Ein Grund dafür ist sicherlich ein bildungstechnischer „Heimvorteil“ Aachens: Die schiere Zahl der an RWTH und FH Studierenden der Fachrichtungen Städtebau, Landschaftsplanung, Architektur und Bauingenieurwesen. Ganze zwei Tage nahm sich das Preisgericht, um die besten Arbeiten der drei Disziplinen zu küren. Insgesamt wurden 29 Arbeiten prämiert. Sie sind einsehbar unter: http://www.schlaun-wettbewerb.de/der-schlaun-wettbewerb/2016-2017/die-preistrager-dokumentation