Bushof und Umfeld
In zentraler Lage der östlichen Innenstadt Aachens, umgeben von der stark befahrenen Peterstraße, der Kurhausstraße, der Couvenstraße und dem Peterskirchhof, funktioniert das Bushofgebäude heute im Wesentlichen als Zentraler Omnibusbahnhof (Erdgeschossnutzung) und beherbergt unter anderem die städtische Volkshochschule. Einige Bereiche des Gebäudes werden derzeit nicht genutzt.
In funktionaler Randlage zum Einzelhandelszentrum erleidet der Gebäudekomplex seit einigen Jahren einen steten Imageverlust und weist mit erheblichen Gestaltmängeln im umgebenden öffentlichen Raum dringenden Handlungsbedarf auf.
Historie
Historisch gesehen war der Bereich des heutigen Bushofs und seiner Umgebung etlichen Wechseln und Veränderungen unterworfen. Der Prozess von der Mittelalterlichen Struktur hin zu einer Fluchtlinienplanung der späten 1950er Jahre führte über das mondäne Leben des Badezentrums zur Autogerechten Stadt zu einer grundsätzlichen Veränderung des Stadtgrundrisses in diesem Bereich.
Auszug aus dem Urkataster von 1813
Im 19. Jahrhundert galt die Peterstraße als verkehrstechnisch untergeordnete Straße, die Alexanderstraße übernahm die Funktion der Ost-West-Verbindung. Das Viertel um die Kirche St. Peter wies eine zusammenhängende Blockstruktur auf, dessen Verbindung zum Stadtzentrum über die Badehäuser (Rosenquelle) an der Komphausbadstraße gewährleistet wurde.
Auf dem Fluchtlinienplan von 1959 zu erkennen sind neben der historischen Komphausbadstraße nun die Couvenstraße und der Peterskirchhof. Auffällig ist die neue Bedeutung der Peterstraße als Hauptverkehrsachse, deren Querschnitt deutlich über dem der Alexanderstraße liegt. Der alte Kurgarten bleibt hier zunächst erhalten.
Bildaufnahme vom alten Kurgarten in den 60er Jahren
Der Bushof in den 1970er Jahren
Anfang der 1970er Jahre schließlich entschied man sich zu einer weiteren Veränderung des Bereichs im Sinne der Autogerechten Stadt. Wo sich damals der alte Kurgarten befand, wurden neue Verkehrsflächen wie die Kurhausstraße geschaffen. Im Erdgeschoss des damals als Einkaufszentrum konzipierten neuen Bushofgebäudes wurden Flächen für einen Zentralen Omnibusbahnhof angelegt (ZOB). Bei dem Gebäude handelt es sich um ein Konzept mit architektonischer Gestalt- und Funktionsqualität der frühen 1970er Jahre im Baustil des sog. Brutalismus (aus dem Französischen "beton brut", wörtlich: "roher Beton" = Sichtbeton).
Entwicklung des Bushofareals
Im Rahmen des Innenstadtkonzeptes 2022 wurde der Bushof mit Umgebung als räumlicher Schwerpunkt mit Handlungsbedarf identifiziert. Ziel ist es, Zukunftsperspektiven für diesen Innenstadtstandort zu entwickeln vor dem Hintergrund der vorhandenen Potentiale, insbesondere der bestehenden Bildungs- und Kultureinrichtungen.
Neben der im Bushofgebäude angesiedelten Volkshochschule befinden sich die Stadtbibliothek und das alte Kurhaus mit der Klangbrücke in unmittelbarem Umfeld. Unter Berücksichtigung der Geschichte des Ortes kann ein multifunktionaler Ort der Begegnung geschaffen werden, der die Vernetzung dieser Einrichtungen zum Ziel hat.
Unter Verzicht der Gebäudeunterfahrt soll ein komfortabler und leistungsfähiger Busknotenpunkt (ZOB) entstehen. Der öffentliche Raum soll in diesem Zusammenhang neu geordnet und die Aufenthaltsqualität verbessert werden.
Ziel ist die Ausschreibung eines städtebaulichen Wettbewerbs mit Hochbauschwerpunkt.
Expertenwerkstatt am 29.11.2013
Aufgrund der komplexen Planungsaufgabe und der zahlreichen Akteure in diesem Planungsprozess veranstaltete die Stadt Aachen eine geladene Expertenwerkstatt zum Thema "Entwicklung des Bushofareals".
Informationen zu diesem Workshop einschließlich der auf diesem Workshop erarbeiteten städtebaulichen Ziele.