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Preußische Grenzstadt

Mit dem Wiener Kongress von 1815 wurden die Rheinlande in das Königreich Preußen einbezogen und Aachen zum Sitz einer preußischen Bezirksregierung gemacht. Aus dieser Zeit stammen im heutigen Aachen verschiedene Zeugnisse des preußischen Klassizismus: so etwa die Wandelhalle des Elisenbrunnens mit ihrer Rotunde und ihren dorischen Säulen, die nach Plänen des Berliner Baumeisters Karl Friedrich Schinkel gestaltet wurden, und so auch der Eingangsbereich des Stadttheaters, der mit seinem Säulenportikus und seinem Giebelrelief einem antiken Tempel nachempfunden ist und ebenfalls auf Schinkel zurückgeht.

Im westlichen Ausland Aachens entstanden 1831 die heutigen Grenzen zwischen den Niederlanden und dem neu gegründeten Königreich Belgien, so dass im Raum Aachen die preußische Rheinprovinz, die belgische Provinz Lüttich und niederländische Provinz Limburg aufeinander trafen, wobei die letztere als Herzogtum bis 1866 mit dem Deutschen Bund verknüpft blieb. Durch diese politische Neugliederung des Aachener Raumes verloren Stadt und Region ihr westliches Umland und ihre günstigen verkehrsmäßigen Anbindungen. Zudem drängte die technisch weitaus höherstehende englische Tuchindustrie auf den kontinentalen Markt und brachte mit ihren preisgünstigen Produkten die Aachener Herstellenden in arge Verlegenheit. Dieser bedrückenden wirtschaftlichen und auch sozialen Lage ließ sich langfristig nur mit entsprechenden industriellen Strukturmaßnahmen beikommen, die den Aachener Wirtschaftsraum technisch mechanisierten und gewerblich förderten.