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Großeinsatz für Öcher Kehrmännchen


Großeinsatz für die „Orangenen Funken“: Viele Tonnen Abfall kehren die Mitarbeiter des Statdbetriebs bei den Karnevalszügen zusammen. © Stadt Aachen

Die letzten Kamelle sind vom Boden aufgesammelt und das letzte Alaaf gerufen. Der Prinzenwagen ist vorbei gefahren – der Rosenmontagszug neigt sich dem Ende zu. Doch da kommt noch eine Gruppe, eine der größten im Aachener Karnevalsumzug: 110 Straßenreiniger des Aachener Stadtbetriebs mit sechs Groß- sowie fünf Kleinkehrmaschinen, drei Müllwagen, fünf Pritschenfahrzeugen und einem Werkstattwagen sowie zahlreichen Besen. Sieben Stunden sind sie im Dauereinsatz. Und wenn diese Gruppe vorbeigezogen ist, ist von Luftschlangen, Konfetti, leeren Flaschen und Wurfgut nichts mehr zu sehen.

Seit Dezember plant Dieter Bohn, Bereichsleiter Stadtreinigung, in Absprache mit dem Abteilungsleiter Dieter Lennartz, den Einsatz der „Orangenen Funken“, wie er „seine“ Einsatzgruppe nennt. Dazu gehört weit mehr als die Straßenreinigung nach dem Rosenmontagszug. Etwa viel Abstimmung im Vorfeld bei Sondergenehmigungen: „Wo findet wann welche Veranstaltung statt und muss der Aachener Stadtbetrieb dort Aufgaben übernehmen“, ist dabei stets die Fragestellung. Denn außer dem Pennzelt auf dem Katschhof müssen von der Straßenreinigung des Aachener Stadtbetriebs alle Veranstaltungsorte betreut werden

 

Und so herrscht ab Weiberfastnacht in der Abteilung des Stadtbetriebs höchste Anspannung, denn das närrische Treiben bedeutet auch jede Menge Arbeit. „An den Karnevalstagen brauche ich alle“, sagt Dieter Bohn. „Selbstverständlich gehen wir als Bereichs- und Abteilungsleiter auch mit und packen genauso mit an“, erzählt Bohn. Und so hat er den närrischen Einsatz schon bei jeder Witterung erlebt – ob Regen, Sonne, Frühlingstemperaturen oder Schnee und Eis.

Generalprobe beim Kinderzug mit 40 Mitarbeitern

Den Sonntag sehen die Straßenreiniger als Generalprobe an. Wegen der zahlreichen kleineren Züge in den Stadtteilen wie Lichtenbusch, Richterich, Eilendorf und Brand teilen sich die Mitarbeiter auf und werden in ihren Aufgaben von den Grünkolonnen des Stadtbetriebs unterstützt. Beim Kinderzug in der Innenstadt sind 40 Mitarbeiter entweder zu Fuß im Einsatz oder fahren Lkw und Kehrmaschinen. Zwischen fünf und sechs Tonnen Müll sammeln sie allein nach den Zügen am Karnevalssonntag. Insgesamt kommen an den beiden Tagen im Schnitt zwischen 11 und 12 Tonnen Fastelovvendsabfall zusammen.

In einem großen Funknetz sind die Mitarbeiter untereinander, mit ihren Teamleitern, aber auch mit den Einsatzkräften der Polizei und mit den Hilfstruppen der Verkehrskadetten verbunden, die den Reinigungstrupps den Rücken freihalten.

„Für uns alle ist es selbstverständlich, dass kein Tropfen Alkohol im Spiel ist, auch nicht am Vorabend“, erzählt Dieter Bohn. „Das wäre viel zu gefährlich mit all den Fahrzeugen und Maschinen. Zum Glück gab es bei uns noch nie einen Unfall.“ Wichtig ist, dass die Elemente der Reinigungseinheit im Einsatz nah beieinander bleiben. „Im Team wird immer wieder der Platz getauscht, soll der eine den anderen entlasten, denn das ist harte, körperliche Arbeit.“ Gleichzeitig ist für die Mitarbeiter gesorgt: „Wir haben festgelegte Pausen, es gibt leckere Brötchen und Getränke.“

Anerkennung für das ganze Jahr

Die brisanteste Stelle des Zuges? „Das ist die Komphausbadstraße“, sagt Bohn direkt. „Sie ist so eng, dass dort nur ein Pritschenfahrzeug fahren kann. Und natürlich ist es auch auf dem Kopfsteinpflaster des Markts schwierig.“ Vor allem bei Nässe.

Doch bei aller Schwierigkeit – die Mitarbeiter freuen sich auch auf ihren besonderen Einsatz an Karneval. Während alle anderen feiern und sie arbeiten, bekommen sie auch schon mal das ein oder andere nette Wort zu hören. „Da bekommen die Jungs die Anerkennung für das ganze Jahr.“