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Die Sanierungsmaßnahmen im Überblick

Der Triwo Technopark Aachen im Stadtteil Rothe Erde umfasst eine Fläche von rund 310.000 Quadratmetern mit gewerblich-industrieller Nutzung. Er wird von insgesamt mehr als 50 Unternehmen unter anderem aus den Bereichen Elektrotechnik, Medizintechnik und Elektromobilität genutzt. Mit den Altlasten-Sanierungsmaßnahmen wurde die Ansiedlung einzelner Unternehmen und die Errichtung neuer Produktionsstätten ermöglicht. Die Sanierungsmaßnahmen sichern somit die nachhaltige gewerbliche Nutzung und Entwicklung des Triwo Technoparks.

Das Gelände war früher Teil des ehemaligen Hüttenwerks Rothe Erde, dessen Aufbauten nach der Stilllegung 1926 weitgehend abgebrochen und eingeebnet wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete Philips eine Glas- und Glühlampenfabrik, in den 1950er Jahren kam eine Bildröhrenfabrik hinzu.

Durch die gewerbliche Nutzung sind in der Vergangenheit Umweltschäden in Boden und Grundwasser entstanden. Diese wurden im Wesentlichen durch den Einsatz von Lösemitteln, die zur Reinigung und Entfettung in der Produktion eingesetzt wurden, verursacht. Die Lösemittel enthielten leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW), hier insbesondere die Einzelstoffe Trichlorethen (TRI) und Tetrachlorethen (PER).

Die Sanierungsbereiche im Einzelnen:

  • VH (Bereich ehemaliges Abfalllager)

  • VD2 (Bereich ehemaliges Chemikalienlager)

  • VG6 (ehemalige Bildröhren- und Glasfabrik)

  • PN (Produktion KFZ-Beleuchtung)


Abbildung: Die Sanierungsbereiche im Triwo Technopark Aachen, ehemals Industriepark Rothe Erde / Philips)  © Stadt Aachen, Untere Bodenschutzbehörde, FB 36/50 - August 2014

Sanierungsbereiche im Karten-Überblick (pdf, vergrößerte Karte)

Inzwischen sind drei der insgesamt vier auf dem Standort befindlichen Sanierungsbereiche durch Bodenaustausch saniert, so dass der überwiegende Teil der zur Bodensanierung erforderlichen Maßnahmen abgeschlossen ist. Dabei wurden insgesamt ca. 200.000 Tonnen schadstoffbelastete Bodenmaterialien ausgehoben und durch unbelastete Materialien ersetzt.

Bei den Sanierungsmaßnahmen kamen neben dem konventionellen Bodenaushub spezielle technische Verfahren zum Einsatz (linearer Verbau, Großlochbohrungen). Die kontaminierten Bodenmaterialien wurden unter enger Einbeziehung der zuständigen Überwachungsbehörden und in Abhängigkeit vom Belastungsgrad in hierfür zugelassenen Anlagen entsorgt. Auf Teilflächen der Sanierungsbereiche werden Restbelastungen im Boden dauerhaft durch Bodenversiegelung gesichert.

Im vierten Sanierungsbereich „PN“, in dem sich ein Produktionsgebäude mit laufender Produktion aus dem Bereich Elektrotechnik/KFZ-Beleuchtung befindet, steht die Sanierung durch Austausch des schadstoffbelasteten Bodens noch aus. Die Boden- und Grundwasserverunreinigungen werden in diesem Bereich bis zur Durchführung des Bodenaustauschs durch Bodenversiegelung und Pumpmaßnahmen im Grundwasser gesichert.

Zweck aller Maßnahmen zur Boden- und Grundwassersanierung war und ist, einen weiteren Eintrag von Schadstoffen in das Grundwasser weitest möglich zu unterbinden und eine rückläufige (regressive) Entwicklung der Schadstoffkonzentrationen im Grundwasser herbeizuführen. Sämtliche Sanierungsmaßnahmen werden von qualifizierten Sachverständigen konzipiert und überwacht.

Die Sanierungsmaßnahmen wurden im Auftrag von Philips durchgeführt und werden seit 2018 nach grundlegenden Umstrukturierungen des Philips-Konzerns von der Signify GmbH fortgesetzt. Die Grundstückseigentümer (Triwo-Eigentumsgesellschaften) haben die Sanierungsmaßnahmen insbesondere durch umfangreiche Rückbauarbeiten (z.B. ehemalige Glasfabrik) maßgeblich unterstützt.

Mit den Sanierungsmaßnahmen wurde ein Beitrag zur schonenden Nutzung von Boden- und Flächenressourcen im Sinne des „Flächenrecyclings“ geleistet. Auf der Fläche der ehemaligen Glasfabrik (Sanierungsbereich VG6) beispielsweise wird derzeit bereits eine Produktionsstätte für Elektrofahrzeuge fertiggestellt. Für den Sanierungsbereich VH sind ebenfalls bauliche Maßnahmen in Planung.


Fotogalerie zu den Sanierungsarbeiten und zur aktuellen Nutzung der sanierten Flächen: Rückbau, Aushub, Großlochbohrungen, Neubau

 

  

 

Weitere Infos

Im Industriepark Rothe Erde sind die Böden und das Grundwasser belastet. Eine Sanierung ist deshalb erforderlich. Die Grundlage für die Untersuchungen und Sanierungen sind das Bodenschutzgesetz sowie die Bodenschutz- und Altlastenverordnung des Bundes.

Vorlage für Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz am 23. Juni 2020

   

Ansprechpartner

bei der Stadt Aachen im Fachbereich Umwelt, Abteilung Bodenschutz:

  • Stefan Sieben
    Tel. 432-36524
  • Lutz Quil
    Tel. 432-36523