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Rückblick auf das Projekt Aquis Plaza

Das Vorhaben

Am Kaiserplatz ist ein neues Einkaufszentrum entstanden. Das früher „Kaiserplatzgalerie“ genannte Vorhaben trägt den Namen „Aquis Plaza“ und wurde durch einen privaten Investor, die STRABAG Property and Facility Services gemeinsam mit der ECE Development GmbH, errichtet. Die Eröffnung der 29.000 Quadratmeter Verkaufsfläche fand am 28. Oktober 2015 statt. Rund 600 Parkplätze entstanden in der neuen Shopping Mall. Mit dem Bau wurde im Mai 2013 begonnen. Im Herbst 2015 begannen die Wiederherstellungsarbeiten der "Stiftsumfahrt", die pünktlich zum Eröffnungstermin beendet wurden. Die Busse verkehren seitdem in beiden Richtungen in der "Kurve rund um St. Adalbert" - ab Juni 2016 auch weitere Linien, denn über Stiftstraße, Willy-Brandt-Platz und Blondelstraße wird eine neue Busspur errichtet, die den Busverkehr auf der Heinrichsallee entlasten soll. Dort werden neben der ASEAG-Linie 4 künftig auch die Linien 23, 43, 73, 125, 173 und eventuell die Eifellinien 66 und 68 im Zweirichtungsverkehr fahren. Dies ist auch im Busnetzgutachten 2015+ so vorgesehen, der zum Nahverkehrsplan gehört.

Weitere Informationen zum „Busnetzgutachten 2015+“ und zum Nahverkehrsplan unter www.aachen.de/nahverkehrsplan

Die Stadt Aachen hat durch die sogenannte Bauleitplanung die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, dass ein solches Projekt dort entstehen kann. Am 18. Februar 2009 hat der Rat der Stadt Aachen mit großer Mehrheit den Bebauungsplan Nr. 891 als Satzung verabschiedet (siehe hier). Damals war die Projektentwicklungsgesellschaft Adalbertstraße mbH & Co. KG (P.E.A.) noch Träger des Vorhabens. Im Oktober 2012 wurden die von der P.E.A. erworbenen Grundstücke an den jetzigen Investor verkauft.

3.000 Quadratmeter neuer Wohnraum

An die Errichtung des Einkaufszentrums war die Bedingung geknüpft, neuen Wohnraum für die durch Abriss weggefallenen Wohnungen zu schaffen. Auch der neue Investor musste mit dem Kauf der Einhaltung dieser Regelungen, die in einem „Durchführungsvertrag“ festgehalten sind, zustimmen. Danach müssen insgesamt 3.000 Quadratmeter Wohnraum an der Harscampstraße (1.200 Quadratmeter) und innerhalb des Alleenrings (1.800 Quadratmeter) spätestens fünf Jahre nach Vertragsabschluss geschaffen werden. Das Immissionsschutzgutachten wurde im Verlauf des Baugenehmigungsverfahrens aktualisiert. Ziel ist es, den Schadstoffausstoß zu minimieren. Die Zusatzbelastung ist aus lufthygienischer Sicht unwesentlich. Der Bereich ist heute bereits vorbelastet. Dies ist unvermeidbar. Der Investor hat sich jedoch verpflichtet, einen finanziellen Beitrag zur Absenkung der im Plangebiet bereits heute vorherrschenden hohen Belastung zu leisten.

Eine neue Fassadengestaltung wurde in Abstimmung mit dem Architektenbeirat und den zuständigen politischen Gremien unter Nachhaltigkeitsaspekten konkretisiert. Der Rat der Stadt Aachen hat über den geänderten Durchführungsvertrag am 29. Mai 2013 beschlossen (siehe hier).

Kosten trägt der Investor

Sämtliche Kosten im Zusammenhang mit der Errichtung der Einkaufsgalerie – unter anderem die archäologischen Untersuchungen, die Verlegung der Bushaltestellen und das Versetzen des Reiterstandbildes – trägt der Investor. Die Bäume, die im Rahmen der Baumaßnahme gefällt werden müssen, werden durch Neupflanzungen in unmittelbarer Nähe ersetzt. Altlasten werden fachgerecht entsorgt.

Ein Gutachter wurde beauftragt, die Verkehrserschließung zu untersuchen. In Abstimmung mit der Stadt Aachen wurden die notwendigen Maßnahmen entwickelt. Die Zufahrt zum Parkhaus erfolgt über eine ins Basement führende Rampe gegenüber dem Reiterdenkmal an der Stiftstraße. Das Parkhaus wird in geschlossener Bauweise errichtet, um die Schallschutz und Lufthygiene zu gewährleisten. Es befindet sich auf dem 2. und 3. Obergeschoss.

Adalbertsberg führt künftig auf die Harscampstraße

Der Investor hatte im Jahr 2009 einen Teil der ehemaligen Verkehrsfläche am Adalbertsberg an der Einmündung zur Adalbertstraße erworben und hat sie überbaut. Richtung Kugelbrunnen gibt es durch die Einkaufsgalerie jedoch einen fußläufigen Durchgang. Es wurde eine neue Wegeverbindung geschaffen, die den Adalbertsberg mit der Harscampstraße auf Höhe der Einmündung Siederstraße verbindet. Aufgrund des erheblichen Gefälles von ca. 12 Prozent soll eine seitlich angeordnete Aufzugsanlage eine barrierefreie Verbindung ermöglichen.
Aufgrund der Mehrbelastung durch Verkehrslärm wurde der Investor vertraglich verpflichtet, Mittel zur Verfügung zu stellen, die in verschiedene Maßnahmen fließen – zum Beispiel in die Förderung des Job-Tickets, Lärmschutzverglasungen, Verbesserung des Straßenbelags, Güterverkehrsmanagement. Die Umsetzung dieser Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen wurden von der Stadt Aachen sichergestellt.

Die Architektur

Aquis Plaza (c) ece

Fußgänger erreichen die Galerie vom Willy-Brandt-Platz und vom Kaiserplatz (s. Visualisierung oben) aus. Hier befinden sich die Haupteingänge. Aber auch von den an der Adalbertstraße gelegenen Geschäften erreicht man das Innere der Galerie. Ein weiterer Zugang wurde am Adalbertsberg geschaffen.

Die Einkaufsgalerie besteht aus einem zweiteiligen Baukörper, der die mittig verlaufende Passage umschließt. Dabei wird der erhebliche Höhenunterschied (ca. 10 m) zwischen Adalbertstraße und Noppiusstraße ausgenutzt. Die Fassade wird im Bereich des Erdgeschosses weitgehend von verglasten Flächen geprägt, in den oberen Etagen nimmt der geschlossene Anteil zu. Ineinander verzahnte, vertikale Metallpanele stellen eine Verbindung der Geschosse dar. In mehreren Terminen mit den Architekten der Investoren und dem Architektenbeirat der Stadt Aachen wurde die Fassadengestaltung abgestimmt.

Die Passage besteht aus drei Haupteinkaufsgeschossen: das Basement (Untergeschoss), das Erdgeschoss und das 1. Obergeschoss. Im 2. Obergeschoss befindet sich neben Verwaltungs- und weiteren Ladenflächen zudem ein Restaurantbereich mit vielen Sitzmöglichkeiten. An den Enden der Passage hat sich jeweils ein großer „Magnetbetrieb“ über mehrere Etagen angesiedelt.

Auswirkungen auf den Einzelhandel

Ein Gutachten der GfK Prisma hat im Vorfeld die Auswirkungen des Einkaufszentrums auf die Einzelhandelssituation in Aachen und der Umgebung untersucht. Es wurden die Strukturdaten der Stadt Aachen, der Städteregion und der belgisch-niederländischen Grenzregion (vorhandene Verkaufsflächen, Umsätze, Flächenproduktivität etc.) ausgewertet und Prognosen entwickelt. Das Gutachten ermittelte ein Kaufkraftpotential für das Einkaufszentrum in Höhe von 1,2 Millionen Einwohnern und einem Nachfragevolumen von 6,36 Milliarden Euro pro Jahr.

Diese Zahlen wurden als Grundlage genommen für eine Begrenzung der Verkaufsflächen.

Der Kaufkraftabfluss aus anderen Einzelhandelsstandorten wird damit auf einen Wert von unter 10 Prozent beschränkt. Diese Grenze gilt allgemein als Schwellenwert für die Verträglichkeit von Umsatzumverteilungen. Insbesondere wird die Aachener Innenstadt Kaufkraftabflüsse in Richtung „Aquis Plaza“ verzeichnen, betroffen ist vor allem die Großkölnstraße, aber auch die Bereiche um Dahmengraben und Holzgraben.

Das Gutachten erwartet jedoch, dass Aachen durch die Ansiedlung als Einkaufsstadt insgesamt attraktiver wird und mehr Besucher anzieht. Es empfiehlt, in Aachen zwei Einkaufspole zu entwickeln mit jeweils unterschiedlichen Charakteren: einmal die Haupteinkaufslage Adalbertstraße mit dem „Aquis Plaza“ und weiteren großflächigen Ladenlokalen der gängigen Filialisten, zum anderen der Altstadtbereich um Markt und Büchel mit kleinteiligen Geschäften und individuellen Angeboten.

Einkaufen in Aachen. Alles drin!

Für die Innenstadt innerhalb des Alleen-Rings wurde im Oktober 2015 eine Marketing-Initiative gegründet, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Einkaufsstandort Aachen insgesamt besser und neu zu positionieren. Darin arbeiten die Stadt Aachen, der aachen tourist service e.v., die IHK Aachen, ECE Projektmanagement und weitere Akteure des Aachener Einzelhandels als Initiativkreis zusammen, um gemeinsam Marketing für die Innenstadt von Aachen als Einkaufsstandort, aber auch als Standort von Gastronomie und Kultur zu betreiben. Das Motto lautet: "Einkaufen in Aachen. Alles drin!", die Internetseite ist unter aachen-shopping.de zu erreichen.

Die Investoren

Die ECE ist mit 97 Einkaufszentren in Deutschland, 15.000 Mietern und 4,4 Millionen Quadratmetern Verkaufsfläche europaweit einer der größten Betreiber von Shopping Malls. Der STRABAG-Konzern betreut ein Bauvolumen von 4 Milliarden Euro.