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Das Archival des Monats Januar 2020…

  • … zeigt ein Foto der Außenterrasse des Café Vollmer in der Theaterstraße 25, aufgenommen am 6. Juni 1951 durch einen Mitarbeiter des Aachener Planungsamtes. Deutlich sichtbar ist das Nebeneinander von Wiederaufbau und Kriegszerstörungen.
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  • Bereits vor den beiden Weltkriegen luden Kaffeehaus-Terrassen am Theaterplatz zum stilvollen Verweilen ein.
  • Der Zweite Weltkrieg und seine Zerstörungen tilgte diese Aachener Tradition zunächst aus dem Stadtbild. Erst mit dem stetigen Fortschreiten des Wiederaufbaus kehrten auch die Kaffeehaus-Terrassen ins Stadtbild zurück.

Das Aachener Stadtarchiv zeigt aus seinen Magazinen regelmäßig interessante Stücke als Archival des Monats. Das Archival mit einem kurzen Begleittext wird entsprechend in einem Schaukasten im Foyer des Stadtarchivs am Reichsweg sowie digital auf der Homepage des Archivs präsentiert. Das Archival des Monats Januar 2020 zeigt ein Foto der Außenterrasse des Café Vollmer in der Theaterstraße 25, aufgenommen am 6. Juni 1951 durch einen Mitarbeiter des Aachener Planungsamtes. Deutlich sichtbar ist das Nebeneinander von Wiederaufbau und Kriegszerstörungen.

Außengastronomie mit historischen Vorbildern
Aktuell gibt es in der Stadt Überlegungen, den Theaterplatz umzugestalten und dadurch die Aufenthaltsqualität unter anderem durch die mögliche Installierung von Außengastronomie zu verbessern. Diese Ideen haben historische Vorbilder. Bereits früher, vor den beiden Weltkriegen, luden Kaffeehaus-Terrassen am Theaterplatz zum stilvollen Verweilen bei einem Aperitif, einem Kännchen Kaffee oder einem Aachener Bier ein. Es war dies nicht zuletzt eine Qualität, die Aachen als Badestadt auszeichnete und die vor den Zeiten dichten Verkehrs und gesellschaftlicher Automobilisierung, aber auch vor den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs, bereits am Bahnhofsplatz als Entree der Stadt sichtbar war. Dort empfingen Hotels mit begrünten Außenterrassen die mit der Eisenbahn anreisenden Besucher von nah und fern.

Die Terrassen strahlten weltstädtisches Flair aus
Aber auch vor Nuellens Hotel oder bei Kneesch am Elisenbrunnen gab es bekannte Kaffeehaus-Terrassen. Auf der Theaterstraße bot der Kaiserhof ein solches Angebot, das gut gekleidete Kurbesucher unter bunten Sonnenschirmen bei bestem Wetter und blauem Himmel rege nutzten – zumindest immer wieder im Frühjahr und Sommer. Etwas weltstädtisches Flair strahlten diese Terrassen und ihre Besucher aus, egal ob sie nun aus Aachen kamen oder die Stadt als Geschäftsleute, Bade-, Kurgäste oder Touristen besuchten.
Der Zweite Weltkrieg und seine Zerstörungen hatte diese Aachener Tradition zunächst aus dem Stadtbild getilgt. Erst mit dem stetigen Fortschreiten des Wiederaufbaus kehrten auch die Kaffeehaus-Terrassen ins Stadtbild zurück.

Im Mai 1949 richtete das Café Vollmer in der Theaterstraße 25 wieder eine Terrasse ein, ganz in Grün und Weiß gehalten – und in der Hoffnung auf Sonnenstrahlen. Der Wunsch nach der Rückkehr einer friedlichen Normalität, einem Stück des vertrauten und bekannten Aachener Alltags, war förmlich greifbar.